Klever Signale
Auf riesigen Kahlflächen - allein zwischen Rhein und Weser entstanden durch Stürme, Dürre und den Borkenkäfer in den letzten Jahren über 70.000 ha - steht in den nächsten Jahren eine Wiederbewaldung an.
Auf riesigen Kahlflächen - allein zwischen Rhein und Weser entstanden durch Stürme, Dürre und den Borkenkäfer in den letzten Jahren über 70.000 ha - steht in den nächsten Jahren eine Wiederbewaldung an.
Wie kann ein daher nötiger Umbau zu klimastabilen Wäldern gelingen, und zwar mit den heimischen Wildarten? Dieser Frage widmete sich am vergangenen Mittwoch (24. März) ein Onlinesymposium, das das Landwirtschaftliche Wochenblatt gemeinsam mit diesem Portal veranstaltet hat. Geladen waren hochkarätige Gäste: Neben dem stellvertretenden Vorsitzenden des Waldbauernverbandes NRW, Hans-Friedrich Hardt nahmen Claus Knipping, stellvertretender Kreisjagdberater und Hegeringleiter aus Höxter sowie der Ministerialrat für Waldbau im Landesumweltministerium, Dr.
Mehr als 70.000 ha Schadfläche – der Wald in Nordrhein-Westfalen wurde durch Stürme, Dürre und anschließenden Borkenkäfer-Befall in den letzten Jahren massiv geschädigt. Die nächsten Jahre werden entscheiden, ob der Umbau zu klimastabilen Wäldern gelingt.
Dabei kommt der Jagd eine Schlüsselrolle zu. Wir diskutieren mit hochrangigen Experten, wie das gelingen kann – und laden Sie herzlich ein, online dabei zu sein und mitzureden!
DJV: Unsere Wälder sind von Dürre, Sturm und Insekten geschädigt, auf riesigen Flächen sollen jetzt klimastabile Mischwälder entstehen. Dafür müssen Bäume gepflanzt werden – überleben diese ganz ohne Schutzmaßnahmen?
Die Schalenwildbestände steigen weiterhin, so der Beirat. Dadurch findet eine Naturverjüngung des Waldes in den meisten Beständen nicht statt. Diese wäre aber aufgrund der klimatischen Veränderungen und des notwendig gewordenen Waldumbaus wichtig.
Außerdem schreiben die Wissenschaftler "dass Jagdgesetzgebung und Jagdpraxis auch eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel durch aktiven Waldumbau ermöglichen müssen und dass Maßnahmen zum Schutz vor Verbiss-, Schäl- oder Schlagschäden nur die Ausnahme bilden dürfen."
Der Plan der Bundesregierung sieht eine generelle, radikale Wildreduktion als einzige Lösung vor, um den Waldumbau hin zu klimastabilen Wäldern zu gewährleisten. Der DJV und sechs weitere Verbände aus Jagd und Wildtierschutz lehnen den Entwurf vehement ab.
Eklatant sind die Widersprüche, in die sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bei seiner Position zur Jagd verstrickt. In Zukunft dürfte nur noch ein Mix aus Laubbäumen gepflanzt werden.
Nadelbäume sollen nur noch in Beimischung gesetzt werden. Auf „exotische Baumarten wie Douglasie oder Roteiche“ müsse aus Naturschutzgründen verzichtet werden. Zudem sei die heimische Weißtanne zu fördern.