Niedersachsen beendet Wolfsjagd
"Wir waren erfolglos", erklärte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) gegenüber NDR 1 Niedersachsen. Seit Juli 2019 war versucht worden, den Leitrüden des Rodewalder Rudels zur Strecke zu bringen.
"Wir waren erfolglos", erklärte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) gegenüber NDR 1 Niedersachsen. Seit Juli 2019 war versucht worden, den Leitrüden des Rodewalder Rudels zur Strecke zu bringen.
An einem Emsdeich bei Westoverledingen (Landkreis Leer/Niedersachsen) wurde eine Schafherde vermutlich von mehreren Wölfen angegriffen.
Zwar steht eine DNA-Analyse noch aus, doch Schäfer und Wolfsberater sehen Indizien für mindestens einen, wahrscheinlich aber mehrere Wölfe.
Wolfstypische Spuren
Denn neben den charakteristischen Biss-Spuren an Kehle und Keulen war anhand von Trittsiegeln auch erkennbar, dass einzelne Schafe in den Schlick am Emsufer abgedrängt worden waren.
Der Prozess gegen den Jäger aus den Niederlanden wird seit Monaten mit großer Spannung erwartet. Viele Jäger erhoffen sich durch ein Urteil mehr Rechtssicherheit. Denn bislang ist nicht klar, ob Jäger einen Wolf töten dürfen, wenn dieser Jagdhunde angreift.
Das Tier mit der offiziellen Bezeichnung GW1433f hält sich in einem Streifgebiet zwischen den Autobahnen A3 im Westen, A4 im Norden und der rheinland-pfälzischen Landesgrenze im Südosten auf.
Er hält sich aktuell offenbar in der Nähe von Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern auf. Da wurde durch ein Rissgutachten nach Nutztier-Rissen bestätigt.
Der schleswig-holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) will die Allgemeinverfügung zur Entnahme des Wolfes ("Abschussgenehmigung") zum nächtsmöglichen Zeitpunkt außer Kraft setzen. Formal gilt diese aber noch.
In zwei Fällen sollen Rissgutachten, die Uwe Müller für das Landesamt erstellt hat, im Nachhinein geändert worden zwei. In beiden Fällen hatte ein Wolf 1,20m hohe Elektrozäune überwunden und Schafe gerissen.
Es handelte sich dabei um die Ohrdrufer Wölfin, die sich auf einem Truppenübungsplatz mit einem Hund gepaart und Mischlingswelpen zur Welt gebracht hatte. Der Gutachter kreuzte daher im Formular "optimaler Wolfsschutz" an.
Die Jagd auf den Problemwolf GW924m brachte bislang keinen Erfolg. Deshalb dürfen nun alle Revierinhaber in den Landkreisen Steinburg, Segeberg und Pinneberg (Schleswig-Holstein) den Wolf töten, wenn sie ihn in ihrem Revier entdecken.
Die Genehmigung erteilte Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) per Allgemeinverfügung.
Finnland hatte eine Ausnahme vom strengen Schutz des Wolfes zugelassen, um illegale Tötungen zu verhindern und der Bevölkerung Handlungsspielraum zu ermöglichen. Der EuGH sieht dieses Vorgehen kritisch.
Alle Maßnahmen, die zum Schutz von Tieren oder zur Abwehr von Schäden bisher erlaubt sind, werden durch das Urteil nicht eingeschränkt. Dazu zählt auch der Schutz von Weidetieren und Jagdhunden.
Der Wolf wurde auf einer Wiese bei Dörverden von einem Bauern gefunden und ist offenbar an einer Schussverletzung verendet. Der lokale Wolfsberater Helmut Meyer erkannte, dass der Wolf in Größe, Geschlecht und Aussehen dem Leitrüden des Rodewalder Rudels ähnelt.
Seit nunmehr acht Monaten versuchen von der Landesregierung beauftragte Dienstleister den Leitrüden des Rodewalder Wolfsrudels (Kennung GW717m) in Niedersachsen zu töten.
Das hat das Land bislang rund 150.000 Euro gekostet. Wer die beauftragten Dienstleister sind, ist allerdings unklar. Angesichts massiver Anfeindungen aus derTierrechtsszene in der Vergangenheit, ist es nachvollziehbar und richtig, die Identität der beauftragten Personen zu schützen.