Staupe im Kreis Unna
In Bönen (Kreis Unna/NRW) wurde die Staupe nachgewiesen – Jäger sollten ihren Hund spätestens jetzt gegen das gefährliche Virus (nach)impfen lassen.
In Bönen, am Rande des Ruhrgebiets, ist in den vergangenen Wochen in mindestens zwei Fällen das für Hunde potenziell tödliche Staupe-Virus nachgewiesen worden.
In einem Fall entdeckte ein Jäger einen offensichtlich apathischen Fuchs, der keine Scheu vor Menschen zeigte. Der Jäger vermutete eine Tollwut-Infektion, erlegte den Fuchs und schickte ihn zur Begutachtung ans staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Arnsberg.
Dort konnten die Tierärzte keine Tollwut nachweisen – stießen allerdings auf eine Staupe-Infektion.
Im selben Zeitraum rief ein Landwirt ebenfalls in Bönen einen Jäger zu Hilfe, da ein stark speichelnder Waschbär im Sandspielkasten seiner Kinder saß und ebenfalls keine Scheu zeigte.
Der herbeigerufene Jäger tötete den Waschbär. Ein Untersuchungsergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor, eine Staupe-Infektion ist aber durchaus denkbar. Der Lüner Anzeiger berichtete zuerst über die Fälle.
Staupe ist eine ansteckende Viruserkrankung, die seit Jahrhunderten bei Haushunden bekannt ist. Staupe wurde auch schon bei Katzen, Mardern oder Kleinbären nachgewiesen. Kennzeichnend für die Erkrankung sind hohes Fieber und Abgeschlagenheit.
Je nach befallenem Organsystem können Durchfall und Erbrechen oder Atemwegssymptome auftreten. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Schädigung des Ge-
hirns mit zentralnervösen Erscheinungen kommen.
Die Erkrankung kann zum Tod führen, deshalb sind alle Hundehalter aufgefordert, den Impfschutz ihrer Jagdgefährten sorgfältig im Auge zu haben – und aufzufrischen, sofern das noch nicht geschehen ist.