Test: MAK Drückjagd-Zielfernrohr
Montagespezialist MAK, der in den letzten Jahren schon einige Rotpunktvisiere auf den Markt brachte, steigt jetzt auch bei Zielfernrohren ein. Erstes Modell ist ein Drückjagdglas mit kompakten Abmessungen und robuster Bauweise. Norbert Klups hat das MAK pro 1 - 6 x 24 daher auf einer Großwildbüchse getestet.
Das 1 - 6 x 24 mit Leuchtabsehen kommt völlig ohne Kunststoff aus, auch Zoomring und Abdeckkappen für die Verstelltürme sind aus Aluminium gefräst, lediglich am Okularende sitzt ein dämpfender Gummiring.
Das kompakte, nur 265 mm lange Zielfernrohr mit 30 mm Mittelrohrdurchmesser bringt nur 527 g auf die Waage – eine gute Ergänzung zu einer leichten Büchse.
Das mit einem Leuchtpunkt versehene Absehen 4 befindet sich in der zweiten Bildebene, die Helligkeitsregelung erfolgt stufenlos zwischen 1 bis 10 am links platzierten Drehregler.
Ausgeschaltet ist off sichtbar, man muss einen leicht fühlbaren Widerstand überwinden und hört auch ein leises Klicken, wenn die Aus-Stellung erreicht ist.
Das Absehen verstellt die Treffpunktlage pro Klick um einen Zentimeter, in Höhe wie Seite steht mit je 363 cm ein riesiger Verstellbereich zur Verfügung.
Ein Augenabstand von fast 10 cm sorgt für eine beruhigende Entfernung des Zielauges vom Okular. Der breite, fein geriffelte Zoomring braucht für den Verstellbereich nur eine halbe Umdrehung und verfügt zwischen 2- und 3-fach über einen dicken Knubbel.
Die Vergrößerungsverstellung läuft weich und geschmeidig.
Das zur Drückjagd wichtige Sehfeld reicht von 6,5 m (sechsfach) bis 39 m (einfach) – damit bewegt sich MAK im oberen Mittelfeld 1- bis 6-facher Drückjagdgläser.
Sehr schnell im Anschlag
Wichtig ist aber auch ein möglichst problemloser Einblick beim schnellen Anschlag (unempfindliche Eye-Box). Dabei kann das Neue punkten.
Auch wenn sich das Zielauge im schnellen Anschlag nicht ganz sauber hinterm Okular befindet, steht ein klares Bild ohne störende schwarze Halbmonde zur Verfügung.
An der Bildqualität gibt es nichts zu bemängeln, die Farben werden natürlich wiedergegeben, der Kontrast ist gut und die Schärfe geht bis in die Randbereiche.
Der Leuchtpunkt ist rund und klar abgegrenzt, in den untersten Stufen sehr dunkel und offenbar auch für den Gebrauch mit Nachtsichtoptik ausgelegt. Erst zum Ende der 10er-Skala wirds richtig hell.
Auf dem Schießstand
Wir haben die neue Optik mit einer Leupold Quick Release auf eine Dakota Afrika in .416 Rigby montiert. Das ging mit den superflachen Ringen gerade noch, viel Platz zum Repetieren zwischen Okular und Kammerstängel blieb nicht mehr.
Zur Großwildjagd würde man besser etwas höhere Ringe für ein besseres Handling wählen.
Das Einschießen war mit vier Patronen erledigt, die Absehenverstellung arbeitet präzise. Um die Türme zu nullen, muss man nur das Rändelrad anheben, auf die gewünschte Position drehen und wieder eindrücken – geht ohne Werkzeug blitzschnell.
Aus dem Schießgestell war es kein Problem, mit dem feinen Absehen in der 6-fachen Endvergrößerung ein 30 mm- Schussbild zu erzielen (5 Schuss/100 m/Norma 400 grs. Swift A-Frame).
Richtig Spaß machte das neuen MAKpro im Schießkino. Seine 39 m Sehfeld reichen aus, um fast die ganze Leinwand im Blick zu behalten.
So kann man blitzschnell reagieren, wenn nicht bekannt ist, ob die Sauen von links oder rechts auftauchen. Das ist auf der Jagd ja auch nur in den seltensten Fällen vorhersehbar.
Nach 60 Schuss haben wir auf dem 100 m-Stand noch mal ein Schussbild aus dem Schießgestell geschossen – Treffpunktlage und Präzision blieben unverändert, auch wirklich rückstoßstarke Kaliber sind also kein Problem.
Resümee
Das pro 1– 6 x 24 ist ein interessantes neues Drückjagdglas – und eine gelungene Premiere von MAK im Zielfernrohrmarkt. Im Preis von 1.499 € ist sogar noch ein Hard-Case-Koffer enthalten.
Preislich bewegt sich MAK damit im Mittelklassebereich – gleichauf mit einem Zeiss Conquest oder Noblex 1 – 6 x 24.
Der Montagespezialist bietet aber noch ein besonderes Bonbon: Beim Kauf eines MAKpro erhält man für 200 € Aufpreis eine beliebige Montage aus dem MAK-Programm – angesichts des Normalpreises etwa für eine Schnellspannmontage für die Blaser R 8 (360 €) ein sehr interessantes Angebot.