Zweiter Wolfsabschuss in Niedersachsen

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Zweiter Wolfsabschuss in Niedersachsen

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In Niedersachsen ist wenige Wochen nach Erlegung der Wolfsfähe des Herzlaker Rudels Anfang März nun im Kreis Uelzen ebenfalls ein weibliches Tier des Ebstorfer Rudels entnommen worden.

Die vom Landkreis erteilte Ausnahmegenehmigung zur Entnahme bezog sich auf den Rüden GW1027m, dem zahlreiche Risse in der Umgebung zugeordnet worden waren. Das Bundesnaturschutzgesetzt ermöglicht solche Ausnahmen vom Abschussverbot aber für andere Wölfe des gleichen Rudels, wenn durch Risse zureichend geschützter Weidetiere in engem zeitlichem und räumlichen Zusammenhang wirtschaftlicher Schaden droht und sich die Risse nicht einem einzelnen Tier allein zuordnen lassen. Die Behörde sieht die erteilte Genehmigung daher vom BNatSchG gedeckt, setzte ihre auf den 30. Juni befristete Ausnahmegenehmigung jedoch vorläufig außer Vollzug. Zunächst werde nun genetisch überprüft, dass es sich bei der erlegten Fähe um ein Tier aus dem Rudel GW1027ms handele. "Sollte es zu weiteren Rissen kommen, wird eine sorgfältige Prüfung zur Wiederaufnahme des Vollzugs vorgenommen", zitiert die Allgemeine Zeitung Uelzen einen Sprecher des Landkreises. Der Rissschaden dieses Rudels belaufe sich auf inzwischen 70.000 Euro.

Zweiter Wolf tot

Bereits im Februar war auf Basis einer Ausnahmegenehmigung für den Rüden GW1111m des Herzlaker Rudels eine Fähe geschossen worden. Diesem in den Kreisgebieten Emsland, Cloppenburg und Osnabrück ansässigen Rudel waren seit 2018 bereits 500 Schafsrisse zugerechnet worden. In der Nacht vom 10. auf den 11. Februar wurde die Fähe erlegt und ebenfalls zur genetischen Untersuchung eingesandt worden, um ihre Zugehörigkeit zum Rudel von GW1111m sicherzustellen. Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte die behördlich erteilte Genehmigung zum Abschuss dieser Fähe gegenüber Kritikern öffentlich verteidigt

Risse in NRW gehen unvermindert weiter

Im Gegensatz zu den niedersächsischen Behörden lässt man das Rissgeschehen im Kreis Wesel in NRW bislang jedoch weiter laufen. Im Raum Schermbeck war es Ende Februar und Anfang März gleich zu zwei weiteren Rissen in kurzer Folge gekommen. Bei den zahlreichen  Schadensereignissen seit 2018 steht hier die Fähe GW954f im Vordergrund. Am Morgen des 25. Februar wurde ein Dinslakener Schafhalter zum inzwischen fünften Mal von dem Rudel heimgesucht und verlor dabei zwei Kamerunschafe. Wenige Tage später kam es hinter einem 130 Zentimeter hohen strombewährten Schutzzaun am Morgen des 1. März ebenfalls in Dinslaken zu einem weiteren Schafsriss. Der bereits ebenfalls mehrfach betroffene Halter dieses Schafes hat nunmehr die Aufgabe der Schafhaltung angekündigt.

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