Wolfswelpe in Hünxe ausgesetzt
Spaziergänger haben einen verletzten Welpen in einem Wald gefunden und mitgenommen, der sich als Wolf entpuppte. Das LANUV ordnete die Wieder-aussetzung des Tieres an.
Wie der Westdeutsche Rundfunk am Wochende berichtete (23. Juli 2021), liegt der Vorfall bereits mehrere Wochen zurück. Da hatten Waldspaziergänger in Hünxe einen verletzten und völlig verkoteten acht Wochen alten Welpen gefunden und mitgenommen. Nachdem sie das Tier mit Hundeshampoo geduscht hatten, so verschiedene Berichte des Senders, seien ihnen Zweifel gekommen, dass es sich um einen Hund handele. Ein aus der Nach-barschaft bekannter, hinzugezogener Jäger bestätigte den Verdacht auf einen Wolf und zog telefonisch die Behörden hinzu.
Vom Tierarzt zurück in den Wald
Nachdem eine Verletzung am Ohr des Welpen tierärztlich versorgt worden war, brachte der Jäger das Tier zurück in den Wald - auf Anweisung des LANUV, das ihm dazu eine genaue Ablegestelle bezeichnet hat, an der zuvor eine Wolfsfähe mit Gesäuge von einer Wildka-mera fotografiert worden war. Ein Wolfsberater der Landesbehörde war zu den Vorgängen den Berichten nach nicht hinzugezogen worden. Dieses Vorgehen hat bereits zu massiver Kritik des örtlichen NABU-Vertreters am Handeln des LANUV geführt.
NABU kritisiert Vorgehen
Der Vorsitzende des Naturschutzbundes Wesel, Peter Malzbender, warf dem LANUV vor, die Chance auf wichtige Erkenntnisse über den Wolf vertan zu haben: "Warum hat man nicht angeordnet, gene-tische Proben zu machen? Wollte man das nicht?", so der NABU-Mann. Den Findern, die den Welpen aus mangelnder Sachkenntnis zunächst für einen Hund gehalten hatten, wollte er keinen Vorwurf machen.
Darauf verzichtete auch der Revierförster, in dessen Zuständigkeitsbereich sich der Vorgang abgespielt hatte. Einem Kamerateam der WDR-Lokalzeit Düsseldorf gegenüber stellte der Fachmann im Interview allerdings klar: "Also, ein Wildtier, was aufgenommen wird, egal wie, ist in der Regel zum Tode verurteilt.(...) Wenn der Mensch ein Tier in die Hand nimmt, viele Tiere sterben allein durch diese eine Handlung bereits", so Revierförster Michael Herbrecht.
Ob auch den aufgefundenen, geduschten und auf Anordnung seines Dienstherrn wieder ausgesetzten Wolfswelpen dieses Schicksal ereilt, ist derzeit noch unklar. Vom LANUV jedenfalls gab es bis zum Sonntag keine öffentliche Stellungnahme zu der Angelegenheit. Zuletzt hatte die Landesbehörde gegenüber dem WDR bestätigt, dass in dem Gebiet Ende Juni und Anfang Juli ein erst wenige Wochen alter Wolf nachgewiesen worden ist.