Mit Unterschallmunition auf Sauen

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Mit Unterschallmunition auf Sauen

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Die Gemeinden Stahnsdorf und Kleinmachnow in Brandenburg leiden unter einer regelrechten Schwarzwildplage. Jetzt soll Unterschallmunition die Jagd ohne Gefährdung der Anwohner ermöglichen.

Das brandenburgische Umweltministerium hat den Einsatz von Unterschallmunition zur Bejagung der Sauen erlaubt. Jäger dürfen nun mit einer Ausnahmegenehmigung die Spezialmunition zur Bejagung der Sauen in Stahnsdorf und Kleinmachnow einsetzen.

Einsatz von 10 bis 50 Meter
Ein vom brandenburgischen Umweltministerium in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die getestete Unterschallmunition eine ausreichende Tötungswirkung auf Schwarzwild bei einem Einsatz innerhalb der Schussdistanzen von 10 bis 50 Metern aufweist.

Die getestete Munition erfüllt offenbar die Anforderungen des Tierschutzes für eine schnelle Tötung. Der Schütze muss dennoch für einen ausreichenden Kugelfang sorgen und eine Hinterlandgefährdung ausschließen.

Klassische Munition gefährdet Umfeld
Normale Munition für die Bejagung von Schwarzwild muss ein Mindestkaliber von 6,5 Millimeter aufweisen und mit einer Auftreffenergie von mindestens 2.000 Joule auf 100 Metern wirken.

Dabei besteht aber die Gefahr, dass das Geschoss oder Geschoss-Splitter den Wildkörper mit hoher Restenergie verlassen und im Umkreis zur Gefahr für Menschen werden. Deshalb ruht die Jagd in befriedeten Bezirken - also etwa in Ortschaften.

Da die Sauen aber mittlerweile in großen Rotten auch tagsüber durch die beiden Gemeinden bei Potsdam streifen und massive Schäden anrichten, werden Lösungen zur sicheren Bejagung auch im Ort gesucht - nun eben mit Unterschallmunition.

Kein Einsatz von Pfeil und Bogen
Um der regelrechten Sauen-Plage Herr zu werden, wurden schon viele Maßnahmen diskutiert. Ein Projekt zur Erprobung der Saujagd mit dem Bogen scheiterte unter anderem, weil sich kein Forschungsinstitut fand, um das Projekt wissenschaftlich zu begleiten.