Vergleichstest: Jagdliche Präzisionsbüchsen

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Vergleichstest: Jagdliche Präzisionsbüchsen

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Für die Bejagung von Jungfüchsen oder zum jagdlichen Schießen auf dem Stand eignen sich besonders Präzisionsrepetierer. JAGDPRAXIS hat vier Exemplare dieser – zugegeben – zwar nicht gerade schönen, aber dafür umso effektiveren Gattung für Sie getestet. Aus Jagdpraxis 2/2013.

Feldrehe fühlen sich in der Weite des offenen Feldes wohl und nutzen den Abstand vom Wald als Sicherheitsdistanz. Auch der Fuchs schnürt gern im Winter durch dann deckungslose Felder und wird so für uns sichtbar. Bei Schnee und Mond sind Fuchsansitze in der Feldlandschaft oft erfolgversprechend – verlangen aber auch weite Schüsse. Noch kleiner und schwieriger zu treffen sind Krähen, die genau wissen, wie weit die Büchse des Jägers reicht.

Wer in solchen Situationen Beute machen will, muss weit und präzise schießen. Krähen und Füchse bieten verhältnismäßig kleine Ziele, ihre tödliche Trefferfläche ist gerade mal ein paar Quadratzentimeter groß. Dorthin seine Kugel genau zu platzieren, ist bei Distanzen von etwa 200 m nicht ganz einfach.

Die besten Voraussetzungen dazu bieten schwere Repetierer in rasanten Kalibern – sogenannte Varmintbüchsen. Sie haben etwas dickere Präzisionsläufe und ihre Systeme sind sorgfältig gebettet. Die meisten großen Hersteller bieten Varmintbüchsen an. Für diese Zwecke am besten geeignet sind die schnellen 5,6-mm-Kaliber – von der .222 Remington über 5,6 x 50 Magnum und .223 Rem. bis zur .22-250 Rem.. Auch 6,5-mm-Kaliber sind ballistisch brauchbar, doch seltener in Präzisionswaffen zu finden.

Vergleichstest Munition .222 Re. .223 Rem.
Alle Waffen wurden mit mehreren Patronensorten geschossen.

 

Wir haben vier Waffen ausgewählt: drei reinrassige, schwere Varmintbüchsen und dazu ein deutlich leichterer Jagdrepetierer – um zu sehen, ob die schweren Präzisionswaffen in der Jagdpraxis wirklich echte Vorteile haben.

Zwei Waffen haben das Kaliber .222 Remington, zwei das Kaliber .223 Remington. Die Preisobergrenze haben wir bei 1.500 € gesetzt, denn solche Waffen werden gern für den gelegentlichen Einsatz zur Raubzeugjagd angeschafft oder dienen auch dem jagdlichen Wettkampfschießen. Auch große Premiumhersteller haben Varmintbüchsen im Programm, die aber wesentlich teurer sind.

Wie viel Präzision ist erforderlich?
Um eine Krähe auf 200 m noch sicher zu treffen, darf die Streuung auf diese Distanz nicht über 40 mm liegen. Auf 100 m sollten 15 mm erwartet werden, denn die Streuung wächst bei steigender Entfernung überproportional.

Für den JAGDPRAXIS-Test wurden alle Waffen auf 100, 200 und 300 m geschossen, um echte Ergebnisse zu erhalten. Die 300-m-Distanz soll zeigen, ob die kleine .222 Remington noch mithalten kann – oder die stärkere .223 Remington deutliche Vorteile hat. Wer weit schießen will, muss die Präzision seiner Büchse und Laborierung unbedingt auch auf 200, besser noch auf 300 m überprüfen, denn auch, wenn eine Büchse auf 100 m Loch in Loch schießt, heißt das noch lange nicht, dass sie auch, auf weitere Distanzen präzise ist.

Weitschüsse Vergleichstest
Weite Distanzen und kleine Ziele sind das Betätigungsfeld einer Varmintbüchse.

 

Die Streuung vergrößert sich überproportional – um wie viel kann vorher niemand sagen. Schießt die Büchse auf dem 300-m-Stand Schussbilder von 8–10 cm, ist die Präzision ausreichend, wenn es dem Fuchs als kleinstes Ziel dient.

Die Testwaffen
Zwei der Testkandidaten kommen aus den USA (Remington und Savage), eine aus Finnland (Tikka) und die vierte Waffe aus Tschechien (CZ). Um die waffeneigene Präzision auch jagdlich umsetzen zu können, sind ein guter Abzug und eine anatomisch passende Schäftung wichtige Voraussetzungen. Diese Punkte haben neben der Schuss­leistung bei der Bewertung daher einen hohen Stellenwert. Wir haben alle Waffen mit hochwertigen Zielfernrohren mit feinem Absehen und hoher Vergrößerung ausgestattet.

Präzisionsbüchsen Technische Daten und Preise

Remington 700 TAC
Die Remington 700 ist mit mehr als fünf Millionen verkauften Exemplaren einer der beliebtesten Repetierer überhaupt. Das Modell 700 TAC ist für den harten Einsatz bei Polizeibehörden ausgelegt und entsprechend ausgestattet. Der schwarze Hogue-Kunststoffschaft mit Gummiüberzug ist extrem bruchsicher und fühlt sich weich an. Auch mit nassen Händen lässt sich dieser Schaft sicher fassen.

Er ist für den bequemen Anschlag mit montierter Zieloptik konzipiert. Der Vorderschaft bietet eine satte Auflage zum Präzisionsschuss. Abgeschlossen wir der Schaft mit einer dicken und sehr weichen schwarzen Gummikappe für gute Dämpfung. Riemenbügelösen sind werksseitig vorhanden, daran lässt sich auch bequem ein Zweibein montieren.

Remingtons 700er-Serie basiert auf einem bewährten Kammerverschluss, der über zwei kräftige Warzen im Hülsenkopf verriegelt. Der gefederte Auszieher ist im Hülsenkopf integriert, und der griffige Kammerstengel liegt auf Höhe des Abzuges. An etwas ungewöhnlicher Stelle sitzt die Entriegelungstaste für die Kammer – ein kleiner Knopf
direkt vor dem Abzug. Eine gar nicht so schlechte Stelle, denn dort stört die Taste nicht die Linie der Schlosshülse und ist vor ungewollter Betätigung bestens geschützt.

Die Sicherung rechts am Schlösschen lässt sich lautlos bedienen, sperrt aber lediglich den Abzug. Alle Stahlteile sind matt gestrahlt und brüniert.

Remington 700 TAC
Remington 700 TAC in .223 Rem.

 

Das Magazin für fünf Patronen ist fest eingebaut und hat einen Klappdeckel zum bequemen Entleeren. Der außen verstellbare Flintenabzug war ab Werk auf 1.800 g Abzugsgewicht eingestellt – trotz der sehr trockenen Charakteristik eindeutig zu viel für eine Präzisionswaffe. Wir haben etwas nachjustiert, doch unter 1 300 g ließ sich der Werksabzug nicht einstellen. Für eine US-Waffe ist das allerdings normal, steht doch dort immer die Produkthaftung im Hintergrund – leichte Abzüge werden daher oft vermieden.

Der 51-cm-Bull-Barrel-Matchlauf mit einer Dralllänge von 9-Zoll hat einen Mündungsdurchmesser von 20 mm. Durch diese Lauflänge kommt die TAC auf eine Gesamtlänge von nur 101 cm und ist damit sehr handlich. Durch ihren dicken Lauf bringt die kleine Remington aber 3 400 g auf die Waage.

Der Lauf ist frei schwingend gebettet, der kurze Drall ist den US-Militärpatronen zu verdanken, die mit entsprechend schweren Geschossen bestückt werden. Der 9-Zoll-Drall verdaut Geschosse zwischen 55 und 75 Grains – für weite Schüsse ideal, da die etwas schwereren Geschosse nicht so windempfindlich sind. Für 999 € ist die Remington 700 TAC recht preisgünstig.

Savage Modell 12 FVSS
Das Modell 12 basiert auf dem bereits 1958 von Nicolas Brewer konstruierten Modell 110, wurde aber 50 Jahre lang ständig verbessert und modernisiert. Savage benutzt ein Baukastensystem und bietet eine Vielzahl von Modellen an. Die 12 FVSS ist ein rostfreier Allwetter-Repetierer mit Lauf und System aus rostträgem Stahl und Kunststoffschaft – eine sehr pflegeleichte Büchse für den harten Praxiseinsatz.

Beim Verschluss lehnt sich Savage stark an den Mauser 98er an und verriegelt über zwei am Verschlusskopf angefräste Warzen. Die Kammer lässt sich leicht und weich bewegen. Der Sonnenschliff auf der Kammer verbessert die Gleiteigenschaften. Der Öffnungswinkel fällt flach aus und erlaubt eine tiefe Zielfernrohrmontage. Die Hülsenbrücken verfügen über Gewindebohrungen.

Der Schlosshalter befindet sich rechts neben der hinteren Hülsenbrücke und muss zusammen mit dem Abzug gedrückt werden, um die Kammer zu entnehmen. Die Savage verfügt über einen einstellbaren Flintenabzug, der zusätzlich ein kleines Züngel im Drücker hat. Eine zusätzliche Sicherung, die eine unbeabsichtigte Schussabgabe verhindern soll. Dieses Züngel wirkt auf den Abzugsstollen und lässt eine Schussabgabe nur bei völlig durchgezogenem Abzug zu. Bekannt wurde das durch Glock-Pistolen und auch Marlin setzt so ein System ein.

Savage 12 FVSS
Savage 12 FVSS in 223. Rem.

 

Savage nennt es Accu-Trigger und stellt mit diesem Abzug auch verwöhnte europäische Jäger zufrieden – für eine US-Büchse fast eine kleine Sensation. Der Abzug der Testwaffe brach bei 900 g und stand sehr trocken. Das Abzugsgewicht kann über eine Madenschraube verstellt werden, dazu muss die Waffe aber ausgeschäftet werden. Eine Einstellung unter das Minimalmaß ist nicht möglich.

Die Dreistellungsschiebesicherung liegt hinter dem Schlösschen auf dem Kolbenhals, auch das ist für eine amerikanische Büchse selten und wird hiesige Jäger ansprechen.
In hinterster Stellung sind Abzug und Kammer blockiert, in der mittleren Position kann die Kammer geöffnet werden und ganz vorn ist die Büchse feuerbereit. Der Sicherungsschieber verlangt zwar etwas Kraft, arbeitet aber bei nicht zu ruckartiger Betätigung lautlos. Das fest eingebaute Magazin fasst vier Pa­tronen und sitzt komplett im Schaft. Da ein Magazindeckel fehlt, muss zum Entladen jede Patrone einzeln herausrepetiert werden.

Der 66-cm-Stainless-Lauf ist matt gebürstet und hat einen Mündungsdurchmesser von 21 mm, damit ist die Savage 118 cm lang und wiegt 4,1 kg. Der mattschwarze, nicht reflektierende Kunststoffschaft hat einen geraden Rücken und schließt mit einer schwarzen, sehr weichen Gummischaftkappe ab. An Pistolengriff und Vorderschaft ist eine Fischhaut vorhanden, die für einen Kunststoffschaft sogar erstaunlich scharf ist. Auf eine Backe wurde dagegen verzichtet, auch um die Büchse für Linkshänder attraktiv zu gestalten. Der Pistolengriff wird durch ein Käppchen mit silbernem Indianerkopf (Savage-Logo) abgeschlossen.

Der Vorderschaft fällt sehr breit aus und erlaubt ein gutes Auflegen, im Vorder- und Hinterschaft sind Basen für Riemenbügel eingeschraubt. Die vordere Base sitzt etwas zu weit hinten und die Büchse wird kopflastig, wenn sie mit Riemen auf der Schulter getragen wird. Das System ist im Schaft auf Pilar gebettet, solche Bettungen gelten als präzisionsfördernd. Etwas eigenwillig hat Savage die Einstellung des Verschlussabstandes gelöst – der in den Hülsenkopf geschraubte Lauf wird mit einer großen Mutter festgelegt. So lässt sich der richtige Verschlussabstand sehr einfach und kostengünstig einstellen.

Die Savage Mod. 12 kostet 1 199 €.

Tikka T 3 Varmint
Repetierer von Tikka haben seit vielen Jahren einen guten Ruf als grundsolide Jagd- und Sportbüchsen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Das T 3 Programm umfasst neben klassischen Jagdrepetierern mit verschiedenen Lauflängen und Schaftausführungen auch eine Drückjagd- und eine Varmintbüchse.

Das System kann seine Anlehnung an Mauser kaum verleugnen. Die Verriegelung erfolgt durch zwei Warzen im Kammerkopf. Die rechte Warze ist geschlitzt und läuft in einem Steg, der in der Hülse angefräst ist. Diese beidseitige Kammerführung sorgt für einen weichen und ruckfreien Schlossgang. Auszieher und Ausstoßer sind im Verschlusskopf untergebracht. Der geschweifte Kammerstengel mit hohl gebohrter Kugel ist sehr zweckmäßig geformt und liegt genau in Höhe des Abzuges. Der Öffnungswinkel beträgt 70 Grad. Das Schlösschen ist weitgehend geschlossen und so gut vor Staub geschützt.

Als optische, im Dunkeln tastbare Spannanzeige steht bei gespanntem System hinten am Schlösschen eine rot eingelegte Schlagbolzenverlängerung heraus. An der linken Seite der vorderen Hülsenbrücke ist eine Gasentlastungsbohrung angebracht, die dafür sorgt, dass bei einem Hülsenreißer heiße Verbrennungsgase vom Gesicht weggeleitet werden. Im Schaft ist ein Metallblock eingelassen, der bei zusammengebauter Waffe in eine entsprechende Ausfräsung an der Systemunterseite eingreift. An der linken Seite der Hülsenbrücke ist der Schlosshalter untergebracht.

Tikka T 3 Varmint
Tikka T 3 Varmint in .222 Rem.

 

Abzugsblech, Abzugsbügel und Magazinführung sind aus einem Stück aus Kunststoff gefertigt. Der Magazinhalter sitzt vor dem Magazin in einer tiefen Ausfräsung des Schaftes. Das einreihige Kunststoffmagazin fasst sechs Patronen. Das Magazin hat einen Schulterstopp, der eine Beschädigung der Geschossspitzen durch den Rückstoß verhindert. Beim Drücken des Magazinauslösers springt es aus dem Magazinschacht.

Die T-3 Varmint ist mit einem 60-cm-Lauf ausgerüstet, der an der Mündung noch 22 mm dick ist. Der Lauf im Kaliber .222 Remington hat einen 14-Zoll-Drall, die Gesamtlänge beträgt nur 111 cm. Der einstellbare Flintenabzug hatte bei unserer Testwaffe ein Abzugsgewicht von genau 1 000 g. Der komplette Abzug ist in einem Gehäuse, das auch die Teile der Sicherung aufnimmt, installiert. Die Zwei-Stellungs-Sicherung wirkt direkt auf den Abzugsstollen. In der Stellung „gesichert“ wird auch die Kammer gesperrt. Der genügend große Sicherungsschieber rechts neben dem Schlösschen ist mit griffigen Querrillen versehen und leicht zu bedienen – allerdings nicht ganz geräuschlos.

Der schwarze Kunststoffschaft aus Colypolyme-Polypropylen verfügt über eine eingegossene Fischhaut an Pistolengriff und Vorderschaft. Der erhöhte Schaftrücken ist für Anschläge übers Zielfernrohr ausgelegt. Der Schaft ist für Rechts- und Linkshänder nutzbar. Als Abschluss des Hinterschaftes ist eine schwarze Gummischaftkappe angebracht. Die T 3 Varmint kostet 1384 €, damit ist sie deutlich teurer als Remington und Savage, bietet aber auch mehr Ausstattung und eine hochwertige Verarbeitung.

CZ 527 Synthetik
Die tschechische CZ ist nicht nur die leichteste Büchse im Test, sondern mit 799 € auch die preisgünstigste Waffe. Die nur 2,9 kg leichte .222 Remington soll zeigen, ob dicke Matchläufe und hohes Waffengewicht wirklich praktische Vorteile bringen. Der 56-cm-Lauf der CZ ist an der Mündung nur noch 14,5 mm dick und damit wesentlich schlanker als die anderen Testkandidaten mit Mündungsdurchmessern von über 20 mm.

Das System stammt von der Mauser 98er, wurde aber ohne grundlegende Änderungen modernisiert. CZ baut quasi ein verkleinertes 98er-Mausersystem mit zwei Warzen im Hülsenkopf und dem klassischen langen Mauser-Auszieher. Dieses System ist für die kleinen .22er Zentralfeuerpatronen ausgelegt und hat sich seit vielen Jahren bewährt.

Die CZ 527 gilt als sehr präzise und funktions­sicher. Die rechts am Schlösschen angebrachte Hebelsicherung sichert den Schlagbolzen und sperrt im gesicherten Zustand den Verschluss. Das he­rausnehmbare Magazin aus Stahlblech nimmt fünf Patronen auf, die übereinander gelagert werden. Daher ist das Einsteckmagazin sehr schmal, schaut aber ein ganzes Stück aus dem Schaft heraus. Der Magazinhalter ist rechts am Schacht angebracht. Der Kammerstengel mit einer 18-mm-Kugel liegt griffgünstig auf Höhe des Abzuges.

CZ 527 Synthetik
CZ 527 Synthetik in .222 Rem.

 

Das kleine Mauser-System braucht etwas Kraft bei der Handhabung. Der Schlosshalter liegt an der linken Seite der hinteren Hülsenbrücke, das Schloss lässt sich problemlos ohne Werkzeug zerlegen. Die flachen Oberseiten der Hülsenbrücken sind als 16-mm-Prismenplatten gefräst, auf denen sich ohne Aufwand preisgünstige Zielfernrohrmontagen anbringen lassen.

Die CZ ist mit einem Rückstecher ausgestattet, ihr Abzug löst ungestochen bei 1 500 g aus und hat einen deutlich spürbaren Abzugsweg. Ungestochen knirscht und knarrt es gehörig – zum Präzisionsschießen ist dieser Abzug unbrauchbar, jedenfalls ohne den Stecher. Der einstellbare Rückstecher reduziert den Abzugswiderstand bis auf 150 g.
Der recht weiche Kunststoffschaft ohne Backe hat einen leicht nach hinten ansteigenden Rücken. Die angegossene Fischhaut ist flach und wenig griffig. Der ganze Schaft wirkt ziemlich billig und an einigen Stellen etwas verschrumpelt, als wenn die Form zu heiß war. Der Lauf ist frei schwingend gelagert. Die CZ 527 ist eine handliche Büchse, die gut ausgestattet ist und nicht viel kostet (799 €).

100-m-Schussleistung und Handhabung
Das Jagdpraxis-Testteam begutachtete die Kandidaten zunächst auf dem 100-m-Stand. Dort erfolgte die Prüfung der technischen Kriterien wie Abzug, Sicherung, Laden und Entladen, Ergonomie des Schaftes, Funktionssicherheit beim Repetieren und Präzision auf 100 m.

Die Abzüge der Tikka und Savage gefielen am besten, mit 900 g (Savage) und 1.000 g (Tikka) Abzugsgewicht liegen sie dicht beieinander und sind in der Charakteristik sehr ähnlich. Sie stehen trocken und ohne fühlbaren Weg. Die Jagdpraxis-Testkriterien fordern bei Varmintbüchsen Abzugsgewichte von 800 g und eine gute Charakteristik, um die volle Punktzahl zu erreichen. Da kommen Tikka und Savage schon ganz nah heran. Die Savage bekommt 9 Punkte und die Tikka 8. Die Remington stand mit 1.300 g zwar auch schön trocken, aber deutlich zu hart, hier konnten nur 5 Punkte vergeben werden. Der Abzug der CZ stand mit 1.500 g noch härter, hatte zudem einen deutlich fühlbaren Weg und knirschte hörbar – mehr als 3 Punkte war uns dieser Abzug trotz Stecher nicht wert.

Bei der Bewertung der Magazine erreichten lediglich Tikka und CZ für herausnehmbare Kasten­magazine mit ausreichender Kapazität die volle Punktzahl. Bei der Remington gab es für den Klappdeckel einen Punkt Abzug, bei der Savage sogar zwei Punkte, denn diese hat noch nicht einmal einen Klappdeckel.

Schussbilder 100m Vergleichstest
Schussbilder der Testwaffen auf 100 Meter: Tikka (l. o.), Remington (r. o.), Savage (l. u.) und CZ (r. u.).

 

Keine Testbüchse hat eine Handspannung – und lediglich die CZ eine Schlagbolzensicherung, dafür gibt es 7 von 10 Punkten. Die anderen drei Kandidaten müssen sich mit
5 Punkten für ihre Sicherungen begnügen. Von der Handhabung der Sicherung her gab es keine Kritik der Tester – die Sicherung der Tikka gefiel sehr gut und auch die Dreistellungssicherung der Savage erntete Lob. Extrapunkte dafür gab es aber keine.

Um die Funktions- und Handhabungssicherheit zu testen, wurden mit jeder Waffe 50 Patronen verschossen. Hier zeigten sich alle vier Waffen von ihrer besten Seite, es gab weder Zuführungs- noch Auswurfstörungen. Auch Positionierung und Form der Kammerstengel sind in Ordnung. Tikka und Savage gefielen mit längeren Kammer­stengeln und dickeren Kugeln am besten und ließen sich sehr bequem handhaben. Die beiden Modelle haben auch den besten Schlossgang, gefolgt von der Remington. Die CZ ist deutlich hakeliger, aber immer noch in Ordnung.

Die flache Kammerkugel der Remington gefiel nicht so gut und auch die CZ hat eine sehr kleine Kugel am Ende des Stängels. Tikka und Savage bekommen hier volle 10 Punkte, die anderen beiden Büchsen jeweils 8. Bei der Vorbereitung für die Zielfernrohrmontage haben Tikka und CZ die Nase vorn – auf ihre integrierten Prismen lassen sich die Oberteile einer Aufkippmontage einfach aufsetzen, das gibt volle 5 Punkte. Die anderen beiden Büchsen verfügen über Gewindebohrungen auf den Hülsenbrücken und bekommen dafür 4 Punkte.

Als letzten Punkt auf dem Schießstand wendeten sich die Tester der Schäftung zu. Hier gefiel mit Abstand die Tikka am besten, ihr Schaft erlaubt den bequemsten Anschlag, ist lang genug und hat eine griffige Fischhaut. Der Vorderschaft ist breit und unten flach, was eine gute Auflage gestattet. Der Lauf schwingt frei im Vorderschaft, dafür bekam die Tikka maximale 10 Punkte. Die Savage hat ebenfalls eine gute Fischhaut und einen breiten, flachen Vorderschaft. Ihr Rücken ist aber niedriger, der Schaft nicht ganz so ergonomisch und auch etwas kürzer. Außerdem fiel auf, dass er deutlich lauter ist, wenn man gegen harte Gegenstände stößt. Dafür gibt es 8 Punkte.

Die Remington bekam für ihren weichen Hogue Gummischaft 7 Punkte. Er fasst sich gut an, ist leise, aber fällt sehr kurz aus. Verlängern kann man ihn kaum, denn eine dicke Gummikappe ist schon dran. Die CZ hat einen schlanken Kunststoffschaft mit flacher, wenig griffiger Fischhaut. Der Vorderschaft ist zu schmal und der Pistolengriff steht zu flach. Dieser Schaft war den Testern lediglich 5 Punkte wert.

Bei der Ausstattung gibts keine großen Unterschiede – alle Waffen haben Riemenbügel, optimal angebracht sind sie bei keiner Büchse. Am besten kommen hier noch Remington und CZ weg, weil durch ihre kurzen Läufe der Abstand zur Laufmündung günstiger ist. Die Abzüge von Savage und Tikka lassen sich von außen verstellen, bei der Remington geht das nur nach dem Ausschäften und bei der CZ lässt sich lediglich die Einstellung des Rückstechers ändern. Keine Waffe bietet eine Laufwechselmöglichkeit oder lässt sich platzsparend zerlegen.

So haben wir gewertet
Die Waffen durchlaufen ein festgeschriebenes Testprogramm, maximal sind 100 Punkte erreichbar:

Die Präzision
Die vier Testwaffen wurden auf dem 100-Stand mit jeweils vier Patronensorten aus dem Schießgestell geschossen. Es waren variable Zielfernrohre mit mindestens 12-facher Vergrößerung montiert. Damit alle Waffen unter gleichen Voraussetzungen getestet wurden, wurden alle Zielfernrohre auf 12-fach eingestellt. Gewertet wird bei jeder Waffe das beste der vier Schussbilder.

Die Tikka (.222 Rem.) schoss mit der RWS Match Jagd 3,4 g das beste Fünf-Schussbild mit 10 mm. Die Remington 700 (.223 Rem.) folgte mit 14 mm mit Federals Gold Medal (4,47g Sierra Matchking Geschoss). Dieses Gewicht passt zum 9-Zoll-Drall sehr gut. Einen Millimeter schlechter schoss die Savage, die ihr 15-mm-Schussbild aber mit der noch schwereren Hornady Superformance Match mit 4,8-g-Match-Hohlspitzgeschoss schaffte. Damit erreichten diese drei Büchsen auf 100 m die 15-mm-Marke und kassierten hier die volle Punktzahl.

Die kleine CZ (.222 Rem.) schoss mit ihrem dünnen Lauf ein beachtliches 20-mm-Schussbild, ebenfalls mit der RWS Match Jagd 3,4 g, was auf der 100-m-Bahn noch für 5 von 10 Punkten reichte.

Danach ging es mit den Büchsen auf den 200- und 300-m-Stand nach Wetzlar. Leicht bedeckter Himmel und kaum Wind boten ideale Bedingungen zum Schießen auf größere Distanz. Dort wurde von der Benchrest-Auflage geschossen, und alle Zielfernrohre bleiben auf 12-fach. Zunächst wurden auf dem 200-m-Stand die Munitionssorten verwendet, mit denen die Büchsen auf 100 m ihr bestes Ergebnis gezeigt hatten.

Dass das auf 200 m nicht so bleiben sollte, zeigte sich gleich bei der ersten Waffe, der Tikka. Auf 200 m schoss sie einen guten 42-mm-Streukreis, aber nicht mit der RWS-Match Jagd, die auf 100 m das beste Ergebnis zeigte, sondern mit Sakos Racehead mit 3,4-g-Hohlspitz-Matchgeschoss. Den Top-Streukreis von 38 mm auf 200 m schoss die Remington 700 TAC mit Federals Gold Medal, mit der sie schon auf 100 m das beste Ergebnis zeigte. Mit dieser Laborierung kam auch die Savage auf 200 m am besten zurecht und schoss eine 5-Schuss-Gruppe von 44 mm.  Die CZ setzte sich mit 53 mm jetzt schon deutlich von den anderen drei Büchsen ab. Jagdlich reicht diese Präzision (Norma Oryx 3,6 g) aber immer noch, ein Fuchs hätte damit auch auf 200 m keine Chance.

Schussbild 300m Vergleichstest
Schussbild auf 300 m der Savage, die dabei die beste Präzision hatte.

 

Gespannt wechselten wir auf die 300-m-Bahn, wo sich die Spreu vom Weizen trennen sollte … Der 66-cm-Matchlauf der Savage zeigte sich dort klar im Vorteil – mit Hornady Superformance Match Patronen betrug der Streukreis 72 mm. Das gibt 4 von 5 möglichen Punkten. Interessant ist, dass die Federal, die auf 200 m in der Savage so gut schoss, 100 Meter weiter eine ausgesprochene Höhenstreuung zeigte.

Die Remington schoss ihr bestes 300-m-Schussbild von 78 mm mit der RWS Target Elite, die mit einem 4,47-g-Match-Hohlspitzgeschoss laboriert ist. Auf 100 (18 mm) und 200 Meter (48 mm) zeigte diese Patrone aus der Remington keine Top-Ergebnisse. Platz 3 belegte die Tikka mit 86 mm, geschossen mit RWS Match Jagd. Die CZ lieferte auf 300 m Streukreise von über 100 mm ab. Das beste Ergebnis waren 109 mm mit der Norma Oryx.

Die höchste Punktzahl beim Präzisionstest erreicht die Remington, obwohl die Savage auf 300 m das beste Ergebnis schoss. Vergleicht man die Punktewertung bis zur 200-m-Distanz, ist die Tikka die präziseste Büchse im Testfeld, erst auf 300 m ziehen die US-Büchsen an der Finnin vorbei.

Präzisionsergebnisse

Korrosionsschutz
Dieser Test wird im Revieralltag vorgenommen. Alle Waffen wurden jagdlich eingesetzt und erhielten die normale Pflege. Nach einem Schuss wird der Lauf gereinigt und die Metallteile werden vor dem Einstellen in den Waffenschrank äußerlich, soweit ohne Zerlegen möglich, von Feuchtigkeit befreit. Nach dem Testzeitraum wird die Büchse zerlegt und auf Korrosion untersucht.

Die Savage ist durch ihre Metallteile aus Edelstahl eindeutig im Vorteil. Sie ist extrem pflegeleicht. Außer den Lauf innen von Geschossablagerungen von Zeit zu Zeit befreien und die geleitenden Teile zu ölen, muss man nichts machen. Das gibt die volle Punktzahl.

Die Tikka zeigte sich sehr robust und ließ sich leicht pflegen. Viele Teile, wie Abzugsbügel, Magazinschacht und Magazin bestehen vollständig aus Kunststoff. Die Brünierung erwies sich als sehr korrosionsbeständig. Dafür vergaben die Tester 4 von 5 Punkten.

Auch die Remington schlug sich sehr gut, stand der Tikka nicht nach und erreichte 4 von 5 Punkten. Die CZ bedurfte mehr Pflege, besonders das Stahlblechmagazin war anfällig gegen Flugrost – es reichte zu 3 von 5 Punkten.

Verarbeitungsqualität und Preis-Leistungs-Verhältnis
Die vier Testwaffen liegen im eher unteren Preissegment – eben typische Massenprodukte großer Hersteller. Fein polierte Oberflächen darf man  nicht erwarten und auch bei der Passung von Schaft und Metallteilen sollte man keine zu hohen Ansprüche stellen.

Am besten gefiel mit Abstand die Tikka T3, sie macht den hochwertigsten Eindruck, ist sehr gut verarbeitet. Auch wenn sie mit 1 384 € die teuerste Waffe im Testfeld ist, bekam sie 9 von 10 Punkten. Die Remington ist mit 999 € ein echtes Angebot und zeigte auch eine insgesamt gute Verarbeitung. In Anbetracht des guten Preises reichte es für 8 Punkte.

Die Savage zieht bei der Verarbeitung mit der Remington fast gleich, ist mit ihrem Lauf und System aus Edelstahl zudem sehr pflegeleicht und hat den besseren Abzug. Mit 1199 € ist sie aber auch 20 Prozent teurer. Dafür gab es ebenfalls 8 Punkte.

Die CZ ist mit Abstand am schlechtesten verarbeitet, besonders der Schaft ist schon sehr rustikal. Dafür kostet sie aber deutlich weniger als eine Tikka oder Savage. Das brachte ihr auch 8 Punkte ein.

Bevor wir zur endgültigen Punkteverteilung kommen, noch einige Betrachtungen zur eingangs erwähnten Notwendigkeit dicker Matchläufe und den Unterschieden der Kaliber .222 und .223 Remington. Es hat sich deutlich gezeigt, dass dicke Matchläufe grundsätzlich präziser schießen als dünne Jagdläufe. Es hat sich aber auch gezeigt, dass das jagdlich erst bei Schussweiten von über 200 m oder sehr kleinen Zielen eine Rolle spielt. Auch die leichte Brünner schießt auf 200 noch ein Schussbild von knapp über 5 cm.

Mit einer schweren Varmintbüchse schießt es sich aber deutlich einfacher und komfortabler – auf 300 m sind sie deutlich im Vorteil und auch die .223 Remington zeigte hier ihre Stärken, zumal, wenn die Läufe einen kurzen Drall für schwere Geschosse haben wie bei unseren Testwaffen. Eine Laborierung, die auf 100 m Top-Präzision zeigt, muss nicht zwangsläufig auch auf größere Distanz präzise sein. Es ist durchaus möglich, dass eine Patrone, die auf 100 oder 200 Meter schlechter schoss, auf 300 m die vorherigen Best-Laborierungen schlägt. Die beste Patrone für weite Schüsse muss auf der gewünschten Distanz ermittelt werden – ballistisches Hochrechnen von 100 m funktioniert nicht.

Wer außerdem mit solchen Büchsen auch Rehe bejagen will, sollte unbedingt die .223 Remington vorziehen, denn deren Zielenergie auf größere Distanz ist deutlich höher und die schweren Geschosse zeigen sich weniger windempfindlich.

Fazit
Sieger nach Punkten ist damit Tikkas T 3 Varmint, dicht gefolgt von der Savage. Diese beiden Waffen bekommen zwei Jagdpraxis-Lupen. Dann kommt die Remington auf dem dritten Platz und abgeschlagen die CZ, die aber schon von der Konzeption her keine echten Chancen gegen die drei schweren Varmintbüchsen hatte.

Präzision (max. 25 Punkte)
Bei dieser Waffenkategorie wird der Präzision ein hoher Stellwert beigemessen. Aus einem Schießgestell werden Fünf-Schuss-Gruppen mit mehreren Laborierungen Jagdmunition auf 100, 200 und 300 m geschossen. Gemessen wird die Distanz der Mitte der äußeren Schusslöcher. Die volle Punktzahl von 25 Punkten gibt es, wenn auf 100 m die Streuung nicht mehr als 15 mm, auf 200 m nicht mehr als 40 mm und auf 300 m nicht mehr als 70 mm beträgt. 10 Punkte werden für den Streu­kreis auf 100, 10 Punkte für 200 und 5 Punkte für 300 m vergeben. Je mm mehr bei 100, je 2 mm mehr bei 200 und je 4 mm mehr bei 300 m wird ein Punkt abgezogen.

Abzug (max. 10 Punkte)
Abzugscharakteristik und -gewicht werden bewertet – bei Stecherabzügen im ungestochenen Zustand. Bei Varmintbüchsen sollte das Abzugs­gewicht nicht über 800 g liegen. Pro 200 g mehr wird ein Punkt abgezogen, auch eine schlechte Abzugscharakteristik (Vorzug, Kratzen, Durchfallen) ergibt je nach Bedeutung Punktabzug.

Magazin (max. 5 Punkte)
Laden und Entladen ist bei Jagd-Repetierern wichtig und sicherheitsrelevant. Wie schnell kann nachgeladen werden, wie komfortabel sind Laden und Entladen, reicht die Magazinkapazität aus, ist ein Schulterstopp vorhanden? Die volle Punktzahl erhalten Waffen mit herausnehmbarem Kastenmagazin und Schulterstopp für mindestens 4 Patronen in Standardkalibern, das sich leicht und bequem wechseln lässt.

Schäftung/Bettung (max. 10 Punkte)
Beurteilt werden neben der ergonomischen Form von Hinterschaft, Vorderschaft und Pistolengriff auch  Schaftkappe und Fischhaut. Die Holzqualität dagegen spielt keine Rolle. Kunststoffschäfte haben damit keinen Nachteil. Auch die Qualität der Bettung des Systems und die Lagerung des Laufes wird begutachtet. Das System muss spannungsfrei gebettet und der Lauf frei schwingend im Vorderschaft geschäftet sein. Ein Holzschaft sollte gut gegen Feuchtigkeit geschützt sein.

Ausstattung (max. 10 Punkte)
Hier kommt es darauf an, ob Riemenbügel vorhanden sind und der vordere in korrektem Abstand zur Laufmündung angebracht ist. Hat die Waffe die Möglichkeit des Laufwechsels oder lässt sie sich platzsparend zerlegen, kann das Abzugsgewicht ohne Ausschäften verstellt werden?

Sicherung (max. 10 Punkte)
Moderne Jagdbüchsen sollten über eine leicht zu bedienende und lautlos zu betätigende Handspannung verfügen. Dafür gibt es die volle Punktzahl. Fehlt die Handspannung, ist aber eine Schlagbolzensicherung vorhanden, gibt es 3 Punkte Abzug. Hat die Waffe lediglich eine Abzugssicherung, werden 5 Punkte abgezogen. Schlechte Ergonomie bei Handspannung oder Sicherung bringen zwei Punkte Abzug, ebenso wenn Handspannung oder Sicherung zu laute Geräusche verursachen.

Funktions- und Handhabungssicherheit (max. 10 Punkte)
Sichere Funktion und Handhabung sind für Jagdbüchsen von ausschlaggebender Bedeutung. 5 Punkte davon entfallen auf den Bereich der störungsfreien Schussfolge. Die Patronen müssen einwandfrei zugeführt und die leeren Hülsen korrekt ausgeworfen werden. Dazu werden aus jeder Waffe 50 Patronen verschossen. Jeweils die maximale Magazinkapazität in schneller Schussfolge. Für jede Zuführungs- oder Auswurfstörung wird ein Punkt abgezogen. Sollten sich bei einer Waffe ungewöhnlich viele Störungen einstellen, wird die Patronenmarke gewechselt, darauf wird im Testbericht allerdings gesondert hingewiesen. 5 Punkte werden für die Handhabung vergeben. Dabei kommt es darauf an, ob der Kammerstengel lang genug und richtig positioniert ist, ob der Abzugsbügel groß genug ausfällt und sich das System weich und ruckelfrei repetieren lässt.
Verarbeitung / Preis-Leistungs­-Verhältnis (max. 10 Punkte)
Diese Bewertung geht auf die Qualität der verwendeten Materialien, die Passung der Bauteile und das Finish ein. Die Beurteilung erfolgt in Relation zum Preis der Waffe.
Vorbereitung ZF-Montage (max. 5 Punkte). Hier kommt es darauf an, wie einfach sich die Büchse mit einer optischen Zielhilfe ausstatten lässt. Verfügt das System bereits über Montage­unterteile oder sind diese integriert (Prismenschiene, hauseigene Montagevorbereitung)? Oder gibt es Gewindebohrungen für Montageunterteile? Wird evtl. eine Zielfernrohrmontage mitgeliefert? Varmintbüchsen dieser Preisklasse werden oft mit günstigen Festmontagen ausgestattet. Prismenschienen sind dazu vorteilhaft und bringen die volle Punktzahl.

Korrosionsschutz (max. 5 Punkte)
Hier wird überprüft, wie anfällig Metallteile gegen Rost sind. Der Test wird im Revieralltag vorgenommen. Alle Waffen werden mehrere Monate jagdlich eingesetzt und erhalten normale Pflege. Nach einem Schuss wird der Lauf gereinigt und die Metallteile werden vorm Einstellen in den Waffenschrank äußerlich, soweit ohne Zerlegen möglich, von Feuchtigkeit befreit. Nach dem Testzeitraum wird die Büchse zerlegt und auf Korrosion untersucht. Nicht bewertet wird eine offene Visierung bzw. das Fehlen von Kimme und Korn. Varmintbüchsen sind für präzise, weite Schüsse gedacht und kommen ohne offene Visierung aus.

Bewertung Präzisionsbüchsen