ASP: Impfstoff in Sicht?
Spanische Forscher wollen einen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinpest (ASP) entwickelt haben, der schon bald zur Verfügung stehen soll. Doch deutsche Forscher sind skeptisch.
Spanische Wissenschaftler haben das Virus offenbar aus einem im Baltikum erlegten Wildschwein gewonnen. Dessen krankmachenden Eigenschaften sind stark eingeschränkt. So abgeschwächte Viren schützen vor schwerer Klinik.
FLI bleibt skeptisch
Doch die deutsche ASP-Expertin Dr. Sandra Blome, die am Friedrich-Loeffler-Institut das Nationale Referenzlabor für ASP leitet, ist skeptisch.
Im Gespräch mit dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben aus Münster erklärte sie, dass bislang zu wenig über das Virus bekannt sei. Es sei unklar, wie es bei dem Impfstoff mit der Schutzwirkung, Sicherheit und Verträglichkeit aussieht.
Impfstoff ist möglich
Grundsätzlich glaubt Dr. Blome an einen Impfstoff gegen die ASP. Doch sie ist davon überzeugt, dass das Virus erst vollständig erforscht sein muss, bevor ein wirksamer und sicherer Impfstoff entwickelt werden kann.
Bis zur Zulassung eines Impfstoffes könnten noch Jahre oder gar Jahrzehnte vergehen. Die lange Dauer für die Entwicklung eines Impfstoffs hängt auch damit zusammen, dass auch junge, alte oder tragende Sauen den Impfstoff vertragen müssen.
Ein Impfstoff muss sicher, wirksam und stabil sein. Außerdem muss er einfach herzustellen sein. Es muss zudem möglich sein, den Impfstoff über eine Schluckimpfung zu verabreichen. Diese darf aber keine Gefahr für andere Tiere darstellen.
Frühere Versuche hätten starke Nebenwirkungen wie Gelenk- und Hautläsionen mit sich gebracht. Außerdem würde das Virus nur verschleiert, was eine Bekämpfung schwieriger mache, so Blome.
Derzeit arbeitet das FLI daran, Grundsatzfragen zu klären und macht umfangreiche Tests auf dem speziell gesicherten Forschungsgelände auf der Insel Riems.
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