%1

Nutria: Rekordstrecke in Niedersachsen

Für das Frühjahr 2018 meldeten 3.116 niedersächsische Reviere (40,5 %) ein Nutria-Vorkommen. Dagegen wurden im Jahr 2006 nur in 536 Revieren (7 %) Nutrias bestätigt. Die
Ausbreitung im Norddeutschen Tiefland schreitet also weiter fort.

Besonders deutlich wird die massive Zunahme der Nutria in Niedersachsen durch den starken Anstieg der Jagdstrecke von 10.387 im Jagdjahr 2015/16 auf jetzt 32.357 im Jagdjahr 2018 / 19. Die Fallwildzahl ist im letzten Jahr mit knapp 413 wie in den Vorjahren relativ gering.

Erfolglose Jagd kostet 150.000 €

Seit nunmehr acht Monaten versuchen von der Landesregierung beauftragte Dienstleister den Leitrüden des Rodewalder Wolfsrudels (Kennung GW717m) in Niedersachsen zu töten.

Das hat das Land bislang rund 150.000 Euro gekostet. Wer die beauftragten Dienstleister sind, ist allerdings unklar. Angesichts massiver Anfeindungen aus derTierrechtsszene in der Vergangenheit, ist es nachvollziehbar und richtig, die Identität der beauftragten Personen zu schützen.

500-Kilo-Ochse gerissen

Beim morgendlichen Rundgang über seine Weide entdeckte Landwirt Otto Thieße den toten Ochsen. Aus dem Kadaver seien rund 30 bis 50 kg Fleisch gerissen worden. Das weißt ebenso auf einen Angriff eines Wolfsrudels hin wie die Tatsachse, dass ein einzelner Wolf kaum in der Lage wäre, einen Ochsen zu töten.

Die Weide sei nicht durch einen wolfssicheren Zaun geschützt gewesen, erklärte der Landwirt.

Wölfin erschossen

Ende Juli war eine Wölfin geschossen worden. Mittlerweile liegen erste Obduktionsergebnisse des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin vor. Demnach ist die Wölfin durch einen Schuss getötet worden. Sie war nicht abgekommen.

Draht durch Lauf gezogen
Eine weitere Entdecklung machten die Wissenschaftler: Kurz vor dem Verenden war der Wölfin ein Draht durch den Vorlauf gezogen und anschließend dreifach um den Hals gelegt worden. Weitere Untersuchungen stehen laut Umweltministerium Niedersachsen noch aus.

Bauern warten auf Schutzzäune

Für viele Weidetiere bedeutet dieser Sommer weiter „russisches Roulette“. Mit diesen Worten kritisiert Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers die lange Bearbeitungsdauer von bis zu fünf Monaten für Anträge auf wolfsabweisende Zäune durch die Tierhalter.

Seitdem das Land die Förderung für wolfsabweisende Schutzzäune auf 100 Prozent erhöht hat, haben 378 Weidetierhalter Anträge gestellt, um ihre Tiere noch besser zu schützen. Leider wurden erst 63 Anträge positiv beschieden, drei erhielten eine Ablehnung und der Rest ist noch in Bearbeitung, wie Zahlen des Umweltministeriums belegen.

Bremen jagt Nutria

Um heimische Arten und Lebensäume sowie die wichtigen Deiche zu schützen, dürfen Nutria, Marderhund, Waschbär und Nilgans in Bremen künftig bejagt werden. Eine entsprechende Verordnung werde am 7. Juni in Kraft gesetzt. Das teilte der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr am Mittwoch mit.

Politik im Norden will weniger Wölfe

In zwei norddeutschen Kreistagen hat sich eine Mehrheit der Abgeordneten für eine einfachere Tötung von Wölfen ausgesprochen.

Deichschutz im Vordergrund
Im Kreistag von Dithmarschen (Schleswig-Holstein) hatten 47 von 53 Politikern in einer Resolution gefordert, dass Wölfe in bestimmten Arealen in Küstengebieten sofort erlegt werden dürfen. Außerdem fordern die Dithmarscher, dass der Wolf seinen strengen EU-Schutz verlieren soll. Schließlich sei die Population mittlerweile stabil.