Wolfsberater verweigern Riss-Aufnahme
Bei Schermbeck (Kreis Wesel/NRW) wurde ein Damschmaltier innerhalb eines 1,90 m hoch umzäunten Gatters gerissen. Die ehrenamtlichen Wolfsberater wollten sich bei der Riss-Aufnahme allerdings nicht über die Schulter schauen lassen, schickten anwesende Zeugen weg und drohten ihnen.
Anfang Dezember wurde in Schermbeck ein Damtier gerissen. Es befand sich in einem Gehege, das von einem 1,90 m hohen Zaun umgeben und nur etwa 50 m von Wohngebäuden entfernt ist.
Halter Ewald Rutert entdeckte das gerissene Jungtier morgens auf der Weide. Der Zaun war nicht untergraben worden. Außerhalb befanden sich rund ums Gehege mehr als ein Dutzend unterschiedlich große Kratzspuren.
Zwei Wochen davor hatte er das gerissene Stück morgens in einer Ecke des Stalls liegend gefunden. Sein Hals war an einigen Stellen äußerlich leicht verletzt.
„Ich dachte zunächst, das Jungtier habe sich am Zaun verletzt“, schilderte der Wildhalter seine erste Vermutung. Doch dann fand er Haare oben im Drahtgeflecht, die wahrscheinlich vom Wolf stammten.
„Schließlich war er den ganzen Sommer schon in der Nähe, wie dort bestätigte Risse zeigen.“ Letztendlich muss der Wolf dennoch einen Weg über den 1,90 m hohen Zaun gefunden haben. „Schließlich sind alle Untergrabungsversuche gescheitert. Und im oberen Geflecht des Zaunes hingen erneut Haare“, so Rutert.
Eklat bei Riss-Aufnahme
Schon vor dem Termin erfolgte die telefonische Ankündigung die Rissaufnahme abzubrechen wenn Zaungäste zugegen wären. Bei der offziellen Aufnahme des Vorfalls durch beauftragte Wolfsberater des Landesumweltamtes LANUV kam dann es zum Eklat: Die Wolfsberater drohten Heinz-Wilhelm Beckmann vom Gahlener Bürger Forum und verboten ihm, Fotos zu machen.
Diese wären sofort zu löschen, ansonsten werde dies „ernste Konsequenzen haben“. Wegen angeblich (im Freien auf der Weide !) nicht einzuhaltender Corona-Abstände dürften bei der Begutachtung „keine weiteren Personen in der Nähe sein!“ Auch der eingehaltene Abstand von 50 m einschließlich Mund-Nasen-Schutz überzeugte sie nicht.
Nach etwa 15 Minuten am Riss brachen die LANUV-Beauftragten ab und verließen das Gatter – mit der Gefahr, dass die Geschädigten auch noch ihren Anspruch auf Hilfen und Entschädigung verlieren
Lesen Sie dazu auch den Kommentar des Jagdpraxis-Chefredakteurs Matthias Kruse.