Nimmt Gewalt gegen Jäger zu?

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Nimmt Gewalt gegen Jäger zu?

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Darauf deuten zwei Vorfälle in Nordrhein-Westfalen hin, die sich jüngst ereignet haben. In einem der Fälle hatten es die Täter offenbar auf die Waffe des Jägers abgesehen.

In einem der Fälle war eine Frau von der Gewalt betroffen. Als sich eine Jägerin am Freitag vor Pfingsten in Bünde an der Landesgrenze zu Niedersachsen nach dem Abendansitz auf den Rückweg machte, muss ihr der Täter aufgelauert haben. Auf dem Weg zu ihrem an einer Hauptverkehrsstraße abgestellten Auto bemerkte die 37jährige gegen 22.15 Uhr plötzlich eine Person hinter sich. Diese habe, nachdem sich die Jägerin umdrehte, unvermittelt mit einem Gegenstand auf die Waidfrau eingeschlagen und sie dabei am Kopf verletzt, so die Polizei. Nachdem sie infolge der Schläge zu Boden gegangen war, sei der bisher unerkannte Täter zu Fuß geflohen. Die Polizei bittet daher, eventuell mit dem Geschehen vom 21. Mai in Verbindung stehende Beobachtungen unter der Telefonnummer 05221 8880 zu melden.

Zwei Täter rauben Jagdwaffe

Noch schlimmer traf es einen Jäger im Rhein-Sieg-Kreis auf dem Weg zum Morgenansitz. Nachdem der Waidmann gegen 6.40 Uhr am Rand eines Waldwegs im Ruppichterother Derenbachtal angehalten habe, wurde er von zwei Männern überfallen. Als sich der 28jährige in sein Fahrzeug beugte, um seine Jagdausrüstung herauszuholen, sei er hinterrücks umschlungen und festgehalten worden. Ein zweiter Täter schnappte sich derweil die Jagdwaffe aus dem Auto sowie die Jacke des Jägers, in der dieser auch seine Jagdpapiere hatte, und floh zu Fuß in Richtung der Kreisstraße 17. Sein Komplize folgte ihm unmittelbar darauf.

Die Polizei beschreibt die beiden Männer als kräftig, etwa 180 cm groß und zwischen 25 und 40 Jahre alt. Beide waren dunkel gekleidet, einer trug schwarze Schuhe und eine schwarze Wollmütze. Da die beiden ihre weitere Flucht mutmaßlich mit einem an der K17 abgestellten Fahrzeug fortgesetzt haben könnten, bittet die Polizei unter der Rufnummer 02241 5413421 um sachdienliche Hinweise.

Landesjagdverband verurteilt Taten aufs Schärfste

Der Landesjagdverband NRW hat die Taten in einer Stellungnahme aufs Schärste verurteilt und fordert, die Ermittlung und Bestrafung der Täter nachdrücklich voranzutreiben. DIe neue Jägerpräsidentin Nicole Heitzig sieht deutliche Parallelen zu anderen Straftaten: „Wir Jägerinnen und Jäger leisten für die Gesellschaft an vielen Stellen einen wichtigen Beitrag. Das wird heute allgemein anerkannt. Wird man dafür auch noch angegriffen, ist das ebenso asozial, als wenn Sanitäter, Polizisten oder andere Hilfskräfte in ihrem Dienst Gewalt erfahren.“