Jagdverbot ungerechtfertigt

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Jagdverbot ungerechtfertigt

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Mitgliedstaaten erachten Initiative für Verbot der Jagd in 10% der EU als ungerechtfertigt.

Nach einem Jahr intensiver Diskussionen mit den Mitgliedstaaten wurde der Vorschlag der Europäischen Kommission für ein generelles Verbot der Jagd (und der Fischerei) in einer neuen Kategorie von streng geschützten Gebieten, die 10 % der EU-Fläche abdecken, als ungerechtfertigte Maßnahme zur Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt eingestuft. Das endgültige Dokument, in dem das ‚Jagdverbot‘ gestrichen wurde, ist nun online verfügbar.

Der erste Entwurf der Europäischen Kommission stellte die Jagd (und die Fischerei) in die gleiche Kategorie wie den “Bergbau” und betrachtete diese Aktivitäten als unvereinbar mit streng geschützten Gebieten. Dies sorgte in vielen Teilen Europas und auch bei vielen Abgeordneten des Europäischen Parlaments für große Aufruhr.

Ziel dieses Engagements im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 war es, die Integrität von Gebieten mit hoher biologischer Vielfalt zu erhalten, mit besonderem Schwerpunkt auf kohlenstoffreiche Ökosysteme wie Torfgebiete und Altwälder. Es ist zu begrüßen, dass die EU-Politik den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt nicht mehr getrennt voneinander betrachtet, sondern dass beide untrennbar miteinander verknüpft werden. Wesentlich dabei ist, dass die Jagd die natürlichen Prozesse in diesen Lebensraumtypen nicht beeinträchtigen wird. Im Gegenteil, das Engagement der Jäger zur Naturerhaltung ist für das Management der Schutzgebiete von entscheidender Bedeutung und maßgeblich zur Sicherstellung des gemeinschaftsgestützten Engagements und der Naturschutzarbeit vor Ort.

Das jüngste Engagement zu streng geschützten Gebieten geht auf die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 zurück, in der ein kohärentes Netz von Schutzgebieten auf 30 % der EU-Fläche gefordert wird, von denen 10 % unter strengem Schutz stehen sollen. Die Kriterien und Leitlinien sind nicht verbindlich und sollen den Mitgliedstaaten helfen, die politische Verpflichtung zu erfüllen.

Der nächste Schritt für die Mitgliedstaaten wird sein, Zusagen für die Ziele von 30 % und 10 % zu machen, indem sie bestehende Schutzgebietsnetze nutzen oder bei Bedarf neue Gebiete ausweisen. In jedem Fall wird die ausdrückliche Einbindung der Menschen vor Ort in die Erhaltung dieser Gebiete am erfolgversprechendsten sein.  Die weltweiten Erfahrungen mit Schutzgebieten zeigen, dass nicht das Schutzniveau der Schlüsselfaktor für die Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt ist, sondern die Stärkung des Engagements der Menschen vor Ort und die Bewahrung des kulturellen und existenziellen Nutzens.

FACE Präsident Torbjörn Larsson erklärte hierzu: “Wir freuen uns sehr, dass sich hier der gesunde Menschenverstand durchgesetzt hat und es in dieser neuen Kategorie von streng geschützten Gebieten kein generelles Jagdverbot gibt. FACE hat sich aktiv gegen ein ungerechtfertigtes Jagdverbot gewehrt und betont, dass Jäger eine Schlüsselrolle im Management von Schutzgebieten in Europa spielen“. Torbjörn Larsson dankte den FACE Mitgliedern für die aktive Auseinandersetzung mit dieser Thematik auf nationaler Ebene und fügte hinzu: “Dies zeigt, wie wichtig es für die 7 Millionen Jäger in Europa ist, zusammenzuarbeiten”.
FACE Präsident Torbjörn Larsson

 

Europas Jäger spielen eine Schlüsselrolle bei der gemeinschaftsgestützten Naturerhaltung und dem Management von Schutzgebieten. Weitere Informationen über die Arbeit von Jägern, auch in Schutzgebieten, finden Sie unter www.biodiversitymanifesto.com.

FACE, Brüssel, 07. Dezember 2021