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"Der Mensch ist verantwortlich"
Die Afrikanische Schweinepest darf keine Ausrede sein, um die Gebote des Tierschutzes zu missachten.
Das betont die Tierärztin Dr. Susanne Hartmann. Sie hat mit dem DJV über die Thematik gesprochen. Die Vorsitzende des "Arbeitskreises Wildtiere und Jagd" der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz und war bis zur Pensionierung im September 2016 Leiterin des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Karlsruhe.
Sie weist darauf hin, dass die Verbreitung des Virus über hunderte Kilometer in wenigen Wochen nur das Werk von Menschen sein könne. Die Wildschweine würden nach etwa zwei Tagen an der Erkrankung verenden. Es sei ausgeschlossen, dass Sauen in dieser Zeit solche Entfernungen zurücklegten.
Sie spricht sich für ein Einfuhrverbot von Rohwurstprodukten aus den betroffenen Regionen aus. Reisende, also vor allem LKW-Fahrer, dürften weder Mettwurst noch Rohschinken oder Salami nach Deutschland einführen.
Als Schutz vor der Seuche empfiehlt die Tierärztin vor allem Hygiene auf den Schweinemastbetrieben. Eine Abschussquote von 70 Prozent aller Wildschweine nennt sie "populistisch".
Saufänge bezeichnet sie zwar unter den Gesichtspunkten des Tierschutzes als erträglich, hält sie aber für ineffektiv. Das seien keine Alternativen zur klassischen Jagd.
Hier finden Sie das ausführliche Interview.
Foto: Rolfes / DJV