Mauser M12

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Mauser M12

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In unserem großen Vergleichstest haben wir vier Mittelklasse-Repetierer verglichen. Einer davon war die Mauser M12.

Auch dieser brandneue Repetierer kommt aus dem Allgäu – Mauser sah offenbar ebenfalls Bedarf an einer günstigeren Büchse als die M 03 und ging ganz ähnliche Wege wie die Nachbarn bei Sauer. Dabei bewegte man sich bei einigen Teilen sogar auf gemeinsamen Pfaden.

So sind die Magazine vollkommen identisch und lassen sich wechselweise verwenden. Auch die Bodenplatten mit dem Magazin­halter gleichen sich wie ein Ei dem anderen und die Abzüge sind ebenfalls nahezu identisch.

Die Systemhülse der M 12 ist etwas konventioneller gestaltet – klassische Hülsenbrücken mit offener Oberseite wie vom 98er gewohnt. Auch die Radien der Hülsenbrücken entsprechen dem 98er, so dass dafür vorgesehene Montageteile verwendet werden können, entsprechende Bohrungen sind angebracht.

Der vordere Kammerteil gleicht der Sauer 101 – ebenfalls sechs Verriegelungswarzen in zwei Reihen mit doppeltem Ausstoßerstift im Kammerkopf. Auch der hintere Kammerteil der M 12 ist stärker gehalten und übernimmt die Systemführung, der Öffnungswinkel beträgt ebenfalls 60 Grad.

Der große Unterschied findet sich beim Schlösschen – Mauser verwendet eine horizontale Dreistellungssicherung, die in mittlerer Position das Öffnen der Kammer bei gesichertem Schlagbolzen erlaubt. Die drei Positionen der echten Schlagbolzensicherung rasten deutlich ein, zum lautlosen Betätigen sind zwei Finger erforderlich.

Sicherung Mauser M12
Die Dreistellungssicherung liegt griffgünstig auf dem Schlösschen.

 

Gespannt ragt die rot gekennzeichnete Schlagbolzenmutter hinten aus dem Schloss. Der gerade gehaltene Kammerstengel liegt in Höhe des Abzuges und endet in einer 20 mm dicken, glatt polierten Stahlkugel.

Magazin und Magazinhalter sind identisch mit der 101 und auch der Abzug war keine Überraschung mehr. Er löste knochentrocken bei 550 g aus. Es wird niemanden mehr überraschen, dass auch bei der M 12 der Lauf ins System eingeschrumpft und damit auch hier ein späterer Laufwechsel unmöglich ist.

Kontur und Lauflänge sind identisch mit dem Sauer-Lauf – 55 cm lang bei 17 mm Mündungsdurchmesser. Die beiden Rohre dürften vom gleichen Hersteller stammen.
Mauser liefert die M 12 aber serienmäßig mit Kimme und Korn aus, installiert ist eine seitlich verstellbare Dachkantkimme mit Perlkorn.

Abzug Mauser M12
Der Mauser-Abzug ähnelt dem Abzug der Sauer 101 wie ein Ei dem anderen.

 

Diese Visierung gibts bei Sauers 101 gegen Aufpreis, eine Kontrastvisierung kostet bei Mauser 85 € mehr. Sonst gibt es bei der M 12 auch keine Optionen, außer einer Version mit Kunststoffschaft. Die Kaliberpalette umfasst ebenfalls 10 Kaliber – analog der Sauer 101.

Beim Schaft geht Mauser wieder eigene Wege und installiert einen gut polierten Nussbaumschaft mit geradem Rücken und großer, flacher Schaftbacke. Die Holzqualität ist an der geschmacklichen Untergrenze.

Die an Pistolengriff und Vorderschaft jeweils in zwei Segmente geteilte Fischhaut ist ordentlich geschnitten und ausreichend scharf, das Plastik-Pistolengriffkäppchen hat einen ausbrechbaren Einsatz, um nachträglich ein Monogrammkäppchen anbringen zu können.

Die Schaftkappe ist wie bei der Sauer weich und wenig rutschig. Die Bettung des Systems im Schaft ist etwas anders gestaltet – traditionell mit zwei Systemschrauben, unter der vorderen Hülsenbrücke ist eine Rückstoßplatte angeschraubt. Sie greift in einen Schlitz im Schaft, der mit einer Stahlplatte zur Schaftseite hin armiert ist.

Schaftbettung Mauser M12
Vor dem Hülsenkopflager ist in den Schaft eine Stahlplatte eingelassen, davor kommt der am Hülsenkopf befestigte Rückstoßstollen zu liegen.

 

Der Lauf ist frei schwingend gelagert. Auch hier finden wir eine in die Stirnfläche des Vorderschaftes eingeschraubte Riemenbügelbasis – Abstand zur Laufmündung 26 cm.
Die Verarbeitung ist auch bei der M 12 tadellos, ihre Metallteile haben ein matt gestrahltes Finish.

Im Großen und Ganzen sind sich die Mauser M 12 und die Sauer 101 sehr ähnlich – Magazine, Bodenplatten, Abzüge, Läufe und Laufbefestigung sind identisch. Unterschiede liegen bei Sicherung, Systembettung, der äußeren Gestaltung des Systems und den Schäften.

Auch beim Preis gibts keine großen Differenzen – die M 12 kostet ebenfalls 1.695 €, allerdings mit offener Visierung (Sauer-Aufpreis: 89 €).