Winchester SXR Vulcan

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Winchester SXR Vulcan

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Auch Winchester hat eine uralte Tradition, was Selbstladebüchsen für den Zivilmarkt angeht.

Ein erster Halbautomat für Zentralfeuerpatronen wurde bereits 1905 entwickelt. Im Gegensatz zu Remington legte man aber eine kleine Pause ein (33 Jahre), ehe man 2006 mit der Vulcan wieder ein neues Modell auf den Markt brachte. Die Produktion des letzten Selbstlademodells 100 wurde 1983 eingestellt.

Winchester Vulcan
Winchester baut seit 1905 Selbstladebüchsen. Die Vulcan kam 2006 auf den Markt.

 

Konstruiert und gefertigt wird die SXR Vulcan bei FN Browning. Ihr Design ist sehr modern und fast schon futuristisch zu nennen – ein roter Zierstreifen in der klassischen Winchester-Farbe zieht sich über den schwarz eloxierten Systemkasten aus Leichtmetall, am Vorderschaft prangt ein dickes, schwarzes W für Winchester.

Die Fischhaut an Pistolengriff und Vorderschaft ist eine Mischung aus Schuppen- und Flechtmuster, moderne Maschinen lassen eine Menge Gestaltungs­möglichkeiten zu … Die ganze Waffe mit ihren ausgesprochen fließenden Formen sieht schnittig aus.

Herzstück ist ein Gasdruckladesystem mit 90-Grad-Drehwarzenverschluss und sieben Warzen im Kammerkopf. Die Verriegelung erfolgt direkt im Lauf. In den zurückversetzten Stoßboden sind Auszieher und Ausstoßerbolzen eingesetzt. Die etwa in Laufmitte abgezapften Pulvergase wirken auf ein Piston, das die beiden Übertragungsschienen und damit den mit den Schienen verbundenen Verschluss zurückdrückt.

Vorgedrückt wird er durch eine Tellerfeder, geführt auf einer Federstange. Das Gasdruckventil ist justierbar und lässt sich so der Patrone exakt anpassen. Auch die Vulcan hat die typische US-Druckknopfsicherung im Abzugsbügel und sperrt lediglich den Abzug. Praxisgerecht lässt sich diese Sicherung allerdings für Linkshänder einfach umbauen.

Der Magazinkasten verfügt oben über die üblichen vier Bohrungen zum Anbringen von Zielfernrohrmontagesockeln. Der Magazinlösehebel sitzt auf der Vorderseite des Abzugsbügels – eine etwas exponierte Stelle, die bei aufgelegtem Schießen Probleme bereiten kann.

Winchester Vulcan
Der Magazinknopf sitzt an sehr exponierter Stelle vor dem Abzugsbügel.

 

Das Magazin fällt frei aus dem Schacht, wenn der Hebel gedrückt wird. Nach deutscher Gesetzeslage fasst das Stahlblech-Einsteckmagazin zwei Patronen. Ein Verschlussauslöser fehlt völlig – um den offenen Verschluss vorschnellen zu lassen, muss man den Verschlusshebel ein Stück zurückziehen. Eine rote Markierung hinterm Spannhebel zeigt an, ob der Verschluss korrekt verriegelt ist.

Der Schaftkolben weist einen geraden Rücken auf. Hinter der Kolbenkappe findet sich eine tiefe Bohrung für einen optional erhältlichen Rückschlagdämpfer. Mit 36 cm Hinterschaftlänge entspricht der Kolben der Vulcan dem üblichen Standardmaß.

Gut gelöst ist die Befestigung des Vorderschaftes. Er ist von vorn an die Aufhängung des Gasdrucksystems geschraubt und hat keine Anlagestellen mit dem Lauf. Die Befestigungsschraube dient gleichzeitig als vordere Riemenbügelöse. Der Riemenbügel für den Hinterschaft wird mitgeliefert und muss selbst montiert werden, wenn man dies wünscht. Die aus amerikanischem Nussbaum gefertigten Holzteile sind matt lackiert.

Die Vulcan ist in den Kalibern .270 Win., .308 Win., .30-06 und .300 Win. Mag. erhältlich. Die Lauflänge beträgt bei allen Kalibern 53 cm. Daraus ergibt sich eine Gesamtlänge von 107 cm bei 3.060 g Gewicht, was die Vulcan zu einer kompakten und leichten Büchse macht. Das Kaliber .300 Win. Mag. ist dafür sicher nicht zu empfehlen.

Mit 1.029 € ist die Winchester SXR Vulvan die günstigste Büchse unserer Testwaffen.