Test: Apex-Wildlifter
Erlegtes Wild versorgt sich hängend bequemer – und für schwere Stücke ist eine Hebevorrichtung hilfreich. Genau dazu dient der Apex-Wildlifter. Norbert Klups hat die 1,3 kg schwere Vorrichtung im Revier eingehend getestet.
Von Apex gibt es schon einen Wildgalgen, der sich an jedem Fahrzeug mit Heckklappe einsetzen lässt. Er besteht aus einer ausziehbaren Alustange mit Haken zum Aufhängen des Wildes – einfach die Heckklappe öffnen, den AutoClick auf die richtige Länge ausziehen, ins Heckklappenschloss einklicken und gegen das Schloss-Gegenstück abstützen.
Das Wild wird an den Hinterläufen am Bügel befestigt und dann oben am Haken eingehängt. Durch den Zug nach unten stabilisiert sich das System automatisch – funktioniert gut, aber natürlich nur mit Stücken, die man auch hochheben kann.
Mit dem Haken in Kopfhöhe ist für die meisten Jäger bei gut 50 kg das Limit erreicht, wenn man keine Hilfe hat.
Rückenschonende Alternative
Der neue Wildlifter ist die ideale Ergänzung dazu – er hebt bis 200 kg und lässt sich am Haken des Wildgalgens einhängen. Damit ist es auch ganz einfach, das Stück nach dem Versorgen in den Laderaum des Autos zu verbringen. Der Wildlifter kann natürlich auch an einem Ast oder der Hochsitzleiter befestigt werden.
Der bis 2,5 m ausziehbare, selbst zurückziehende Hebegurt wird mit der mitgelieferten Wildaufhängung an den Hinterläufen befestigt und das Stück wird sicher und schnell angehoben. Jede Ratschenbewegung hebt den Gurt um 3 cm, sodass die Stücke schnell in bequemer Höhe hängen.
Wird die Ratsche nicht bedient, ist sie automatisch gesichert – zum Lösen einfach den Sperrbügel eindrücken und der Gurt ist frei.
Erfahrungen aus der Praxis
Die kleine Winde und die teilbare Wildaufhängung findet in jedem Kofferraum Platz. Der teilbare Bügel ist allerdings tückisch – wenn sich das Stück beim Anheben mal schräg stellt und der Bügel zur Seite rutscht, löst er sich und das Wild fällt runter.
Nachdem das passiert war, haben wir die beiden Teile mit etwas Epoxidkleber zusammengeklebt – jetzt ist er zwar nicht mehr teilbar, dafür funktioniert er aber sicher.
Die kompakte Winde lässt sich mit einem Stück Seil oder einem Fleischerhaken schnell an einem Ast befestigen, das Hochziehen geht wirklich einfach.
Auch eine 80 kg-Wutz hängt nach einer Minute in komfortabler Höhe. Runter gehts noch schneller, denn man kann die Verriegelung nur lösen und dann saust die Sau runter. Langsam runterlassen geht leider nicht, das macht auch das Verladen ins Auto etwas schwierig, wenn man die Winde am Wildgalgen befestigt.
Ist der untere Teil des Stücks in den Laderaum geschoben, muss man mit einer Hand die Sperre oben an der Winde lösen – und dabei aufpassen, dass das Stück nicht wieder rausrutscht, wenn der Halt oben weg ist.
Mit etwas Übung gehts aber, man muss das Stück mit der Brust stabilisieren und nach vorn drücken, dann rutscht es auch in den Laderaum. Trotzdem wäre ein zusätzlicher Rückwärtsgang für die Winde sehr praktisch.
Resümee
Der Wildlifter ist deutlich praktischer zu handhaben als ein Flaschenzug. Verwirrte Seile gibts nicht und das Teil ist so kompakt, dass es sogar im Rucksack mitgeführt werden kann. Auch schwere Stücke lassen sich damit anheben und bequem im Hängen versorgen.
Mit dem Apex Wildgalgen wird auch das Verladen ins Auto deutlich einfacher. Der teilbare Aufhänger ist nicht ideal – erstens ist er zu klein und spreizt die Läufe nicht weit genug, um bequem das Schloss zu öffnen und zweitens ist die Verbindung der Stücke zu locker.
Zusammenkleben geht, ein größerer, einteiliger Wildgalgen (Zubehörhandel) ist die bessere Lösung – für 69 € ein praktisches Hilfsmittel, besonders für Jäger, die auch mal allein jagen.
Vertrieb: www.shop.dr-gmuender.de