Wolf gefährdet Tourismus
In Südtirol fürchtet der Tourismusverein Seiser Alm Marketing um Gäste.
Nachdem in den vergangenen Tagen mindestens 14 Schafe auf der Seiser Alm gerissen wurden, schlagen die Gastwirte nun Alarm und wenden sich mit einem offenen Brief an die Politik. Der Tourismus in Südtirol lebe davon, dass Almen und das alpine Gelände von Bauern bewirtschaftet würde, schreiben sie an Arnold Schuler, den Landesrat für Landwirtschaft.
Der Tourismusverein argumentiert, dass zunehmende Wolsübergriffe die Almwirtschaft unrentabel machen könnten. Das Ende der Beweidung würde dazu führen, dass man den Gästen die Almen nicht mehr in ihrer heutigen Schönheit präsentieren könnte. Das berichtet das Nachrichtenportal Südtirol Online.
Bei Schuler laufen sie vermutlich offene Türen ein, denn der Landesrat - selbst Landwirt - setzt sich seit längerer Zeit kritisch mit dem Wolf in den Alpen auseinander. So hat er zum Beispiel eine Petition gegen den Wolf in alpinen Gebieten angestoßen, die auch Reinhold Messner unterstützte. Außerdem wirbt er auf europäischer Ebene für eine Änderungs des Schutzstatus des Wolfes.
Die Gastwirte führen an, dass allein das subjektive und unbegründete Gefühl einer Bedrohung durch Wölfe zum Ausbleiben von Gästen führen könnte. Der Tourismusverein merkt zugleich aber an, dass Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr unwahrscheinlich seien.
Die Seiser Alm ist eines der bekanntesten Urlaubsgebiete Südtirols. Mit einer Fläche von 57 km² und einer Höhenlage von 1.680 bis 2.518 Metern ist sie die größte Hochalm Europas. Sie wird sowohl im Sommer zum Wandern als auch im Winter zum Skifahren besucht.
Foto: Andreas Agne / pixelio.de