Wisente töten Hund

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Wisente töten Hund

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Bei Bad Berleburg im Wittgensteiner Land (NRW) ist ein Hund bei der Begegnung mit Wisenten zu Tode gekommen. Der Wisent-Verein spricht von einer Verkettung unglücklicher Umstände.

Der Hundehalter war am Donnerstagabend (9. Juli) auf einem Wanderweg im Bereich des Wisent-Projektes unterwegs. Dabei hatte er einige Wisente in etwa 200 Meter Entfernung im Wald gesehen.

Wisente schützen Kälber
Der Hundehalter wollte daraufhin zurück zu seinem Auto gehen. Später passierte er einige Wisente, die am Rande des Wanderweges standen, in nur etwa fünf Metern Abstand. Das führte dazu, dass zwei Wisente den Hund attackierten, möglicherweise weil sie in ihm eine Gefahr für ihre Kälber sahen.

Der Hund wurde an einer langen Rollleine geführt. Der Hundebesitzer wollte den Hund zuerst an der Leine wegziehen, was ihm allerdings nicht gelang. Daraufhin ließ der Mann die Leine los und brachte sich selbst in Sicherheit. Der mit 12 Jahren schon recht betagte Hund konnte sich aber nicht mehr schnell genug von den Wisenten entfernen.

Außerdem verfing sich seine Leine auch noch im Gestrüpp, so dass er nicht mehr weglaufen konnte. Daraufhin töteten die Wisente den Hund.

Hund Wisent Bad Berleburg
Der zwölfjährige Hund hatte keine Chance gegen die beiden Wisente, die ihn aus ungeklärter Ursache angriffen.

 

Der Wisent-Verein informiert angesichts der tragischen Ereignisse erneut an die wichtigsten Verhaltensregeln beim Aufenhalt im Bereich des Wisent-Projektes.

Dabei geht es vor allem darum, auf den vorgesehenen Wegen zu bleiben, Abstand zu halten, sich den Tieren nicht aktiv zu nähern, sie nicht zu füttern und den Wald in der Dämmerung nicht zu betreten. Die Verantworltichen weisen auch auf die Gefahr hin, die von Wisenten mit Kälbern ausgeht.

Wisent Kalb
Möglicherweise eskalierte die Situation, weil sich Kälber bei der Herde befanden (Symbolfoto: pixabay.com).

 

Wisent-Projekt umstritten
Die vor einigen Jahren ausgewilderte Wisent-Herde im Siegerland ist vor Ort sehr umstritten, da die Ur-Rinder massive Schäden an den Bäumen der Waldbauern anrichten. Nun soll ein aus Steuermitteln finanzierter Zaun die Bewegungsfreiheit der Tiere einschränken.

Allerdings ist auch dieser Plan umstritten, weil die Tiere nicht mehr auf dem ihnen ursprünglich zugedachten Gebiet leben, sondern in benachbarte Wälder gezogen sind - mit allen negativen Folgen für die Grundeigentümer und Anwohner.

Dazu gehören neben den Waldschäden auch Wisente, die sich am Rinderfutter der Landwirte bedienen oder schwere Verkehrsunfälle mit den bis zu 500 kg schweren Tieren auf den Straßen der Region.