Steirer Jäger gegen Wolfs-Abschuss
In der Steiermark (Österreich) sind in den vergangenen Wochen mehrere Nutztierrisse dokumentiert worden.
Zudem sollen Wölfe gesichtet worden sein. Es ist aber wohl noch nicht klar, ob es sich tatsächlich um Wölfe handelte.
Johann Seitinger, Landesrat für Land- und Forstwirtschaft, fordert den Abschuss der Grauhunde. Als vor etwa einer Woche ein Mutterschaf in unmittelbarer Nähe eines Hofes bei Leoben gerissen wurde, forderte der Christdemokrat Maßnahmen zum Schutz der Herden der Bergbauern.
Gegenüber dem Agrar-Fachmagazin top agrar Österreich sagte er: "Dieser Zwischenfall ist ein klarer Beweis dafür, dass Wölfe auch vor Haus und Hof nicht Halt machen. Es ist an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen!"
Der steirische Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau erklärt „Die Jägerschaft will nicht schießen.“ Weiter sagte er „Das kann erst dann in Frage kommen, wenn der Mensch in Gefahr ist, und das ist im Moment zumindest nicht der Fall. Und das ginge auch nur auf behördlichen Auftrag hin.“ Das berichtet die Kronen Zeitung. Er plädiert darauf, die Lage genau weiter zu beobachten, zu diskutieren und schnell Lösungen zu erarbeiten.
Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck erklärte gegenüber den Kronen Zeitung, dass ein Abschuss nichts bringe, weil sofort Wölfe nachrücken würden. Darüber hinaus verweist sie auf den Herdenschutz: „Es steht auch im Tierschutzgesetz, dass Schafe, Kühe und Co. von ihren Haltern vor Räubern geschützt werden müssen.“ Das ginge und funktioniere auch mit Zäunen, Pferchen, mit Hilfe von Hirten und Hunden. Die kosten könnten aber nicht die Bauern tragen.
Jetzt will die Kronen Zeitung einen "runden Tisch" einberufen.
Foto: Christel Mückter / pixelio.de