NRW erlaubt Nachtzieltechnik

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NRW erlaubt Nachtzieltechnik

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Jäger in NRW sollen Schwarzwild in Zukunft mit Nachtzieltechnik bejagen dürfen. Der nordrhein-westfälische Landtag hat einem entsprechenden Antrag von CDU und FDP zugestimmt. Die Landesregierung wird beauftragt, auf dem Verordnungsweg die Zulassung von Nachtzielgeräten für die Jagd schnell und rechtssicher umzusetzen.

Aus Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest und vor weiter steigenden Schäden in der Landwirtschaft haben sich die Abgeordneten von Christdemokraten und Liberalen für den Einsatz der Nachtzieltechnik bzw. künstlicher Lichtquellen zur Bejagung von Schwarzwild ausgesprochen.

Die Politiker argumentierten, dass das Schwarzwild fast ausschließlich nachtaktiv sei und in hellen Mondnächten Freiflächen meiden würde. Außerdem fielen wegen der Corona-Pandemie zahlreiche Drückjagden aus, die sonst zu einem erheblichen Anteil der Schwarzwildstrecke beitragen.

Der Einsatz der Nachtzieltechnik soll jetzt über eine Verordnung der Landesregierung erlaubt werden. Diese wird jetzt erarbeitet.

Noch nicht rechtskräftig

Der Landesjagdverband NRW weist darauf hin, dass dieser Auftrag des Landtages an die Landesregierung zunächst noch umgesetzt und in geltendes Recht umgewandelt werden muss. Bis dahin bleibt Nachtzieltechnik in Nordrhein-Westfalen verboten.

Nachtzieltechnik und Trichinenproben

Der Abgeordnete Rainer Deppe (CDU) sagte: "Die einfache Wahrheit ist: je weniger Schweine desto weniger Möglichkeiten, die Seuche weiterzutragen. Wir sind den Jägern sehr dankbar für das, was sie in den vergangenen Jahren dahingehend schon geleistet haben. Mittlerweile haben sich die Tiere den Gegebenheiten angepasst und sind am Tage kaum noch zu sehen, auch in der Nacht meiden sie hellere Bereiche. Das erschwert die dringend notwendige Bejagung massiv. Daher wollen wir die Jäger jetzt auch, wie schon mehr als die Hälfte aller anderen Bundesländer, mit Nachtzieltechnik ausstatten. Außerdem setzen wir die Hilfe bei den Kosten für die Untersuchungen auf Trichinen fort."

Vertrauen in die Jägerschaft

Der FDP-Abgeordnete Stephan Haupt erklärte: "Wir müssen dafür sorgen, dass die hohen Wildschweinbestände reduziert werden. Dabei sind wir sind auf die Hilfe unserer verantwortungsvollen Jägerinnen und Jäger angewiesen. Um die Aufgabe, die Ausbreitung der ASP zu verhindern, lösen zu können, müssen wir die Rahmenbedingungen anpassen. Dabei ist es notwendig, Nachtzieltechnik zuzulassen und damit die Wildschweinjagd zu erleichtern. Wir haben ein hohes Vertrauen in die Jägerschaft und möchten sie ermutigen, uns bei der Prävention weiter tatkräftig zu unterstützen“, erklärt Haupt."

Auch Grüne, SPD und AfD sahen die Notwendigkeit, die Wildschweinpopulation im Land zu reduzieren, kritisierten aber, dass das Land zu spät reagiert habe. Grüne und AfD stimmten für den Antrag, die SPD enthielt sich.