Jagdverbote sind kontraproduktiv

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Jagdverbote sind kontraproduktiv

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Nachhaltige Bejagung ist wichtiger Beitrag zu Artenschutz und Lebensunterhalt der Bevölkerung. Fototourismus kann Jagd nur begrenzt ersetzen. 

Das geht aus einer Stellungnahme von CIC und DJV zur Elefantenwilderei in Botswana hervor.

In den vergangenen drei Wochen seien 53 Elefanten in dem Land zwischen Namibia und Südafrika gewildert worden. Allerdings ist diese Zahl umstritten. Ungeachtet der schwer nachprüfbaren Zahl illegal getöteter Elefanten betonen der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der DJV, dass Einnahmen aus nachhaltiger, kontrollierter Jagd durch In-Wert-Setzen von Wildtieren einen direkten Beitrag zum Schutz vor Wilderei leisten. Bringen Wildtiere dem Menschen keinen Nutzen, werden sie als Bedrohung und Konkurrenz angesehen.

Nach dem Jagdverbot von 2014 in Botswana haben Inhaber der Jagdkonzessionen die Bewirtschaftung dringend benötigter Wasserstellen für Elefanten aufgegeben. Der Effekt: Elefanten dringen zunehmend in bewässerte, landwirtschaftlich genutzte Flächen ein und zerstören diese.

Auf der Suche nach Nutzvieh überwinden Löwen und Hyänen zudem die durch Elefanten zerstörten Zäune. Hierdurch kommt es zu existenzbedrohenden Situationen für die lokalen Bauern, die nahezu keine staatliche Kompensation für Ernteverluste oder Verluste an Weidevieh erhalten.

„In ihren Spitzenzeiten generierte die Jagd in Botswana laut einer Studie der Universität von Botswana einen Umsatz von 20 Millionen US-Dollar pro Jahr. Knapp 50 Prozent des so gewonnenen Einkommens gingen direkt an die Menschen vor Ort“, so Dr. Wilhelm von Trott zu Solz von der Deutschen Delegation des CIC.

Von Trott weiter: „Mittel aus dem Fototourismus erreichen die Bevölkerung nur zu 27 Prozent. Durch das Jagdverbot sind 600 Jobs verloren gegangen, wodurch indirekt knapp 5.000 Familienangehörige betroffen sind. Die streng überwachte Jagd hatte eine Schlüsselrolle beim Wildtierschutz außerhalb von Nationalparks und dort, wo Alternativen wie Fototourismus nicht möglich sind.“

CIC und DJV warnen vor politisch motivierten, generellen Jagdverboten. Diese widersprechen international gültigen Empfehlungen: „Am Beispiel Kenias lässt sich die Entwicklung eindrucksvoll nachvollziehen. Seit dem Verbot der Jagd 1977 hat Kenia bis heute die Hälfte seiner Wildtiere verloren.

Bereits vor Erlass des Jagdverbots in Botswana warnten wir vor der Gefahr einer Zunahme von Mensch-Wildtier-Konflikten und Wilderei. Eine Lösung muss sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung vor Ort orientieren und dem Wildtier in Afrika einen Wert über den Status als Fotomotiv hinaus verschaffen“, so Tamas Marghescu, Geschäftsführer des CIC.

Auch der Dachverband des internationalen Umwelt- und Naturschutzes, die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN), bekräftigt das Prinzip der nachhaltigen Nutzung als Element des Wildtierschutzes und misst der Jagd eine bedeutungsvolle Rolle zu.

Kontrollierte Jagd, die in vielen Teilen der Welt stattfindet, bietet Anreize zum Schutz von Wildtieren und schafft Einnahmen für staatliche, private und kommunale Landbesitzer.  Jagd liefert dringend benötigtes Einkommen, Arbeitsplätze und wichtige wirtschaftliche wie soziale Vorteile für die lokale Bevölkerung.

Mittlerweile wird offenbar eine Aufhebung des Jagdverbotes in Botswana diskutiert.

Foto: CIC/DJV