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Jagd auf Graureiher umstritten
In Bayern befürchten Umweltschützer einen Rückgang der Brutpaare.
Am Graureiher scheiden sich die Geister. Naturschützer und Ornithologen bewundern den etwa ein Meter großen Vogel mit einer Spannweite von fast zwei Metern. Fischwirte und Tecihbesitzer ärgern sich über den Räuber.
Immerhin richten Reiher im Freistaat jedes Jahr einen Schaden zwischen 1,8 und 3,5 Millionen Euro an Karpfenteichen und anderen Fischzuchtanlagen an. Das geht aus einem Bericht des bayerischen Agrarministeriums hervor.
Deshalb ist die Jagd auf den Reiher in Bayern von Mitte September bis Ende Oktober (16.9. - 31.10.) im Umkreis von 200 Metern um geschlossene Gewässer erlaubt.
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) erwidert, dass Fischer und Teichwirte ihre Anlagen nur besser mit Netzen und Drahtzäunen schützen müssten. Naturschützer kritisieren zudem, dass die Zahl der Brutpaare stetig sinkt.
Bei der letzten Zählung 2008 wurden noch 2.128 Brutpaare gezählt. Dennoch wurden 2017 6.292 Individuen erlegt. Das liegt auch daran, dass in der sechswöchigen Jagdzeit viele Zugvögel geschossen werden, die auf ihren Flügen zwischen Main und Isar rasten.
Außerdem bemängeln sie, dass die Zahl der Reiher zuletzt vor 10 Jahren überprüft wurde. Eigentlich hatte sich die Staatsregierung verpflichtet, jedes Jahr den Besatz der Vögel zu evaluieren. Dieses Versprechen ging mit der Lockerung der ganzjährigen Schonzeit Anfang der 1980er Jahre einher. Das Landwirtschaftsministerium teilte allerdings mit, dass eine Projektstelle für die Zählung geschaffen worden sei.
Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Foto: pixabay