Bundesregierung hebt Schonzeit für Sauen auf

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Bundesregierung hebt Schonzeit für Sauen auf

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Um einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen, hat das Bundeskabinett eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Die Schonzeit für Wildschweine wurde dabei vollständig aufgehoben.

Schwerpunkt der Maßnahmen sind Hygiene-Vorschriften, die eine Einschleppung des Virus verhindern sollen. So sollen LKW-Fahrer und Saisonarbeiter aus Osteuropa für die Gefahren sensibilisiert werden. Außerdem darf neben Schweinefleischprodukten auch kein Gras, Heu und Stroh aus gefährdeten Gebieten eingeführt werden. Denn darüber könnte das Virus ebenfalls verbreitet werden.

Hier finden Sie die vollständige Liste der beschlossenen Maßnahmen.

Diese Maßnahmen verwundern allerdings, denn die meisten Länder haben die Schonzeiten bereits vor Wochen oder Monaten angepasst. Die Regelung auf Bundesebene hinkt hinterher. Der Deutsche Jagdverband erläuterte gegenüber den Westfälischen Nachrichten aus Münster, dass auch in einschlägigen Landesregelungen kaum noch Schonzeiten vorgesehen seien, so dass mit einem nennenswert höheren Abschuss kaum zu rechnen sei. Der "Schlüssel zum Erfolg" für eine Bestandsreduzierung sei, mehr Schneisen in Feldern mit Weizen, Raps und Mais zu schaffen - bisher sei die Jagd auf diesen großen Flächen über Monate unmöglich, da die Tiere nicht zu erkennen seien.

Stattdessen hätten sich Jagdpraktiker einige Änderungen beim Waffenrecht – etwa bei der Zulassung von Nachtzieltechnik – erhofft. Denn hier hat ausschließlich der Bund die Kompetenzen und könnte etwas ändern. Doch dazu konnte sich die geschäftsführende Bundesregierung offenbar nicht durchringen.

Foto: Richy / pixelio