Mehr Wolfsgebiete

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Nachdem das LANUV für die Swistaler Schafsrisse im Februar einen Wolf bereits in der vergangenen Woche als Verursacher bestätigt hatte, hat es in NRW im Laufe dieser Woche einen erneuten Wolfsnachweis gegeben.

Wie das Landesumweltministerium NRW kurz vor Ostern bekannt gab, hat die DNA-Analyse der Proben eines ebenfalls bereits im Februar in Nettersheim gerissen aufgefundenen Schafts einen Wolf als Verursacher bestätigt. Zuletzt war in dem Grenzgebiet zu Belgien 2019 ein Wolf im Hohen Venn nachgewiesen worden. Auch in den südlichen Nachbarbundesländern NRWs sind zu Beginn dieser Woche zwei neue Wolfsterritorien ausgewiesen worden.

Hessen deklariert neue Wolfsgebiete auch grenzübergreifend

Schon am 22. März hatte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden mitgeteilt, dass das Bundesland die Landkreise Hersfeld-Rotenburg und Rhein-Taunus als neue Wolfsterritorien ausweist – das letztgenannte sogar grenzübergreifend bis in den rheinland-pfälzischen Rhein-Lahn-Kreis. Gleichzeitig wurden die beiden Gebiete (Taunus und Rhein-Lahn) auch zum Wolfspräventionsgebiet erhoben, Voraussetzung für die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen für landwirtschaftliche Wild- und Weidetierhalter. Nach einem erstmaligen Nachweis der Wolfsfähe GW1798f in der Verbandsgemeinde Loreley im Mai des vergangenen Jahres konnte das Tier in diesem Monat auch an einem Rotwildriss in Rüdesheim nachgewiesen werden und gilt wegen der räumlichen Nähe beider Orte und der zwischen beiden Nachweisen liegenden Zeit nunmehr als territorial.

Auch eine im Januar im Kreis Hersfeld-Rotenburg gefundene Kotprobe konnte inzwischen der Wolfsfähe GW1142f zugeordnet werden, die bereits im März 2019 bei Alheim nachgewiesen worden war. Durch den Nachweis des aus einem sächsischen Rudel stammenden Tieres über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten gilt die Grauhündin nun in diesem Gebiet als territorial.

Wölfe rücken immer näher

Derweil rücken die Wölfe in den wesentlich dichter von ihnen besiedelten nördlichen Teilen der Republik den Menschen immer näher. So wurde am vergangenen Sonntag im niedersächsischen Lohne ein offenbar desorientierter Wolf gesichtet – am hellichten Tage mitten im Stadtgebiet. Einen Mann, der mit seiner kleinen Tochter zu Fuß unterwegs war, passierte der Grauhund in nur wenigen Metern Entfernung im flotten Trab, wie ein Handyvideo, dass der Passant ins Netz gestellt hat, zeigt.

Erst am Ende der ersten Märzwoche hatte ein Taxifahrer nächtens 150 Kilometer weiter östlich im Zentrum der Stadt Uelzen einen mutmaßlichen Wolf umherirren sehen und das Tier mit seinem Smartphone gefilmt. Und zu Beginn dieser Woche wurde ein Wolf im Landkreis Ludwigslust-Parchim auf der Autobahn A 14 zwischen dem Autobahnkreuz Schwerin und Ludwigslust in der Nähe eines Autobahnparkplatzes von einem LKW erfasst und getötet.