Jagdzahlen 2020/21: Corona-Pandemie beeinflusst auch die Jagd

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Jagdzahlen 2020/21: Corona-Pandemie beeinflusst auch die Jagd

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Jagdzahlen 2020/21: Corona-Pandemie beeinflusst auch die Jagd.

Die Corona-Pandemie hat auch die Jagdstrecken der Jagdperiode 2020/2021 beeinflusst. Unter anderem durch coronabedingt reduzierte Gesellschaftsjagden sind die Streckenzahlen für Schwarzwild und Niederwild wie Hase, Fasan oder Stockente deutlich zurückgegangen. Auch die außergewöhnlichen Witterungsverhältnisse nach drei Jahren Trockenheit und massive Waldschäden haben das Wildaufkommen und die Jagdstrecke beeinflusst. In der Folge gibt es teils große Unterschiede zwischen den Streckenentwicklungen der einzelnen Wildarten. Das führt auch dazu, dass - anders als in den Jahren zuvor - die Jagdstrecken 2020/21 keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Populationen der entsprechenden Arten zulassen. 

Rekordstrecke beim Rehwild 

Einen absoluten Höchstwert im Jagdjahr 2020/2021 erreichte die Strecke beim Rehwild mit 115.362 Stück. Damit liegt sie gut zehn Prozent über dem Vorjahr (2019/2020: 105.094). Beim Rotwild liegt die Strecke von 7.283 Stück nur knapp unter dem Niveau des Höchstwertes des Vorjahres (2019/202: 7.432). Auch beim Damwild wurden mit 5.211 Stück vergleichbar hohe Zahlen der Vorjahre (2019/20: 5.394) erreicht. 

Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann dankte den Jägerinnen und Jägern: "Die hohen Streckenzahlen bei Rotwild, Damwild und Rehwild, zeigen, welchen wichtigen Beitrag die Jägerschaft bei der Wiederbewaldung leisten. Wald und Wild müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen, damit der Wald von Morgen durch Naturverjüngung und Wiederbewaldung gut wachsen kann." 

Das Management von Schalenwild-Populationen über die Jagd hat eine besondere Bedeutung, um die Wiederbewaldung mit einem klimaresilienten Mischwald zu ermöglichen. Gerade Reh- und Rotwild nehmen die frischen Triebe und Baumsetzlinge sehr gerne als energiereiche Nahrung auf. Daher wird es auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe der Jägerinnen und Jäger sein, die Bestände in einem gesunden Ausgleich zu halten. 

Einbruch der Strecke beim Schwarzwild 

Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Schwarzwild-Strecke. Sie sank auf 34.251 Stück ab und liegt damit rund 50 Prozent unter den hohen Streckenzahlen der zurückliegenden Jahre (zum Beispiel 2019/2020: 64.736) und erreicht damit eher das Niveau der Vorjahre (etwa 2015/20216). Staatssekretär Dr. Bottermann rief die Jägerinnen und Jäger dazu auf, Wildschweine weiter intensiv zu bejagen. "Indem Jägerinnen und Jäger durch eine Bejagung zu große Wildschweinepopulationen verhindern, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Vorsorge vor der nahenden Afrikanischen Schweinepest. Zugleich sollten in der Gastronomie regionale Wildprodukte zum festen Bestandteil der Speisekarten werden", so der Staatssekretär. Seit Januar 2021 sind bei der Jagd auf Wildscheine auch künstliche Lichtquellen und Nachtsichtgeräte erlaubt. 

Hintergrund:

Die Jagdstrecken-Statistik erfasst alle im jeweiligen Jagdjahr vom 1. April bis zum 31. März erlegten Wildtiere. Die Statistik umfasst auch die Verluste durch Verkehrsunfälle und andere tot aufgefundene Wildtiere. Die Zahlen basieren auf den Meldungen erlegter Wildtiere. Diese werden für ganz Nordrhein-Westfalen zusammengefasst. Die Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wertet die Streckenentwicklung jährlich aus. 

Zu den zentralen Aufgaben der Jägerinnen und Jäger gehören die Hege und Bejagung des Wildes. Ziel ist ein an die landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnisse angepasster artenreicher und gesunder Wildbestand sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen. Mit den vorliegenden Streckenzahlen sorgen die Jägerinnen und Jäger aktiv für ein ausgewogenes Verhältnis von Wild und Wald. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Bewältigung der Borkenkäferkalamität und der Wiederbewaldung und damit zur Gestaltung der Waldzukunft. 

umwelt.nrw