Sauer 303

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Sauer 303

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2006 kam der traditionsreiche deutsche Waffenbauer Sauer & Sohn mit einer halbautomatischen Jagdbüchse auf den Markt.

Die sechste Testwaffe ist das jüngste Modell am Markt.

Sauer 303
Die Sauer 303 wirkt "ziviler" als die anderen Büchsen.

 

Beim Design orientierte sich Sauer am Repetierer 202, optisch fiel die 303 dadurch sehr jagdlich und zivil aus. Verschlusstechnisch versuchte man nicht, etwas völlig Neues zu entwickeln, sondern benutzt einen zwangsgesteuerten Drehkopf, der über vier Warzen direkt im Lauf verriegelt.

Auch sonst findet sich unter dem geräumigen Vorderschaft konventionelle Technik. Die benötigte Gasmenge für die Selbstladefunktion wird in der  Laufmitte abgezapft, die Verschlussbewegung erfolgt über zwei Schubstangen.

Innovativ ist aber, dass die Mechanik nicht direkt am Lauf befestigt wird, sondern mit dem aus einem massiven Alublock gefrästen Systemkasten verbunden ist und der vordere Laufteil völlig frei schwingen kann. Sauer beschichtet die Stahlteile mit einer Plasmanitrierung (Nitro-Bond). Plasmanitrierungen sind nicht nur ein guter Korrosionsschutz, sondern auch sehr kratzfest.

Die standardmäßig montierte offene Visierung aus gelb hinterlegter Dreieckskimme mit rotem Leuchtkorn lässt sich in Höhe und Seite verstellen. Die leicht abnehmbare Kimme lässt sich gegen eine optional erhältliche Drückjagdschiene tauschen.

Mit der S 303 stellte Sauer auch eine neue Zielfernrohrmontage vor, die ohne separat zu montierende Unterteile auskommt. Das Systemgehäuse hat werks­mäßig vorn oben drei und hinten zwei eingefräste Quernuten. Dort greift die isi-mount-Montage (individual, selectiv, integrated) ein und verriegelt über zwei Klemmhebel – vom Prinzip eine modi­fizierte Weaver-Montage.

Praktisch ist, dass man das Zielfernrohr einfach eine Nut vor oder zurück montieren kann, um den Augenabstand seiner Kleidung anzupassen. Das Schloss der S 303 wird über einen auf dem Kolbenhals liegenden Schieber gespannt.

Sauer 303 Handspannung
Der rote Punkt der Handspannung, der den feuerbereiten Zustand des Schlosses anzeigt, ist kaum übersehbar.

 

Dieser wird erst direkt vor dem Schuss bedient und lässt sich durch Drücken des Sperrknopfes auf der Oberseite wieder in seine Ausgangsposition bringen. Einmal gespannt, spannt das Schloss automatisch bei jedem Schuss, bis man den Schieber manuell wieder zurücknimmt.

Das Einsteckmagazin aus Stahlblech fasst die obligatorischen zwei Patronen und steht unter Federspannung. Wird der versenkt davor liegende Magazinauslöser betätigt, gleitet es aus dem Schacht. Um den nach dem letzten Schuss offen stehenden Verschluss wieder zu schließen, muss nur der Verschlussauslöser an der rechten Systemkastenseite betätigt werden.

Sauer fertigt die S 303 in verschiedenen Varianten, die sich durch Schäftung, Ausstattung, Lauflänge und Visierung unterscheiden – unsere Testwaffe war eine Synchro XT mit Kunststoffschaft und 51-cm-Lauf in .30 - 06. Besonderheit dieses Modells ist sein höhenverstellbarer Schaftrücken.

Der Kunststoffschaft hat weiche griffige Gummi­einlagen an Vorderschaft, Schaftrücken und Pistolengriff. Der Schaftrücken ist gerade gehalten, wenn sich der verstellbare Rücken in Grundstellung befindet, und der Vorderschaft ist mit einer etwas verbreiterten Grundfläche ausgestattet.

Angeboten werden die Kaliber 7 x 64, .308 Win., .30 - 06, 8 x 57 IS, .300 Win. Mag. und 9,3 x 62. Die S 303 kommt auf eine Gesamtlänge von 108 cm und wiegt 3,5 kg.

Mit 2.945 € führt sie das Testfeld preislich an, die einfache Classic XT ist mit 2.236 € deutlich günstiger.