Wolf: Zahlreiche Schafsrisse
In Niedersachsen hat es binnen weniger Tage mehrere Angriffe von Wölfen auf Schafe gegeben. Dabei wurden dutzende Tiere getötet oder mussten eingeschläfert werden.
An einem Emsdeich bei Westoverledingen (Landkreis Leer/Niedersachsen) wurde eine Schafherde vermutlich von mehreren Wölfen angegriffen.
Zwar steht eine DNA-Analyse noch aus, doch Schäfer und Wolfsberater sehen Indizien für mindestens einen, wahrscheinlich aber mehrere Wölfe.
Wolfstypische Spuren
Denn neben den charakteristischen Biss-Spuren an Kehle und Keulen war anhand von Trittsiegeln auch erkennbar, dass einzelne Schafe in den Schlick am Emsufer abgedrängt worden waren.
Elf Schafe wurden tot aufgefunden, weitere mussten aufgrund der schweren Verletzungen vom Tierarzt eingeschläfert werden. Einige Tiere könnten auch in die Ems gedrängt worden und abgetrieben sein.
Der wirtschaftliche Schaden lässt sich noch nicht vollständig ermessen. Da aber viele Schafe trächtig waren und möglicherweise verlammt haben bzw. werden, bangt Schäfer Heinz Kemper um seine Existenz.
40 tote Schafe bei Ebstorf
Aus dem Landkreis Uelzen sind in den vergangenen Tagen erneut Schafsrisse gemeldet worden. Bei Ebstorf wurden bei einem Übergriff 40 Schafe getötet.
Die gleiche Schäferei musste in den Wochen zuvor den Riss von 30 weiteren Schafen hinnehmen. In allen Fällen geht der Schäfer vom Wolf als Täter aus, wenngleich eine DNA-Analyse noch aussteht.
Die Herden waren übrigens vorschriftsmäßig geschützt, was aber bedauerlicherweise nicht geholfen hat. Das berichtet der NDR.
Kein Abschuss der Wölfin am Niederrhein
Ungeachtet der Vorfälle in Niedersachsen und zahlreicher bestätigter Risse an geschützten Herden sieht Dr. Ansgar Müller, Landrat des Kreises Wesel (NRW), keine Notwendigkeit, die dort bestätigte Wölfin töten zu lassen.
Immer wieder hat die Wölfin auch aus vorschriftsmäßig geschützte Herden einzelne Tiere gerissen. Vor einiger Zeit hatte das Landesumweltamt (LANUV) solche Risse als Hürde für einen Abschuss definiert.
Nun sieht auch das LANUV noch immer keine ausreichenden Gründe für eine lethale Entnahme der von den Medien Gloria genannten Wölfin.