Wolf reißt Kalb im Stall

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Wolf reißt Kalb im Stall

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In Brandenburg erreichen die Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere damit eine neue Dimension.

In Lindenau in der Oberlausitz (Brandenburg) hat ein Wolf ein zwei Tage altes Kalb in einem Mutterkuhstall gerissen. Das berichtet die regionale Tageszeitung Lausitzer Rundschau.

Wolfsattacken auf Schafe und Rinder auf der Weide sind in Brandenburg nahezu an der Tagesordnung. Das ein Wolf aber in ein Stallgebäude am Ortsrand eindringt, beschreibt eine neue Qualität der Übergriffe.

In Lindenau drang der Wolf in der Nacht in den Stall einer Agrargenossenschaft ein und riss ein zwei Tage altes Kalb. Der Stall mit 250 Mutterkühen und knapp 100 Kälbern liegt am Dorfrand. Er ist nur wenige Meter von den ersten Wohnhäusern entfernt.

Als der Tierpfleger morgens um 5.30 Uhr in den Stall kam, stand der Wolf noch auf dem Futtertisch und flüchtete dann. Die Kühe waren unruhig und brüllten. Das tote Kalb ließ der Beutegreifer in einer nahegelegenen Stallbox zurück. Der herbeigerufene Rissgutachter des Landesamtes für Umwelt konnte keinen Tötungsbiss feststellen. Deshalb wird das Kalb nun im Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht – der Bericht steht noch aus.

„Wenn der Wolf hier rumstromert, wird er wieder zuschlagen“, sagte dazu Landwirt Andreas Kupfer, Chef der Rinderproduktion bei der Agrargenossenschaft gegenüber der Lokalzeitung.

Forderungen, die Ställe als Schutzmaßnahme vor dem Wolf vollständig zu verriegeln hält Kupfer für nicht tiergerecht. „Kühe brauchen frische Luft, Sonne und Licht, deswegen haben wir den Stall mit Auslauf“, sagt er. Den Stall dicht zu machen, widerspreche einer artgerechten Haltung.

Hier geht's zur Meldung der Lausitzer Rundschau.

Foto: Christel Mückter / pixelio