Vorbeugen durch Hygiene

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Vorbeugen durch Hygiene

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Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde nun auch in Baden-Württemberg nachgewiesen, nach dem Eintrag nach Hessen und Rheinland-Pfalz macht diese Dynamik klar – auch in NRW müssen Jäger sehr wachsam sein und dringend alle Hygiene-Maßnahmen einhalten, um eine Einschleppung zu verhindern.

Der Mensch ist in Europa nach wie vor einer der wichtigsten Überträger des ASP-Virus. Daher gilt es, stets die allgemeinen Hygieneregeln einzuhalten. Denn das Verschleppungsrisiko lässt sich bereits durch einfache Maßnahmen wirksam reduzieren:

Außerhalb von NRW
- Auf Jagdreisen in ASP-Gebiete verzichten!
- Auf keinen Fall erlegte Sauen aus ASP-Gebieten in die Heimat mitnehmen!
- Bei der Anfahrt im eigenen Fahrzeug in ASP-Regionen ist der Wagen bereits vor der Rückfahrt gründlich zu reinigen – eine Unterboden-Wäsche ist dabei Pflicht!

Zwischen Rhein und Weser
- Jedes Stück Fallwild, jede verunfallte Sau sowie auch jede als krank erlegte Sau sollte beprobt werden, um einen Eintrag frühestmöglich zu erkennen !
Je früher ein Ausbruch erkannt wird, desto schneller kann er getilgt werden!

Reduktion der Population zur Vorbeugung
In Sauen-Populationen kann das Krankheitsgeschehen bei einer geringen Dichte durch die begrenzte Kontaktmöglichkeit untereinander abreißen. Daher sollte man generell einen Grundbestand von weniger als einer Sau auf 100 ha anstreben.
- Erlegte Sauen dürfen grundsätzlich nicht auf offenen Trägern, sondern nur in aus- laufsicheren Wildwannen (oder entsprechenden Behältern) transportiert werden.
- Bei Drückjagden Aufbrüche zentral entsorgen!
- Zentrale Aufbruchplätze nach Nutzung soweit möglich desinfizieren!
- An Wildkammern und bei größeren Bewegungsjagden sind ebenfalls (Konfiskat)Aufbruch-Tonnen erforderlich.
- Nach Kontakt mit toten oder erlegten Sauen muss man seine Hände vor Verlassen des Reviers waschen und desinfizieren!
- Besonders in ASP-Gebieten, jedoch auch generell, ist es zusätzlich empfehlenswert die Kleidung zu wechseln und anschließend bei mindestens 60 °C zu waschen.
- Schuhe/Stiefel müssen vor Verlassen des Reviers gewechselt und unverzüglich gereinigt und desinfiziert werden.
Zur Desinfektion von Gerätschaften nach dem Aufbrechen und Versorgen von Wild (Messer, Scheren, Sägen, Bergehilfen u. Ä.) eignet sich etwa Virkon S©. Eine Desinfektion kann aber nur wirken, wenn zuvor eine Reinigung stattgefunden hat (grober Schmutz muss entfernt werden, bevor das Mittel auf der Fläche wirken kann).
- Einwirkzeiten müssen unbedingt eingehalten werden.
- Jagdhunde sind nach der Jagd gründlich zu säubern.
- Selbstverständlich dürfen keine rohen Fleisch- und Wurstwaren aus ASP-betroffenen Gebieten und ihrem Nahfeld mitgebracht und in der Landschaft entsorgt werden – komplettes Verzehren ist die beste Vorbeugung!
Jeder Jäger ist aufgerufen, durch das Einhalten dieser einfachen Hygieneregeln mit gutem Beispiel voranzugehen, um große Schäden für die Sauen-Population und Hausschweinbestände in der eigenen Region zu verhindern! Dr. Luisa Fischer, Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung