Südtirol: Bürgermeister will Wölfe schießen
In Südtirol geht der Streit um die Wölfe in die nächste Runde.
Nachdem der Tourismusverein Seiser Alm Marketing vor der Rückkehr von Wölfen ins Tourismusgebiet gewarnt hat (jagdpraxis.de berichtete), fordert nun der Kastelruther Bürgermeister Andreas Colli (Südtiroler Volkspartei, SVP) den Abschuss eines Rudels.
Falls das Rudel auf die Seiser Alm komme, werde er eine Abschussverordnung im Sinne der öffentlichen Sicherheit anordnen. Er würde die örtlichen Jäger mit dem Abschuss beauftragen, denn die Zeit des Redens sei vorbei. Das berichten die Oberöstereichischen Nachrichten online unter Berufung auf die Südtiroler Tageszeitung Dolomiten.
Es ist allerdings noch unklar, ob der Bürgermeister überhaupt die Kompetenzen hat, um den Abschuss anzuordnen.
Dass dieses Thema die Menschen in Südtirol bewegt, zeigt ein weiterer Vorfall. In der Nacht von Sonntag auf Montag legten Unbekannte die Kadaver zweier vom Wolf gerissener Schafe vor dem Amtssitz des Landesrates Arnold Schuler ab. Der Politiker der Südtiroler Volkspartei (SVP) ist für Landwirtschaft, Forst und Jagd zuständig.
Über die Aktion zeigte er sich gegenüber den Tageszeitung Dolomiten leicht verärgert. Er könne Frust, Sorgen und Angst der Menschen verstehen. Die Kritik sei beim ihm aber nicht an der richtigen Adresse.
In der Tat hat sich Schuler in der Vergangenheit immer wieder kritisch mit der Rückkehr der Wölfe in den Alpenraum und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Almweidewirtschaft auseinandergesetzt. Er initiierte etwa eine Online-Petition und forderte vom zuständigen EU-Kommissar eine Änderungs des Schutzstatus des Wolfes.
Foto: Andreas Agne / pixelio.de