60 Prozent der Jagden abgesagt

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60 Prozent der Jagden abgesagt

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Etwa 60 Prozent der Bewegungsjagden fallen 2020 wegen der Corona-Pandemie aus. das geht aus einer Online-Blitzumfrage des DJV hervor. Der Jagdverband fordert deshalb Nachbesserungen im Regelwerk der Länder und eine bessere Unterstützung der Wildbretvermarktung.

Mehr als die Hälfte aller Bewegungsjagden fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Dies ergibt eine Online-Blitzumfrage des DJV. Zudem werden die stattfindenden Jagden in zwei Drittel aller Fälle mit weniger Schützen durchgeführt.

Unsicherheit und Beherbergungsverbot

Als häufigste Gründe werden dafür eine "unsichere Informationslage der Landesregierungen" (49 Prozent) sowie "fehlende Übernachtungsmöglichkeiten für Jäger durch das Beherbergungsverbot" (42 Prozent) angegeben.

Jäger sind jedoch nach Ansicht des DJV vom Beherberungsverbot ausgenommen, da dieses nur für nicht notwendige Zwecke gilt, etwa Tourismus. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte die Jagd bereits im April als "systemrelevant" anerkannt, wofür sich der DJV zu Beginn des Jagdjahres vehement eingesetzt hatte.

Innerhalb einer Woche hatten Anfang November 1.056 Personen an der Blitzumfrage teilgenommen, davon 84 Prozent Jäger und 16 Prozent Jägerinnen. Das Durchschnittsalter lag bei 43 Jahren.

Bestände werden steigen

Insbesondere für die Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist eine weitere Reduktion der Wildschweinbestände notwendig. Aber auch um zukünftige Schäden in der Landwirtschaft zu verhindern, muss im Winter Strecke gemacht werden.

Da ein erheblicher Teil der Jahresstrecke des Schwarzwildes auf Drückjagden erlegt wird, kann man sich ausmalen, wie stark die Bestände im nächsten jahr steigen werden.

Der DJV fordert die Landesregierungen nun auf, am Regelwerk nachzubessern und die Wildbretvermarktung vor Ort zu unterstützen. Einen entsprechenden Forderungskatalog hat der DJV bereits im Spätsommer veröffentlicht.