Benelli Argo
Der italienische Waffenhersteller Benelli gehört zum Beretta Konzern und ist Spezialist für halbautomatische Jagdwaffen.
Die Argo ist seit 2002 in verschiedenen Varianten auf dem Markt und gehört zu den meistverkauften Selbstladebüchsen weltweit.
ARGO steht für Auto Regulating Gas Operated, das System wurde für die bei den US-Marines eingesetzte Selbstladeflinte Benelli M4 entwickelt und zeichnet sich durch eine geringe Anzahl von Funktionsteilen aus.
Die Argo hat einen zweiteiligen Systemkasten, in das Oberteil aus Stahl sind Lauf und Verschluss gesetzt, das Aluminium-Unterteil nimmt Abzugsmechanik und Magazinschacht auf. Der Systemkasten hat Bohrungen für Zielfernrohrmontagen.
Auch Benelli setzt auf Gasdruckladetechnik und Drehwarzenverschluss, kommt dazu aber mit drei Verschlusswarzen aus, die direkt im Lauf verriegeln. Ausstoßer und Auszieher sind im Verschluss integriert. Im Gegensatz zu den anderen Modellen entnimmt die Benelli das Gas nahe am Patronenlager – damit sind die Gase sehr heiß und der Druck sehr hoch.
Es wird auch kein Schubgestänge benutzt, um den Verschlussträger zu bewegen. Die Pulvergase wirken direkt auf ein Piston aus Edelstahl, das mit einem Zwischenstück mit dem Verschluss verbunden ist. Der Verschluss wird per Steuerkurve zwangsgesteuert.
Die Schließfeder, die den Verschluss wieder nach vorn treibt, ist im Hinterschaft untergebracht. Bei der Benelli ist unterm Vorderschaft nur sehr wenig Mechanik zu sehen. Der vordere Riemenbügel ist in die Stirnseite des Vorderschaftes geschraubt und dient gleichzeitig als Halteschraube für den Vorderschaft – ein paar Drehungen und er lässt sich nach vorn abziehen.
Die Bedienelemente finden sich auf engstem Raum vorn am Abzugsbügel:
■ Die Druckknopfsicherung sitzt vorn im Abzugsbügel,
■ der Magazinauslöser (als große Druckplatte) an der Frontseite und
■ der Verschlussauslöser rechts am Abzugsbügel.
Auch die Benelli-Sicherung blockiert lediglich den Abzug. Das Einsteckmagazin nimmt gesetzeskonform nur zwei Patronen auf. Es muss zunächst vorn eingehängt und dann mit einer Drehbewegung in den Magazinschacht geschwenkt werden – einfach gerade einstecken funktioniert nicht.
Systemkasten, Magazinboden und Abzugsbügel gehen harmonisch gerundet ineinander über und verleihen der Benelli ein sehr modernes, elegantes Design – unterstrichen noch durch die Visierschiene aus dem Hightechmaterial Carbon.
Das Korn besteht aus rotem Fiberglas, der Nussbaumschaft hat einen etwas erhöhten Rücken in Monte-Carlo-Form. Die geschwungene Schaftkappe ist leicht austauschbar, Benelli bietet sie in 12, 18, oder 25 mm Stärke an. Der Vorderschaft mit Griffmulden sorgt für sehr sicheren Halt der Führhand.
Schränkung und Senkung sind durch austauschbare Zwischenstücke verstellbar. Mit 51-cm-Lauf für Standardkaliber ist die Benelli 107 cm lang und wiegt 3.330 g, eingerichtet wird der italienische Halbautomat für die Kaliber .308 Win., .30 - 06, .300 Win. Mag. und 9,3 x 62.
Benelli-Importeur Manfred Alberts schickte die Luxusversion mit Gravur auf dem Systemkasten und ansprechend gemasertem Schaftholz ins Rennen. Dieser Luxus spiegelt sich auch im Preis wider – die Jagdpraxis-Testwaffe kostet 2.455 €, während die Standard bereits für 1.639 € zu haben ist.