Schafsrisse im Landkreis Osnabrück - war es ein Wolf?

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Schafsrisse im Landkreis Osnabrück - war es ein Wolf?

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Im Landkreis Osnabrück kam es erneut zu zahlreichen Schafsrissen. Dies veranlasst Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) zu einer erneuten Forderung des Bestandsmanagement beim Wolf.

Schäfer Kai Mithöfer ist entsetzt. Fassungslos steht er vor seinen restlichen Pommern-Schafen und kann immer noch nicht ganz verstehen, was ihm passiert ist. Vor wenigen Tagen kam es zu zahlreichen Rissen seiner Schafe. Dabei wurden 16 Tiere getötet, 25 Lämmer seien dabei noch ungeboren im Leib ihrer Mutter verstorben, sechs weitere Lämmer werden zudem vermisst. 

DNA-Analyse

Insgesamt hatte Mithöfer 250 hochtragende Mutterschafe auf der Wiese zwischen Berge und Herzlake stehen. Die Tiere sollen dort die Landschaftspflege übernehmen. Trotz des Schutzzaunes kam es nun zu dem Massenriss. Neben den direkt getöteten Schafen wurden viele, bei einer Massenpanik zusammengedrängt und totgetrampelt. 18 Lämmer sind nach dem Vorfall tot geboren worden. In einem NDR-Interview sagte Kai Mithöfer: "Das war unfassbar, was ich da gesehen habe, so etwas habe ich noch nicht mitgemacht".

In der Vergangenheit hatte es in der Region immer wieder Wolfsangriffe auf Nutztiere gegeben. Eine DNA-Analyse soll deshalb klären, ob es sich bei diesem Angriff wieder um einen Wolf handelt. Ein derzeit zuständiger Wolfsberater geht aber jetzt schon von einem Wolfsriss aus.

Bestandsmanagement Wolf

Sollte die DNA-Analyse den Wolf als Verursacher bestätigen, wäre dies der bislang größte Massenriss in Niedersachsen. Laut Umweltminister Olaf Lies würden die Umstände des Falls mittlerweile untersucht. Eine Abschussgenehmigung wäre gegebenenfalls notwendig. 

Die Ampel-Koalition in Niedersachsen hatte bereits Regelungen für ein regionales Bestandsmanagement in Aussicht gestellt. Olaf Lies ist dies nur nicht genug: "Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass uns noch immer das geeignete rechtliche Instrumentarium fehlt". Er wünsche sich eine schnelle bundesrechtliche Umsetzung und erneuerte mit seiner Aussage die Forderung eines Wolfsmanagements.

Entschädigung für Lämmer

Für Schäfer Kai Mithöfer ist das ganze Geschehen eine große emotionale Belastung. Seinen Schätzungen nach hat er bei diesem Massenriss knapp 70 Tiere verloren. Einen kleinen Trost gibt es jedenfalls bei der Entschädigung. Auch die ungeborenen Lämmer sollen laut Ministerium ersetzt werden.