Hasenpest im Münsterland

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Hasenpest im Münsterland

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In Senden im Kreis Coesfeld ist Ende März bei einem Feldhasen francisella tularensis nachgewiesen worden.

Der aufgefundene Lapuz, der von der Kreisveterinärbehörde untersucht worden war, war zweifelsfrei mit dem die Hasenpest auslösenden Bakterium infiziert. Da dieser Erreger zwischen Mensch und Tier übertragbar ist (Zoonose), wird dringend dazu geraten, Hunde im Münsterland nur angeleint zu führen und sich in der freien Feldflur ausschließlich auf befestigten Wegen aufzuhalten. Letzteres ist ohnehin derzeit wegen der Setz- und Brutzeiten aus Rücksicht auf das Wild geboten.

Für Menschen gefährlich

Auch im Interesse der eigenen Gesundheit sollte man jedes Kontaktrisiko mit dem auch für den Menschen gefährlichen Bakterium vermeiden. Möglicherweise hat sich der Erreger bereits auf weitere Gemeinden und Kreise ausgebreitet. So sind in den vergangenen Tagen auch über den Ort Senden und den Kreis Coesfeld hinaus mehrfach tote oder sichtlich erkrankte Hasen und Kaninchen aufgefunden worden, darunter auch im Kreis Warendorf. Deren Untersuchung ist zwar noch nicht abgeschlossen, gleichwohl sind Funde wegen ihres hohen Infektionspotentials ernst zu nehmen. In Deutschland sind in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Krankheits- und Todesfälle beim Menschen durch eine Infektion mit francisella tularensis aufgetreten. Immerhin ein Drittel der unentdeckten und unbehandelten Humaninfektionen verläuft tödlich!

Tiere nicht anfassen!

Sichtlich erkrankte oder tote Tiere sollte man daher möglichst nicht anfassen, sondern sofort das für den Fundort zuständige Veterinäramt oder die Ordnungsbehörde informieren. Da es sich bei der Tularämie um eine meldepflichtige Krankheit handelt, erteilen die Behörden bei Fundmeldungen weitere Anweisungen und Ratschläge. Sollten Hunde mit toten oder erkrankten Tieren in Kontakt gekommen sein, sollte man Ihnen den Fang gründlich und mit Einweghandschuhen und einem Mund-Nase-Schutz bewehrt reinigen. Zwar erkranken Hunde in der Regel nicht an Hasenpest, können auf den Kontakt mit dem Erreger aber mit Erbrechen und Durchfall reagieren.

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