Fortschritt bei ASP-Impstoff

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Fortschritt bei ASP-Impstoff

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Britische Wissenschaftler haben bei der Suche nach einem Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) offenbar einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Wissenschaftler des Pirbright-Instituts (Großbritannien) veröffentlichten in der Fachzeitschrift Vaccines eine Studie, der zufolge 100 Prozent der mit dem neuen Impfstoff immunisierten Schweine eine sonst tödliche Dosis des ASP-Virus überlebten.

Das Pirbright-Team hat einer Mitteilung des Instituts zufolge einen Impfstoff entwickelt, der ein nicht schädliches Virus als Vektor verwendet, um acht ausgewählte Gene aus dem ASP-Erreger in Schweinezellen zu transportieren.

Erkrankt, aber nicht verendet
Dort produzieren sie virale Proteine, die das Immunsystem des Schweins dazu veranlassen, auf eine ASP-Infektion zu reagieren. Alle so immunisierten Schweine entwickelten einen ausreichenden Schutz, um die in der Regel tödliche ASP-Infektion zu überleben, auch wenn sich klinische Symptome der Krankheit zeigten.

Ein weiterer Erfolg war nach Angaben der Forscher, dass bei dieser Methode unterschieden werden kann, ob Schweine geimpft wurden oder tatsächlich an ASP erkrankt sind. Dies sei wichtig, damit Impfprogramme durchgeführt werden könnten, ohne die Handelsfähigkeit zu verlieren.

Der nächste Schritt werde darin bestehen, die Mechanismen aufzudecken, wie die von den Virusgenen produzierten Proteine das Immunsystem stimulierten, damit die Wirksamkeit verbessert werden könne.

Kein Durchbruch, aber vielversprechend
Dr. Sandra Blome vom Friedrich-Loeffler-Institut – dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit – sieht die Entwicklung nicht als Durchbruch, bezeichnet die Ergebnisse gegenüber jagdpraxis.de aber als „vielversprechend“.

Sie sagte: „Trotz der Tatsache, dass die Präparation bei weitem kein wirksamer Impfstoff war, da alle Tiere erkrankten und eine beträchtliche Virämie (Virusnachweis im Blut) zeigten, ist dieser Ansatz vielversprechend hinsichtlich der Antigenauswahl und des Nachweises, dass ein solcher Impfstoff Schutz verleihen könnte.

Da die Belastungsinfektion mit einem Stamm erfolgte, der sich deutlich von den derzeit kursierenden Stämmen unterscheidet, müsste auch der Kreuzschutz für aktuell kursierende Stämme gezeigt werden.“

Weltweite Suche nach ASP-Impfstoff
Auch in anderen Ländern hatten Wissenschaftler schon Zwischenerfolge bei der ASP-Impfstoffsuche vermelden können. Im Dezember 2019 gaben Forscher des Agricultural Research Service (ARS) des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) bekannt, dass sie einen gentechnisch veränderten Impfstoff entwickelt hätten, der nach niedrig- und hochdosierten Injektionen eine aseptische Immunität gegen ASP biete.

Im März 2020 teilte das chinesische Harbin Veterinary Research Institute mit, dass mittels Gendeletion ein Lebendimpfstoff entwickelt worden sei, bei dem sieben Genfragmente aus dem ASP-Virus gelöscht seien und der einen zuverlässigen Schutz gegen die Tierseuche biete.

Das berichten unter anderem topagrar und SUS.