Fischotter-Nachweis in Soest
Nach erster Lebendsichtung und Fotonachweis eines Fischotters im Kreis Soest und dem Hammer Lippe-Bereich sind Jäger und Naturschützer hoch erfreut.
Bei einer ganz normalen Kontrolle seiner, zum Fang von Nutrias und Waschbären, aufgestellten Falle, machte Alfons Gertimholte einen besonderen Fund. Ein Fischotter hatte sich wohl verirrt und war in die Falle geraten. Jäger Gertimholte berichtet, dass das Tier erst nach gutem Zureden die Falle verlassen wollte und zurück in den Bach sprang. Vorher wurde dieser außergewöhnliche Fang jedoch mit Fotos dokumentiert und festgehalten.
Erster Nachweis seit Jahren
Wieder Zuhause informierte Alfons Gertimholte sofort die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU). Die Mitarbeitenden Dr. Henning Vierhaus und Dr. Margret Bunzel-Drüke gehen davon aus, dass es sich bei dem gefangenen Tier um einen Jungotter handelt. Dieser wurde vermutlich im letzten Jahr geboren.
Früher war der Fischotter eine weit verbreitete Tierart unserer heimischen Gewässer. Die starke Bejagung auf Grund seines Pelzes und die Verschmutzung von Bächen und Flüssen führte jedoch zu einem starken Rückgang der Otterpopulation.
Im Kreis Soest ist dieser Fotonachweis des Wassermarders der erste richtige Beleg über das Vorkommen im Bereich Hammer-Lippe. Bisher wurden die Tiere nur durch Kotspuren nachgewiesen. Wirklich gesehen, hatte diese scheuen Tiere jedoch keiner.
Naturschutz-Erfolg
Die Reinhaltung und Renaturierung der heimischen Gewässer scheint Früchte zu tragen. In NRW galt der Fischotter nämlich lange Zeit als ausgestorben. Nun hofft man, dass die weiteren Planungen des Naturschutzes dem Fischotter weiterhin eine erfolgreiche Ausbreitung und Wiederansiedlung ermöglichen.
Auch die Jäger im Kreis Soest freuen sich über die Meldung – und das gleich aus mehreren Gründen:
„Zunächst einmal finden es natürlich auch die Jäger toll, dass eine so faszinierende Wildart wieder in unsere Reviere und Biotope zurückkehrt“, begrüßt Jürgen Schulte-Derne (Vors. KJS Soest) das Wiederauftauchen des Wassermarders an der Lippe. „Ganz besonders unterstreicht dieser Vorgang aber auch das naturschutz-fachliche, tierschutz- und waidgerechte Niveau der professionellen Fangjagd hier in NRW. Denn es war ein Fallenjäger, der diese Rückkehr des Fischotters in die Lippe-Auen dokumentierte. Oft genug entstehen solche Meldungen nämlich nur anhand getöteter – meist überfahrener – Tiere. Nicht so in diesem Fall. Der Fangjäger hat alles richtig gemacht: vom Einsatz einer selbstverständlich legalen Lebendfangfalle, der eng getakteten Kontrolle mit elektronischem Fangmelder, einer sauberen Fotodokumentation des völlig unversehrten Otters – bis hin zur unverzüglichen Freilassung in die Wildbahn! Besser geht’s nicht!“