ASP: Kein Ende in Sicht

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ASP: Kein Ende in Sicht

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Anfang März 2019 melden die polnischen Behörden bereits 600 an der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verendete Sauen. Auch in Belgien ist keine Entspannung der Lage erkennbar.

Die ASP breitet sich in Polen ungebremst aus. Die Oberste Veterinärbehörde meldete Anfang März bereits fast einhundert neue Seuchenfälle bei Wildschweinen. Die meisten Funde wurden wie bisher in der Region um Warschau (Wojewodschaft Masowien) gemeldet.

Ausbrüche in Nord- und Zentralpolen
Weitere Ausbrüche gab es in der Region Ermland-Masuren in Norden des Landes. Im Osten (Lublin) und Nordosten (Podlachien) hat die Seuche nachgelassen.

Seit Jahresbeginn sind in Polen insgesamt gut 600 ASP-Fälle beim Schwarzwild nachgewiesen worden, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Hausschweinebestände sind glücklicherweise nicht betroffen. Diese werden vor allem aus Rumänien gemeldet (siehe Karte).

Den Amtstierärzten bereiten jetzt vor allem die Sauen Sorgen, die Resistenzen gegen die Afrikanische Schweinepest entwickelt haben. Diese anfangs nur leicht erkrankten Tiere könnten vor dem Verenden deutlich längere Strecken zurücklegen als nicht resistente Wildschweine und das Virus daher wesentlich weiter verbreiten. Das berichtet das Agrar-Fachmagazin top agrar.

FLI Radar Bulletin ASP
Alle im Februar 2019 dokumentierten ASP-Fälle in Europa bei Wildschweinen (blau) und Hausschweinen (rot). Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut

 

Situation in Belgien angespannt
Auch die belgischen Behörden bekommen die ASP im Süden des Landes nicht in den Griff. Bis Ende März wurden 2.059 erlegte oder verendet oder tot aufgefundene Wildschweine beprobt. Dabei wurde bei 708 Sauen das ASP-Virus nachgewiesen.

Deshalb will Luxemburg nun einen acht Kilometer langen Zaun entlang der Grenze zu Belgien errichten. Das berichtet das Fachblatt SUS unter Berufung auf das Landwirtschafts- und das Umweltministerium in Luxemburg. Der Schutzzaun soll verhindern, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) ins Land kommt.

Im Süden des Großherzogtums wurde eine etwa 22.000 Hektar große Überwachungszone eingerichtet. Das Virus wurde bislang nicht in Luxemburg nicht nachgewiesen. Dennoch bereiten die Fälle an der Landesgrenze den Behörden erhebliche Sorgen.

Jäger fordern Nachtzieltechnik
Um die Sauen effektiv bejagen zu können, fordern die Luxemburger Jäger von ihrer Regierung, den Einsatz von Nachtzieltechnik zu erlauben. Diese ist im Großherzogtum bisher - wie in Deutschland - verboten.

Frankreichs Zaun bald fertig
Auch Frankreich sorgt sich vor einer Einschleppung der ASP. Laut SUS teilte Landwirtschaftsministerium in Paris mit, dass der Schutzzaun an der belgischen Grenze Ende März fertiggestellt wird.

Von den geplanten 112 km seien bereits 73 km errichtet. Die Kosten dafür lägen bei rund 5,3 Mio Euro. Außerdem sollen in einer weißen Zone von rund 80 Quadratkilometern in zwei nordostfranzösischen Départements alle Sauen erlegt werden. Bisher wurden 230 Wildschweine erlegt.

Symbolfoto: pixabay.com