Test: MSP-Messer

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Test: MSP-Messer

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Jagdpraxis unterzog zwei semi-professionell hergestellte, aber noch bezahlbare MSP-Messer mit Hochleistungsklingen, ein Klapp-Modell und eines mit fest­stehender Klinge, einem harten Test. (Testbericht aus Jagdpraxis 1/2013)

Diskussionen über Messer teilen Jäger in zwei Lager – die einen legen wenig Wert auf hochwertige Messer und nehmen, was gerade günstig zu haben ist. Hauptsache brauchbare Form und leicht nachzuschärfen. Wer so denkt, sieht Messer als reine Werkzeuge und behandelt sie auch so.

Der andere Teil sieht in Messern mehr und legt Wert auf Optik und Qualität. Handgefertigte Jagdmesser für über 1 000 € am Gürtel, mit dem sich die Haare vom Unterarm schaben lassen, machen richtig was her und haben einen ähnlichen Status wie in reiner Handarbeit gebaute Büchsen.

Dazwischen gibt es aber noch eine dritte Gruppe – Jäger, die Messer hoher Qualität und Lebensdauer suchen, ohne dafür gleich den Preis edler Custom-Knifes zu zahlen. Top-Klingenstahl, gute Verarbeitung und praxisgerechtes Design sind dafür aus­schlag­gebend.

Für solche Käufer fertigt Reinhard Müller seine MSP-Messer (Müller-Super-Profes­sional).

Das MSP-Messer mit der festen Klinge.

Messermacher Reinhard Müller
Reinhard Müller aus Schwabach bei Nürnberg baut seit 1979 Messer. Im Gegensatz zu den meisten Messermachern kommt der Franke nicht aus der Metall­branche, sondern ist gelernter Industriekaufmann. Was als bescheidenes Hobby mit einigen Feilen und Schleifpapier begann, entwickelte sich nach und nach zu einem florierenden Geschäft.

1985 richtete Müller sich seine erste kleine Werkstatt mit wichtigen Geräten wie einem Bandschleifer ein, seit 1997 arbeitet er in einer geräumigen, modern ausgestatteten Werkstatt gegenüber seinem Wohnhaus. Wo früher eine Wagnerei war, entstehen heute Messer.

Auf großen Ausstellungen ist Reinhard Müller fast nie zu finden, und auch für Werbung gibt er kaum Geld aus. Die meisten seiner handgefertigten Messer entstehen auf Bestellung – und seine Kunden sind fast ausschließlich Jäger.

Müller ist Praktiker durch und durch – und das sieht man seinen Messern auch sofort an. Sie haben einen schlichten, rein funktionalen Stil, für Designelemente hat Müller keinen Sinn. Er entwirft seine Messer so, dass man damit optimal arbeiten kann.

Wie sie rein äußerlich wirken, ist für ihn nicht wichtig. Der Erfolg seiner Philosophie zeigt, dass seine Käufer ebenso denken. Kompromisslos ist Müller auch beim Stahl seiner Gebrauchsmesser, denn ausschlaggebend für die Qualität eines Jagdmessers ist neben Form und Verarbeitung hauptsächlich der Klingenstahl.

Der Franke verwendet ausschließlich pulvermetall­ur­gischen CPM-Stahl – zunächst CPM T 440 V und anschließend die Nachfolgesorte CPM 420 V (heute CPM S 90 V). CPM-Stahl ist bei Messermachern weltweit sehr beliebt, denn seine Schneideigenschaften sind extrem gut.

Weil er aber teuer und sehr schwierig zu bearbeiten ist, findet man kaum industriell hergestellte Messer mit Klingen aus pulvermetallurgisch hergestelltem Stahl. CPM-Stahl verschleißt Bearbeitungswerkzeuge sehr schnell.

Handgefertigte Jagdmesser mit CPM-Klinge in schlichter Ausführung kosten auch bei Müller locker 600 bis 700 € – und damit für die meisten Jäger deutlich zu viel.
Reinhard Müller überlegte daher, wie man günstiger produzieren könnte, ohne große Abstriche bei der Qualität machen zu müssen – so entstand die MSP-Serie, bei der es sich um eine Serienfertigung verschiedener Müller-Modelle handelt.

Reinhard Müller bezieht die Teile des feststehenden Messers von Zulieferern und montiert alles zusammen. Das Klappmesser kommt aus Italien, als Stahl wird aus­schließ­lich CPM S90 V verwendet, beim Griffmaterial bietet Müller Wüsteneisenholz, stabilisierte Moor­eiche oder Olivenholz an, aber auch den praktischen Kunststoff G-10 in verschiedenen Farben.

Müller verkauft seine Messer ausschließlich direkt ohne Zwischenhandel, die meisten Messer werden über seinen Online-Shop www.mueller-messer.de bestellt.
Das MSP-Backlock mit praktischen G-10-Griffschalen kostet mit 99,50 € genauso viel wie mit Wüsteneisen­holz-Beschalung – klassisch und praktisch also zum gleichen Preis.

Auch beim feststehenden MSP sind verschiedene Hölzer wie Cocobolo oder Bocote sowie G-10 erhältlich, aber auch Milleron – so heißt ein extra für den harten Jagd­einsatz entwickelter Kunststoff, der an den Messergriff gegossen wird – ein aufwändiges Verfahren, denn eigens dafür angefertigte Gussformen sind extrem teuer.

Dafür fühlt sich Milleron in der Hand weicher an als Holz oder G-10 und ist sehr rutschfest. In solche Griffe lässt Müller noch beidseitig einen phosphoreszierenden Leuchtpunkt, der sehr hilfreich ist, um das Messer im Dunkeln wiederzufinden (MSP mit Milleron-Griff:195 €).

Für unseren Test wurden aber zwei MSP-Modelle mit G-10-Griff in Hunters Orange gewählt. Die beiden Messer mussten sich im harten Jagdeinsatz bewähren. Sie wurden erfahrenen Berufsjägern mit hohen Schalenwildabschüssen überlassen, die genau wissen, worauf es bei Jagdmessern ankommt.

Nachschärfen haben wir untersagt – die Messer sollten zurückgegeben werden, wenn die Schärfe so weit nachgelassen hat, dass damit nicht mehr vernünftig gearbeitet werden kann – mit einer genauen Dokumentation, wie viele und welche Stücke mit den Messern versorgt wurden.

Um CPM-Klingen zu schärfen, wird Diamantwerkzeug benötigt, zum Schärfen der Testmesser wurde ein Gatco-Schärfset mit diamantstaubbestückten Schleifsteinen benutzt.

MSP-Messer mit dem sehr angenehmen Griffmaterial Milleron und phosphorezierendem Leuchtpunkt.

Kleine CPM-Stahlkunde
Stahl ist eine Legierung und besteht aus verschiedenen Komponenten wie Kohlenstoff, Chrom, Vanadium, Molybdän, Wolfram usw. Je nach Anteil der verschiedenen Elemente, also der Zusammensetzung, verändern sich die Eigenschaften des Stahls. Nur wenn die Zusammensetzung optimal ist, wird auch die Leistung des Messers später den Erwartungen entsprechen.

Stahl besteht je nach Legierung zu 80-99,7 Prozent aus Eisen. Reines Eisen ist für Messerklingen völlig ungeeignet, denn es ist zu weich und nicht härtbar. Erst durch die Zugabe von Kohlenstoff wird Eisen härtbar – und somit zu Stahl, für einfachen Kohlenstoffstahl genügen bereits 0,3 Prozent.

Mit steigendem Kohlenstoffanteil wird die Legierung immer härtbarer, diese Zulegierungsmöglichkeit ist jedoch begrenzt, denn durch die Zugabe von Kohlenstoff wird das anfangs sehr feine Gefüge des Eisens immer gröber. Bei einfachem Kohlenstoffstahl spricht der Fachmann daher schon ab Anteilen von zwei Prozent nicht mehr von Stahl, sondern von Gusseisen.

Ursache dafür ist die Molekularstruktur des Stahls, in der nur eine begrenzte Zahl Kohlenstoffatome Platz findet. Wird mehr beigegeben, gehen die überzähligen Kohlenstoffatome mit dem Eisen eine chemische Verbindung ein, die als Karbid bezeichnet wird.

Grundsätzlich wird  Stahl mit steigendem Kohlenstoffanteil härtbarer, durch die gröbere Struktur aber auch spröder. Um die Struktur zu manipulieren, kann man Stahl walzen oder schmieden.

In modernem Stahl finden sich aber noch andere Elemente, die wichtig für die Schneideigenschaften sind. Von großer Bedeutung sind Vanadium und Wolfram, neben Chrom und Titan zählen auch sie zu sog. Karbid-Bildern – sie gehen also eine Verbindung mit überschüssigem Kohlenstoff ein. So entstehende Karbide sind extrem hart, und erhöhen – gleichmäßig im Stahl verteilt – die Schnitthaltigkeit erheblich.

Nicht allein die Härte einer Klinge ist also Maßstab für ihre Schnitthaltigkeit, von wesentlicher Bedeutung ist dagegen der Anteil der Karbide. Leider ist die Zulegierung von Karbid-Bildern begrenzt, wird diese Grenze überschritten, kommt es durch Konglomeratbildung zu einer Strukturvergröberung, die Stahl unbrauchbar macht.

Um verschleißfestere Stähle zu bekommen, wurden pulvermetallurgische Verfahren entwickelt. Dabei ist es möglich, einen wesentlich höheren Karbidanteil in die Stahlmatrix zu betten als im Schmelzverfahren.

Feinstes Stahlpulver einer hochwertigen Sorte, etwa 440 C, wird mit Vanadiumkarbid-Pulver vermischt, bis eine homogene Verteilung der Partikel erreicht ist. Dieses Gemisch wird in einem Behälter mit Vakuumpumpen entgast und verdichtet. Das komprimierte Gemisch wird bis knapp unterhalb der Schmelztemperatur erhitzt und unter sehr hohem Druck zusammen­gepresst. Dadurch wird eine homogene Verschweißung des Materials erreicht – und zwar ohne Lufteinschlüsse und Poren.

Da man das Gemisch nicht bis auf  Schmelz­temperatur erhitzt, kann es auch nicht zur unerwünschten Konglomeratbildung kommen, die Karbide bleiben gleichmäßig in der Matrix erhalten.

So hergestelltes CPM S 90 V hat einen Vanadium­gehalt von fast 9 Prozent. Dadurch wird die Bildung extrem harter und verschleißfester Vanadiumkarbide begünstigt.
Gegenüber herkömmlichen, guten Messerstählen wie 440 C hat dieser pulvermetallurgisch produzierte Hochleistungsstahl eine etwa 40 mal höhere Schnitthaltigkeit!

Diesen Begriff darf man nicht mit Schärfe verwechseln – Beweis für die Stahlqualität ist nämlich keinesfalls eine scharfe Klinge. Für einen Fachmann ist es kein Problem, auch minderwertige Stähle so zu schärfen, dass sie kurzfristig superscharf sind.

Entscheidend für die Qualität des Stahls ist jedoch, wie lange die einmal erzielte Schärfe bei für diesen Messertyp normalen Arbeitsbedingungen hält. Wie lange ist es also möglich, ein Messer einzusetzen, ohne es erneut zu schärfen?

Dabei gilt CPM-Stahl zurzeit für Jagdmesser als Maß aller Dinge. Ob diese Theorie bei Reinhard Müllers seriennah gefertigten MSP-Modellen auch der Praxis entspricht, sollte der Jagdpraxis-Test zeigen.

Die beiden Testmesser
Auf den ersten Blick sehen sie sehr schlicht aus, das feststehende MSP besteht nur aus einem Stück Stahl mit beidseitigen Kunststoff-Griffschalen und Nieten aus Edelstahl. Die G-10-Griffschalen in Hunters Orange leuchten wie eine Drückjagd-Warnweste und sind damit auch im Herbstlaub kaum zu übersehen.

Ihre Oberfläche ist fein strukturiert und fühlt sich rutschfest an. Die Kanten sind angenehm gerundet, und der Griff liegt satt in der Hand. Der vorn heruntergezogene Teil des Griffes verhindert, dass die Hand in die Schneide rutschen kann. Ein angesetztes Parierelement wird so nicht benötigt.

Das spart eine Menge Arbeit und Kosten. Mit einer Klingenlänge von 9 cm wirkt das kleine Jagdmesser fast zierlich. Die Gesamtlänge beträgt 20,5 cm, und das Messer wiegt 162 g – angenehm leicht, um damit auch längere Zeit zu arbeiten. Die Klinge hat die für den jagdlichen Einsatz ideale Drop-Point-Form mit heruntergezogener Spitze und lässt sich leicht so hand­haben, dass die Spitze beim Öffnen der Bauchdecke mit dem Mittelfinger abgedeckt werden kann.

Die Klinge ist 3,8 mm stark und hat einen Flachschliff. Das Testmesser war rasiermesserscharf geschliffen – ein professionelles Jagdmesser, das durch seine funk­tionelle Form besticht. Richtig schön ist die sorgfältig verarbeitete Köcherscheide aus Sattelleder, in der das Messer geliefert wird.

Sie umschließt das Messer fast vollständig, oben schauen nur 4 cm vom Griff heraus – gerade genug, um es daran leicht herauszuziehen. Die Scheide hält das Messer wirklich fest, man kann sie mit dem Messer darin auf den Kopf stellen und schütteln – es bewegt sich nichts.

Aus so einer Scheide kann man Messer kaum verlieren, zusätzliche Sicherungsriemen, die man erst lösen muss, werden damit überflüssig. Die Scheide sitzt angenehm hoch am Gürtel, so dass das Messer auch beim Sitzen auf dem Hochsitz oder im Auto nicht stört.

Ähnlich schlicht ist das Klappmesser ausgeführt. Auch daran finden sich G-10-Griffschalen in Hunters Orange, aber nicht vernietet – die Befestigung mit Torqxschrauben ist sehr sinnvoll, denn so lässt sich das Messer auch mal zerlegen, wenn es so verdreckt ist, dass herkömmliches Abspülen unter fließendem Wasser nicht mehr hilft.

Denn es kommt bei der roten Arbeit ja durchaus vor, dass sich kleine Fremdkörper in der Nähe der Klingenachse festsetzen – und dann knirscht es beim Öffnen und Schließen.

Die Drop-Point-Klinge ist 73 mm lang und hat ebenfalls einen Flachschliff. Mit 3,3 mm Stärke ist sie etwas dünner als beim feststehenden MSP, ist aber für Klappmesser völlig ausreichend dimensioniert.

Verriegelungshebel und Abstandshalter sind aus 1.4021 Stahl, die Platinen aus 1,5 mm Edelstahlblech gefertigt. Im Griff ist ein Stop-Pin integriert, der verhindert, dass die Klinge im geschlossenen Zustand beschädigt werden kann. Der Back-Lock-Verschluss rastet satt ein, in geöffnetem Zustand ist kein Klingenspiel fühlbar.

Die Aussparung zum Öffnen liegt weit vorn in der Klinge und ist durchgehend, so dass das Messer von Rechts- und Linkshändern benutzt werden kann. Da man das MSP mit beiden Händen öffnen muss,  fällt es in Deutschland nicht unter das Trageverbot für Einhandmesser. Dieses gilt zwar nicht für Jäger während der Jagdausübung, aber so ein Messer ist auch im Alltag sehr nützlich.

Auch beim Klappmesser bildet die Ausformung an der Griff-Vorderseite einen wirksamen Handschutz. Wer das 137 g leichte Messer nicht einfach in der Tasche tragen will, kann für 29 € ein Gürteletui mit Druckknopf dazu ordern, gefertigt in ähnlicher Qualität wie die Scheide des feststehenden Messers und genau ans Messer angepasst.

Das MSP-Klappmesser

Die Messer im Praxiseinsatz
Die Messer kamen von unseren Berufsjägern nicht zurück, weil sie stumpf waren, sondern weil die Bewertung anstand. Insgesamt wurden mit dem feststehenden MSP 16 Sauen und 5 Rehe und mit dem Klapp­messer 11 Sauen und 8 Rehe versorgt.

Beide Klingen waren danach immer noch so scharf, dass man damit weiter Wild versorgen konnte. Die Messer wurden allerdings nicht zum Öffnen der Schlossnaht benutzt (dafür wurden Sägen eingesetzt), wohl aber zum Durchtrennen des Brustbeines bis zum Schlund. Die Schneiden waren völlig unbeschädigt, keine ausgebrochenen Partikel durch Knochenkontakt und nur leichte Kratzer auf den Klingenflanken.

Den Berufsjägern gefiel das feststehende Messer besser, weil der Griff größer ist und es besser in der Hand liegt. Dazu ist das feststehende Messer auch leichter zu reinigen.
In der gröberen Struktur der G-10-Griffschalen des feststehenden MSP setzt sich aber leicht Weißes von Wintersauen ab, das dort nicht so einfach wieder zu entfernen ist. Abspülen reicht nicht aus, und mit einem Lappen kann man bei der strukturierten Oberfläche auch nicht viel ausrichten. So half nur eine Wurzelbürste, um die Griffschalen zu reinigen und unangenehmen Gerüchen nach einigen Tagen vorzubeugen.

Das Klappmesser hat eine feinere, nicht so tief aufgeraute Oberfläche und ließ sich leichter reinigen. Es gilt, einen Kompromiss zwischen Rutschfestigkeit und leichtem Reinigen zu finden, das MSP ist ja auch mit glatten Holzgriffschalen zu haben, die dieses Problem nicht haben – ob sie so robust und rutschfest wie die G-10-Beschalung sind, ist eine andere Frage.

MSP-Messer im Praxistest.

Die Bewertung der Müller-MSP-Messer
Beim Klingenstahl setzt Müller den wohl zurzeit besten Stahl für Jagdmesser überhaupt ein, mit 58 Rockwell ist die Härte zudem für Jagdeinsätze optimal gewählt. Der Stahl ist extrem schnitthaltig und lässt sich sehr scharf schleifen.

Mit einem solchen Messer lässt sich sehr lange arbeiten und viele Stücke Wild versorgen, bevor geschärft werden muss – ein durchschnittlicher Jäger, der 10 bis 12 Stücke Schalenwild in der Saison erlegt, hat damit über zwei Jahre ein scharfes Messer am Gürtel!

Ist es einmal stumpf, erfordert das Schärfen jedoch erhöhten Aufwand und auch höhere Kosten gegenüber normalem Stahl, ohne Diamantschärfwerkzeug geht hier nichts. Von 20 möglichen Punkten für die Stahlqualität bekamen die beiden Messer daher nur jeweils 17 von den Testern.

Bei der Form der Klinge gab es keine Kritik, beide Messer erhielten die volle Punktzahl. Die Bewertung des Griffes ergab einen Abzug von je 2 Punkten – beim Klappmesser fanden die Tester das Griffstück etwas zu klein, beim feststehenden Messer führte die beim Reinigen zu grobe Textur der Griffschalen zu dem kleinen Punktabzug.

Volle Punkte gab es wieder für die Scheide des fest­stehenden Modells, die allen außerordentlich gut gefiel, und den Verriegelungsmechanismus beim Back-Lock-MSP, der sicher hielt und leicht zu bedienen ist.

Die Verarbeitungsqualität wurde bei beiden Messern mit 8 Punkten bewertet. Der Abzug von je 2 Punkten resultiert aus sichtbaren Fertigungsspuren auf den Klingen, eine kostenintensive Endpolitur wurde hier ein­gespart, was bei dem Preis aber nicht verwundern kann.

Dafür gabs dann wieder volle Punkte für das Preis-Leistungs-Verhältnis – ein robustes Jagd-Klapp­messer mit CPM-Klinge für unter 100 € steht allein auf weiter Flur, und auch die 240 € für das fest­stehende MSP mit der tollen Lederscheide gehen in Ordnung.

Fazit im JAGDPRAXIS-Test
Beide Messer bekommen 95 von 100 möglichen Punkten und die Bewertung „sehr gut“ – mit einem MSP am Gürtel ist das Thema „Messer“ für den Rest des Jägerlebens abgehakt!