Wolfsangriffe auf Kinder in den Niederlanden
2015 waren in den Niederlanden erstmals nach 150 Jahren wieder Wölfe aufgetaucht. Das Heuvelrug-Gebiet ist ein Wald bei Utrecht, der bei Wanderern, Radfahrern und Läufern sehr beliebt ist. Dort kam es in den letzten Wochen zu mehreren Übergriffen auf Menschen und Hunde:
Zuvor war es zu mehreren "beunruhigenden" Vorfällen mit einem Wolf gekommen, bei denen auch ein Kind gebissen wurde. Ende Juli hatte demnach ein "großes Tier", bei dem es sich vermutlich um einen Wolf handelte, ein Kind in der Nähe des kleinen Dorfes Austerlitz (ca.16 km östl. von Utrecht) umgestoßen. Das Kind blieb unverletzt. Schon Mitte Juli war dort ein junges Mädchen auf einem Schulausflug gebissen worden. Ein DNA-Test ergab, dass es sich bei dem Tier um einen Wolf handelte. Anfang Juli hatte zudem eine Frau berichtet, dass ihr Pudel von einem Wolf getötet worden sei.
Die Provinz Utrecht ruft nun "alle Besucher dazu auf, beim Besuch des Heuvelrug-Gebietes äußerst vorsichtig zu sein. Es wird dringend davon abgeraten, diese Wälder mit kleinen Kindern zu besuchen." Die Behörden gehen davon aus, dass es sich um denselben Wolf handelt, der bereits in die Vorfälle mit dem anderen Mädchen und einem Hund verwickelt war. Wolfsexperten zufolge zeige das Tier ein "atypisches und beunruhigendes Verhalten". Über die Ursachen wird derzeit viel diskutiert, vor Ort kursieren Informationen, wonach der Utrechter Wolf von Menschen angefüttert wurde. Einige Experten fordern, den verhaltensauffälligen Wolf zu vergrämen, etwa durch Gummi-Geschosse oder den Einsatz eines Paintball-Gewehres.
Andere Naturschützer fordern dagegen, den für Menschen gefährlich gewordenen Wolf zu entnehmen, damit er sein Interesse an Menschen nicht an Nachkommen weitergibt - und die sich dann ebenso gefährlich verhalten.
In Deutschland ist noch kein Mensch von einem Wolf angegriffen worden – jedenfalls nicht mit einem wissenschaftlich belegten Nachweis.
Symbolfoto: K.-H. Volkmar