Skandal im Schonbezirk

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Skandal im Schonbezirk

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Durch den Tourismus in den Alpen wird der Lebensraum von Wildtieren wie etwa Gämsen immer stärker eingeschränkt. Dazu kommen Bauprojekte in den Bergen, die in Lebensräumen von Wildtieren eingreifen.

Noch vor wenigen Jahren endete der Ski-Tag am Nachmittag beim Aprés-Ski an der Schirmbar. Das Wild in den Bergen hatte dann wenigsten vom Einbruch der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen Ruhe. Heute werden zusätzlich Flutlich-Abfahrten oder Fackel-Schneeschuhwanderungen angeboten. Die Alpen verkommen mehr und mehr zum Freizeitpark und "Gämsen und Co. sind die großen Verlierer der Pisten-Gaudi", kritisiert Dr. Andreas Kinser, Forst- und Jagdexperte der Deutschen Wildtier Stiftung.

"Im Bergwald sollte es Ruhebereiche geben, die ausschließlich den Wildtieren vorbehalten sind. In allen anderen Gebieten sollte wenigstens die Nacht den Wildtieren gehören", fordert Kinser.

Dazu kommen Projekte, die aus Sicht von Naturschützern nicht nachvollziehbar sind. Am Riedberger Horn im Allgäu wurde jahrzehntelang der Schutzwald mit Steuergeldern saniert. Jetzt ist der Wald, für dessen Gedeihen sogar die Schonzeit auf Gämsen vollständig aufgehoben wurde, abgeholzt. Denn unterhalb des Horns soll in Zukunft eine Skischaukel entstehen, kritisiert die Deutsche Wildtier Stiftung.

Foto: Edith Obrist  / pixelio.de