Feuerteufel in Bergheim - Brandanschlagsserie auf Hochsitze
In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Hochsitzbränden in Bergheim, bei denen die Schadenssumme nun schon in die Zehntausend geht. Betroffen ist hierbei vor allem die Region um den Stadtteil Quadrath-Ichendorf.
Pächter Hubert Raths weiß nicht mehr weiter, denn auf der Fischbachhöhe in Quadrath-Ichendorf brennen seit Wochen immer wieder Hochsitze.
Mittlerweile seien es schon 20 komplett abgebrannte und sechs abgesägte Hochsitze, die in der rekultivierten Tagesbauhalde zerstört wurden.
Fall aufgenommen
Mittlerweile ermittelt sogar der Kölner Staatsschutz in dem Fall. Denn es sind nicht nur die Jäger, die sich von diesen Vorfällen bedroht und behindert fühlen.
Dem WDR gegenüber äußerte sich Hubert Raths: "Wir sprechen hier von einem Schaden von 20 abgebrannten und sechs abgesägten Hochsitzen." Mittlerweile schätzt der 59-jährige die Schadenssumme auf über 50.000 €. Hubert Raths ist einer von mehreren Jagdpächtern in diesem Gebiet. Durch die Beschädigung und die Zerstörung der Hochsitze leidet nicht nur sein Geldbeutel. Auch die, zur Zeit, mehr als wichtige Jagd auf das Schwarzwild wird so erschwert oder unmöglich gemacht.
Die Kriminalpolizei bestätigte den Verdacht auf Brandstiftung. Diesen äußerten die Jäger der Fischbachhöhe mehrmals.
Zwischenzeitlich brannten 8 Hochsitze gleichzeitig. Die lässt darauf schließen, dass es sich um Menschen handelt, welche die Brände absichtlich verursacht haben. Was für ein Motiv dabei eine Rolle spielt, ist nicht geklärt. Es liegt jedoch nah, dass eine negative Gesinnung gegenüber der Jagd im Vordergrund steht.
Eine Polizeisprecherin erklärt den Sachverhalt: "Der Staatsschutz der Kölner Polizei hat die Ermittlungen aus dem Rhein-Erft-Kreis übernommen, weil ein politischer Hintergrund naheliegt und wir an mindestens einem Hochsitz Brandbeschleuniger festgestellt haben."
Immenser Schaden
Der Schaden, den diese Brände anrichten ist nicht nur von monetärer Bedeutung. Auch die Reduzierung des Schwarzwildbestandes ist kaum mehr möglich. Dadurch wird die Gefahr größer, dass sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) besser ausbreiten kann. Außerdem sind die Jäger nur bedingt in der Lage, Wildschäden von landwirtschaftlichen Flächen abzuwehren. Dadurch kommen weitere Ausgaben auf die Jagdpächter zu, denn diese Schäden müssen durch sie an den Landwirt ersetzt werden.
Die Brände haben ebenfalls Bienenhotels, Nisthilfen für Vögel und ganze Heckenstreifen zerstört. Auch Nistplätze von Rebhühner sind in den Flammen untergegangen.
Bisher konnte nur durch schnelles Eingreifen der Polizei schlimmeres verhindert werden.
Vor allem in der trockenen Jahreszeit bieten solche Brandstiftungen eine ideale Grundlage für Großbrände. Dies muss unbedingt vermieden werden.