Feldhasenbesatz stabil
Eine gute Nachricht vom Niederwild: Mit rund 11 Feldhasen pro Quadratkilometer bleiben die Feldhasenbesätze in Deutschland stabil.
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler nach der vorläufigen Auswertung von Daten aus knapp 550 Referenzgebieten (ohne Bayern und Sachsen) für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD). Das berichtet der DJV.
Die meisten Langohren haben Jäger im Nordwestdeutschen Tiefland (17 pro Quadratkilometer) gezählt, insbesondere in der Wesermarsch, im Münsterland und am Niederrhein. Danach folgt das Südwestdeutsche Mittelgebirge (12), mit Schwerpunkten entlang des Rheins und im Großraum Stuttgart. Danach kommt das Alpenvorland (11) und das Westdeutsche Mittelgebirge (10). Im Nordostdeutschen Tiefland und im Ostdeutschen Mittelgebirge (jeweils 6) leben deutlich weniger Feldhasen. WILD ist ein Projekt des Deutschen Jagdverbands (DJV) und seiner Landesverbände.
Zuwachs wieder positiv
Nach einem Negativwert im Vorjahr lag die Nettozuwachsrate 2017 bundesweit bei plus sechs Prozent. Wissenschaftler haben dafür die Zählergebnisse aus dem Frühjahr mit denen des Herbstes verglichen. Im vergangenen Jahr wurden also mehr Feldhasen gesetzt als verendet sind oder erlegt wurden. Besonders hoch war die Nettozuwachsrate im Südwestdeutschen Mittelgebirge (11 Prozent), gefolgt vom Nordwestdeutschen Tiefland (10). Im Nordostdeutschen Tiefland (-3) und im ostdeutschen Mittelgebirge (-7) waren die Werte allerdings negativ.
Klima, Lebensraum und Fressfeinde sind entscheidend
„Nasskaltes Wetter im Frühjahr setzt Junghasen ebenso zu wie viele Fressfeinde oder mangelhafte Habitate“, sagte DJV-Vizepräsident Dr. Volker Böhning. Die Bejagung von Raubsäugern wie Fuchs oder Marder ist besonders wichtig. Hasen benötigen zudem strukturreiche Flächen mit nahrhaften Wildkräutern und Gräsern sowie Rückzugsräume. Vor allem in Ostdeutschland sind die bewirtschafteten Flächen allerdings groß und strukturarm. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse, insbesondere im Frühjahr, kommt es zur Unterkühlung der Junghasen und somit zu erhöhter Sterblichkeit. Zwar war der März 2017 sehr warm, Kälteeinbrüche mit Frost in der zweiten Aprilhälfte setzten den Hasen allerdings zu. Vor allem im Norden war der Sommer zudem reich an Niederschlägen, eine nachgewiesene Ursache für tödliche Infektionen bei Junghasen.
Straße ist gefährlich
Auch der Straßenverkehr ist eine Gefahr: Aktuelle DJV-Statistiken zeigen, dass der Anteil der Verkehrsopfer in der Jagdstatistik bundesweit bei über 33 Prozent, in Brandenburg sogar bei 76 Prozent liegt.
Foto: Uwe Bergeest / pixelio