Abschussregelungen Wolf
Nach mehreren Nutztier- und Ponyrissen, vor allem am Niederrhein, wird der Abschuss von "Problemwölfen" gefordert. Der Landtag in NRW soll dies nun über eine Verordnung regeln.
Verhaltensauffällige Wölfe sollen in NRW zukünftig abgeschossen werden dürfen. Dafür bedarf es einer neuen Wolfsverordnung. Dieser Antrag wurde am Mittwoch, den 26.01.2022, im Landtag beschlossen. Die Mehrheit der Stimmen kamen aus den Koalitionsparteien CDU und FDP. Bevor diese Verordnung im Frühjahr durch Umweltministerin Heinen-Esser (CDU) vorgelegt werden kann, müssen noch einige Verbände angehört werden.
Aus einem Rechtsgutachten von November 2021 geht bislang hervor, dass die Wölfe aus Schermbeck nicht verhaltensauffällig sind. Damit dürfen sie nicht getötet werden. Die neue Wolfsverordnung NRW soll sich jedoch an der Verordnung des Nachbarbundeslandes Niedersachsen orientieren. In dieser sei auch festgehalten, wie ein "milderes Mittel" als der Abschuss eingesetzt werden könne. Die Vergrämung der Wölfe geschehe hierbei durch Nutzung von Gummigeschossen über das Zufügen von vorübergehenden Schmerzen.
Abschussregelung durch Ministerium
Ministerin Heinen-Esser erklärte, dass die Debatte um den Abschuss der Wölfe sehr emotional sei. Dies sei vor allem durch den Riss von Ponys in direkter Nähe zu Wohnhäusern zu begründen. Eine solch kontroverse Thematik sei jedoch nicht nur einseitig durch den Abschuss vom Wolf zu regeln. Auch der Weide- und Nutztierschutz müsse verbessert werden. Die Entscheidung über den Abschuss eines Problemwolfes liege deshalb zukünftig beim Umweltministerium. Den betroffenen Menschen und Landwirten könne man eine solche Verantwortung nicht zumuten, da sie bisher unter einem hohen Chaos der Zuständigkeiten leiden mussten.
Grünen-Umweltexperte Norwich Rüße ließ sein Unbehagen über die neue Abschussverordnung verlauten. In Niedersachsen sei es zu häufig schon zu Fehlabschüssen einzelner Individuen gekommen. Deshalb seien Abschussregelungen sowie etwaige Einwände gegen diese genau zu überprüfen.
Die SPD sprach sich dagegen für erhöhte Maßnahmen zum präventiven Schutz von Weide- und Nutztieren aus. Auch Entschädigungen bei getöteten oder verletzten Tieren sollen auf Rinder, Pferde und andere gehaltene Tiere ausgeweitet werden.