Test: Savage 11 Lady Hunter
Savage bringt mit der Lady Hunter einen speziell auf Frauen zugeschnittenen Jagdrepetierer auf den Markt. Was daran anders ist – und ob das wirklich Vorteile bringt, haben wir ausprobiert. (Testbericht aus Jagdpraxis 1/2013)
Die Quote jagender Frauen steigt ständig und liegt heute schon fast bei 15 Prozent. Damit übersteigt sie fast schon den Anteil der Linkshänder unter Jägern, der ebenfalls auf besonders ausgelegte Waffen angewiesen ist – und dazu gibt es auch eine gute Auswahl. Bei „Damenwaffen“ sieht das dagegen ganz anders aus. Waffen speziell für Frauen sind so gut wie nicht zu finden. Lediglich Browning bietet einen entsprechend ausgelegten Damenschaft für Flinten.
Während es bei der Jagdbekleidung langsam besser wird und Blaser, Fjällräven, Seeland, Härkila und andere schon ein gutes Damenprogramm anbieten, sieht es im Waffenbereich trostlos aus. Will „Frau“ eine wirklich auf sie zugeschnittene Waffe, bleiben nur teure Einzelanfertigungen. Natürlich kann man auch mit Kompromissen leben, indem am Schaft gebastelt und ein besonders leichtes Modell gewählt wird. Das mag beim Ansitz gerade noch gehen, doch wenn es um einen schnellen Anschlag bei Drückjagden geht, funktioniert das kaum.
Was muss bei Frauen anders sein?
Sicher gibt es Frauen, die sich in Statur und Körpergröße kaum von Männern unterscheiden – diese kommen problemlos mit normalen Büchsen klar und werden auch bei der Auswahl der Jagdbekleidung in der Männerabteilung fündig. Anders sieht es bei eher zierlich gebauten Frauen aus. Sie brauchen nicht nur entsprechend leichte und handliche Waffen, um damit bequem umgehen zu können, auch der Schaft muss auf die weibliche Anatomie zugeschnitten sein.
Dabei spielt nicht nur die Körpergröße eine Rolle, sondern auch Armlänge, Handgröße und Fingerlänge. Es nützt wenig, lediglich den Schaft zu kürzen, und die Frau ist kaum in der Lage, den Pistolengriff zu umfassen, und reicht gerade mit der vorderen Fingerkuppe bis an den Abzug. So kann niemand präzise schießen.
Der Abstand vom Abzug zum Pistolengriff muss so ausgelegt sein, dass mit dem Übergang vom ersten zum zweiten Fingerglied abgezogen wird.
Die Hand muss den Pistolengriff sicher und fest umschließen können.
Auch der Vorderschaft muss entsprechend schlank ausfallen, damit ihn auch kleine Damenhände sicher umfassen und die ganze Waffe fest halten können. Gerade bei Drückjagdbüchsen in entsprechendem Kaliber ist es wichtig, die Waffe fest in der Hand zu haben, um den Rückschlag auch gut abzufangen. Viele Frauen glauben, sie kommen mit dem Rückschlag stärkerer Schalenwildkaliber nicht zurecht, weil ihnen ganz einfach der Schaft ihrer Büchse überhaupt nicht passt.
Die Lady Hunter von Savage
Diese Probleme hat nun der US-Waffenhersteller Savage erkannt und einen speziell auf Frauen zugeschnittenen Repetierer auf den Markt gebracht – bei dem riesigen amerikanischen Markt sicher eine gute Idee, die für entsprechende Verkaufszahlen sorgen wird. Importeur Helmut Hofmann hat die Frauen-Savage jetzt auch für deutsche Jägerinnen im Angebot. Ein großer Vorteil einer solchen Serienwaffe aus Massenproduktion ist der günstige Preis von lediglich 1 099 €. Bei den hohen Büchsenmacherkosten, die allein einfache Schaftänderungem (Kürzen des Schaftes, erneutes Anpassen der Schaftkappe) verursachen, ein sehr günstiger Preis.
Dieser neue Damen-Repetierer heißt Lady Hunter und wird in zwei Systemgrößen angeboten:
Das Modell 111 Lady Hunter nimmt auch längere Kaliber wie .270 Win. oder .30-06 auf, während das Kurzsystem der 11 Lady Hunter für die kürzeren .223 Rem., .22-250 oder .308 Win. ausgelegt ist. Unsere Testwaffe war für die universelle .308 Winchester eingerichtet (Kurz-System). Damit wird die Büchse noch etwas handlicher.
Der Lauf ist 51 cm lang und sehr schlank, an der Mündung ist er nur noch 15 mm dick.
Das spart Gewicht, und so kommt die schlanke Büchse auf ein Gesamtgewicht von 2,9 kg. Durch die Schaftlänge von nur 32 cm fällt auch die Gesamtlänge mit 100,5 cm sehr kurz aus – eine Büchse, die auch zierliche Damen gut handhaben können.
Bewährter Verschluss mit Sonnenschliff auf der Kammer
Die Modelle 11 und 111 basieren auf dem bereits 1958 von Nicolas Brewer konstruierten Modell 110, wurden aber in den letzten 50 Jahren ständig verbessert und modernisiert.
Der Savage-Verschluss lehnt sich stark an Mausers 98er an und verriegelt über zwei am Verschlusskopf angefräste Warzen. Hinten an der Kammer sitzt bei der Savage aber ein drehbarer Kranz, der die eigentliche Drehbewegung der Kammer nicht mitmacht. Dieser Kranz dichtet den Verschluss nach hinten hin ab und verhindert im Falle eines Zündhütchendurchbläsers, dass heiße Gase in Richtung Schütze ausströmen können. Der Stoßboden ist zurückversetzt und umschließt die geladene Patrone rundum. In die rechte Verschlusswarze ist die Auszieherkralle integriert. Die Kammer lässt sich leicht bewegen und läuft bei dieser Waffe erstaunlich geschmeidig. Sonst fühlt sich der Schlossgang bei einer Savage eher etwas rau an, und der Benutzer muss kräftig repetieren – wie einen 98er. Für die Damenausführung wurde offenbar etwas sorgfältiger poliert. Der Öffnungswinkel fällt flach aus und erlaubt tiefe Zielfernrohrmontagen, die Hülsenbrücken sind dafür vorgebohrt.
Der Schlosshalter vorn im Abzugsbügel muss gleichzeitig mit dem Abzug gedrückt werden, um die Kammer zu entnehmen. Etwas problematisch ist, dass der neue Verschlussdrücker die hintere Systemschraube verdeckt. Um die Büchse auszuschäften, muss der Drücker in hinterster Position gehalten werden, um die Schraube zu lösen.
Eigenwillig, aber durchaus praktisch, hat Savage die Einstellung des Verschlussabstandes gelöst. Der in den Hülsenkopf eingeschraubte Lauf wird mit einer großen Laufmutter festgelegt. So lässt sich der richtige Verschlussabstand sehr einfach und kostengünstig einstellen. Bei früheren Savage-Modellen war diese Laufmutter noch kantig und für das Arbeiten mit einem entsprechenden Einstellwerkzeug ausgelegt, heute wird die Außenform glatt ausgeführt und integriert sich in die Außenlinien des Laufes. Das sieht bedeutend eleganter aus.
Die Lady Hunter wird ohne Kimme und Korn ausgeliefert – für eine universell einsetzbare Jagdbüchse sicher ein Nachteil, denn eine offene Visierung kann in der Praxis durchaus schmerzlich vermisst werden – etwa wenn die Zieloptik defekt ist oder bei einem stark vergrößernden Zielfernrohr ein Fangschuss auf Kurzdistanz notwendig wird. Dieser Mangel kostet die Savage auch die vollen fünf Punkte in der Bewertungskategorie Visierung.
Sicherheitsabzug, zierliche Kammerkugel und Einsteckmagazin
Die Lady Hunter verfügt über den neuen Accutrigger von Savage. Markantes äußerliches Merkmal dieses Abzuges ist ein zusätzliches kleines Züngel im Drücker, durch das eine unbeabsichtigte Schussabgabe verhindert wird. Dieses Züngel wirkt auf den Abzugsstollen und lässt eine Schussabgabe nur bei völlig durchgezogenem Abzug zu. Bekannt wurde das durch Glock-Pistolen, auch Marlin setzt solch ein System ein.
Der Abzug der Testwaffe brach bei 850 g und stand sehr trocken – ein Abzug, der auch verwöhnte deutsche Jägerinnen zufriedenstellen sollte.
Das Abzugsgewicht lässt sich über eine Madenschraube verstellen, wenn das System vom Schaft getrennt wird. Falsch machen kann man dabei nichts, denn eine Einstellung unter das Minimalmaß ist nicht möglich – ein großer Vorteil, der verhindert, dass der Abzug ungewollt gefährlich leicht justiert wird.
Die Dreistellungsschiebesicherung liegt hinter dem Schlösschen auf dem Kolbenhals: In hinterster Stellung sind Abzug und Kammer blockiert, in der mittleren kann die Kammer geöffnet werden, und ganz vorn ist die Büchse feuerbereit.
Der Sicherungsschieber lässt sich auch von zarten Frauenfingern gut bedienen. Soll das lautlos gehen, muss er aber vorsichtig nach vorn gedrückt werden, sonst gibt es ein deutlich hörbares Klack-Geräusch. Die Sicherung sichert nur den Abzug, was der Savage damit nur fünf von 10 möglichen Punkten einbrachte.
Das herausnehmbare doppelreihige Magazin fasst vier Patronen und verfügt über einen Schulterstopp, um Beschädigungen der Geschossspitzen zu verhindern. Der Magazinauslöser sitzt vor dem Magazin und ist versenkt angebracht, so dass ein versehentliches Entriegeln beim Auflegen der Büchse nicht zu befürchten ist. Beim Betätigen des Drückers springt das Magazin heraus.
Beim Einsetzen des Magazins muss zunächst der hintere Magazinteil in den Schacht gesteckt und dann das Magazin mit einer kleinen Drehbewegung nach oben eingeschwenkt werden, damit die Verriegelung sauber einrastet. Wird das Magazin gerade eingesteckt, kann es passieren, dass der Riegel nicht sauber sitzt und das Magazin beim ersten Schuss aus dem Schacht fällt. Das kam beim Test im Schießkino und im Revier mehrmals vor. Ein zusätzlicher Kontrollblick, ob das Magazin auch vollständig versenkt ist, oder ein kurzer Schlag mit der flachen Hand auf den Magazinboden kann nicht schaden und Ärger über verpasste Chancen verhindern.
Haben Savage-Repetierer sonst eher dicke Kugeln am Ende des Kammerstängels, findet sich bei der Lady Hunter eine deutlich kleinere Kugel, die oben abgeflacht mit Fischhaut versehen ist. Die Kugel liegt genau in Höhe des Abzuges und ist damit für schnelles Repetieren optimal platziert. Die Kammer wurde blank belassen und hat einen Sonnenschliff, was edel aussieht.
Sehr kurzer Schaft
Die Schaftlänge von lediglich 32 cm ist nicht ganz unproblematisch, zumal bereits eine dicke Gummischaftkappe montiert ist und so kaum noch verlängert werden kann. Versuche mit verschiedenen Damen ergaben, dass dieser Schaft bis etwa einer Größe von 170 cm in der Länge gut passt.
Größeren Frauen ist er zu kurz, natürlich auch abhängig von der Bekleidung. Bei dicker Winterbekleidung ist ein kurzer Schaft auch für größere Frauen passend. Wird die Büchse aber als Allroundwaffe auch im Sommer benutzt und nicht nur in der kalten Jahreszeit, kann ein zu kurzer Schaft, der sich auch nicht ohne großen Aufwand verlängern lässt, ein Grund sein, dieses Modell nicht zu kaufen. Grundsätzlich sollte der Schaft aber besser etwas zu kurz sein als zu lang, sonst ist ein flüssiger Anschlag unmöglich.
Savage hat die Schaftlänge für eher kleine Frauen ausgelegt, wohl in der Annahme, dass Damen über 175 cm auch mit Normalschäften zurechtkommen – grundsätzlich sicher nicht verkehrt, denn die dämpfende Gummikappe ist bei Damenwaffen auch ein „Muss“, um den Rückschlag der leichten Büchse in Grenzen zu halten.
Der Pistolengriff ist schlank gehalten und lässt sich mit kleinen Händen gut umfassen. Auch der Abstand zum Abzug ist deutlich geringer als bei herkömmlichen Büchsenschäften. Hier reichen auch kurze Finger, um den Abzug geradlinig zu bedienen.
Die schlanke Linie setzt sich beim Vorderschaft fort, er verjüngt sich deutlich und bietet so festen Halt. Die Überrollbacke ist sehr hoch gehalten, vorn fällt sie steil ab. Bei montiertem Zielfernrohr sind so unverkrampfte Anschläge in natürlicher Kopfhaltung möglich. Der Rückschlag zieht den Schaft von der Wange weg und vermeidet so schmerzhafte Prellschläge.
Die Lady Hunter ist gut ausbalanciert, ihr Schwerpunkt liegt in Höhe des Magazins. Grundsätzlich sind etwas vorderlastige Büchsen für ruhige Anschläge sowie für den Schwung bei Bewegungsjagden sicher besser, aber der Benutzer muss auch über die nötige Kraft im linken Führarm verfügen, um dieses Gewicht ruhig zu halten. Daran mangelt es aber gerade Frauen oft. Sie sind daher mit einer so ausbalancierten Büchse besser bedient.
Der Schaft aus Wallnussholz ist seidenmatt lackiert und mit griffiger Fischhaut am Vorderschaft und Pistolengriff versehen. Ösen für abnehmbare Riemenbügel sind bereits installiert. Der vordere Riemenbügel ist ins Holz des Vorderschaftes geschraubt und sitzt trotz des kurzen Laufes zu weit hinten, um die Büchse komfortabel über die Schulter am Riemen zu tragen. Dafür wurde ein Punkt bei der Ausstattung abgezogen. Auch die fehlende Wechsellaufmöglichkeit und der Umstand, dass die Büchse zum Einstellen des Abzuges ausgeschäftet werden muss, führten zum Abzug von jeweils einem Punkt. Bei der Ausstattung reicht es daher nur für 7 von den maximal 10 möglichen Punkten.
Nach einigen Reviergängen zeigten sich Wasserflecken auf dem Schaft – ganz pflegeleicht ist diese Ausführung also nicht. Dafür wurden dem sonst sehr guten Schaft zwei Punkte abgezogen.
Das System war spannungsfrei im Schaft gebettet , und der Lauf kann frei schwingen, dafür erhielt die Savage Lady Hunter die vollen Punkte.
Leupold Zielfernrohr
Die Testwaffe wurde mit Leupold-Ringen mit einem Leupold VX 6 Zielfernrohr 2 - 12 x 42 mit Leuchtabsehen ausgestattet. Auf das System wurde dazu eine durchgehende Weaver-Schiene geschraubt. Mit dem feinen Duplex Absehen des Leupolds lässt sich sehr präzise visieren. Die Leupold-Ringe haben Schnellverschlüsse mit Klemmhebeln, so dass sich das Zielfernrohr leicht abnehmen lässt.
Über das Auswurffenster laufende Montageschienen sind bei Repetierern nicht unumstritten. Sie behindern den Zugriff auf die Patrone beim Entladen und können auch beim Repetieren Probleme verursachen, wenn die ausgeworfene Hülse oben gegen die Schiene prallt und in den offenen Verschluss zurückfällt. Das Ladefenster der Savage ist aber so großzügig dimensioniert, dass reichlich Platz bleibt. Beim Testschießen wurden die Hülsen sauber seitlich ausgeworfen.
Wer die durchgehende Schiene nicht mag, kann natürlich auch eine zweiteilige Montage verwenden. Montagen für Savage Repetierer haben alle großen Montagehersteller (EAW, MAK, Recknagel) im Programm, auch die Leupold Quick Release gibt es für die Savage.
Auf dem Schießstand
Die Testwaffe im Kaliber .308 Win. wurde zunächst auf 100 m aus dem Schießgestell geschossen. Mit der Nosler-Custom-Munition mit 165 grs. Accubond schoss sie einen Streukreis von 28 mm mit fünf Schuss – für den dünnen Lauf ein gutes Ergebnis.
Das Schussbild wurde aus kaltem Lauf geschossen, werden die Schüsse hintereinander abgegeben, öffnet sich nach dem dritten Schuss das Schussbild deutlich. Die Folgeschüsse lagen sichtbar höher.
Für längere Serien ist der Lauf zu dünn, bei einer Jagdbüchse ist das jedoch kein großes Problem und spielt etwa auf Drückjagdentfernung, wo es vorkommen kann, dass mehrere Schüsse hintereinander abgegeben werden, keine große Rolle.
Danach gings ins Schießkino, dort wurde die Büchse von mehreren jagdlich erfahrenen Damen geschossen. Der Schaft fand großen Beifall, und auch der Abzug fand sofort ungeteilte Zustimmung.
Die Büchse ließ sich flüssig repetieren, trotz des geringen Gewichtes fiel der Rückschlag durch den anatomisch passenden Schaft nicht unangenehm aus. Bemängelt wurde lediglich die schlecht gleitende Gummischaftkappe, die den schnellen Anschlag behindert.
Im Revier bewährte sich die Testwaffe sehr gut, lediglich die erwähnten Magazinprobleme führten anfangs zu Schwierigkeiten. Das gab sich jedoch, als die richtige Technik des Einsetzens des Einsteckmagazins beherrscht wurde. Für den etwas fummeligen Magazinwechsel gab es einen Abzug von 2 Punkten.
Der Korrosionsschutz ist gut, nach dem Praxistest über vier Monate wurde kein Rost entdeckt. Dafür bekam die Lady Hunter die volle Punktzahl.
Im Schießkino zeigte sich, dass sich die Büchse schnell und flüssig repetieren lässt. Es gab keine Zuführungsstörungen, leere Hülsen wurden sauber ausgeworfen. Lediglich der zu kleine Abzugsbügel wurde bemängelt. Mit Handschuhen wird es darin ziemlich eng, zumal das aus dem Abzug hervorstehende Züngel des Sicherheitsabzuges zusätzlich Raum beansprucht. Dafür wurden 2 Punkte abgezogen.
Verarbeitungsqualität
In diesem Kapitel spielt natürlich der Preis eine große Rolle – die Lady Hunter ist ein typisches Massenprodukt eines großen amerikanischen Herstellers. Sie ist auf Funktion und Robustheit ausgelegt. Optisch wurde nur so viel an Arbeitszeit investiert wie gerade notwendig. Fein polierte Oberflächen finden sich kaum, und auch die Passung von Holz und Metallteilen ist nicht so penibel ausgeführt wie bei Repetierern aus heimischer Produktion – die aber auch wesentlich teurer sind.
In Anbetracht des guten Preis-Leistungsverhältnisses bekam die Savage Lady Hunter vom Testteam in der Kategorie Verarbeitungsqualität acht von 10 Punkten.
Insgesamt erreicht die Savage damit 77 von 100 möglichen Punkten und die Beurteilung befriedigend. Dabei darf nicht vergessen werden, dass allein die fehlende offene Visierung fünf Punkte kostete. Ohne dieses Manko (eine Visierung lässt sich leicht nachrüsten) hätte die Lady Hunter 82 Punkte erzielt und damit die Note gut – für eine Waffe dieser Preisklasse ein sehr ordentliches Ergebnis.
Resümee
Die Savage Lady Hunter ist eine speziell auf zierliche Frauen zugeschnittene Jagdbüchse, die sicher schnell eine Menge Käufer unter weiblichen Jägern finden wird. Sie schließt eine echte Marktlücke. Der an den richtigen Stellen angepasste Schaft ermöglicht unverkrampftes Schießen, die leichte kompakte Büchse lässt sich gut handhaben und führen.
Die übrige Ausstattung mit Einsteckmagazin, Sicherung auf dem Kolbenhals und Sicherheitsabzug ist praxisgerecht und leicht zu händeln. Die fehlende
offene Visierung sollte unbedingt nachgerüstet werden, um die Waffe wirklich universell einsetzen zu können. Die Präzision kann sich sehen lassen, dazu kommt der günstige Preis von 1 099 € (ohne Zielfernrohr und Montage).
Eine Waffe, auf die viele Frauen gewartet haben.
Insgesamt wurden 77 Punkte erzielt, was zu einem befriedigend reicht und mit einer JAGDPRAXIS-Lupe belohnt wird – für eine Waffe dieser Preisklasse ein sehr gutes Ergebnis.