Ein starkes Stück
Schon 2024 war das robuste Allround-Jagdmesser Lupus von Wolfgangs am RWJ-Messestand nach wenigen Tagen vergriffen – Grund genug für uns, es auch dieses Jahr in einer anderen Version zu präsentieren.
Wolfgangs ist kein Hersteller und hat auch kein Ladengeschäft, sondern ist ein reiner Onlinehandel, gefertigt wird in Asien. Geschäftsführer und Entwickler ist Philipp Wolfgang Bugert, der als gelernter Koch und Metzger weiß, worauf es bei Messern ankommt. Wolfgangs wurde 2017 gegründet, auf der Website finden sich über 30 interessante Modelle für Jagd, Freizeit und Outdoor. Erwähnt werden sollte noch, dass Wolfgangs einen Teil des Jahresumsatzes an die deutsche Kinderkrebshilfe spendet, der Kauf jedes Messers dient so gleichzeitig einem guten Zweck.
Das Lupus
Hinter dem Modellnamen verbirgt sich kein einzelnes Messer, sondern ein ganzer Baukasten. Darin kann man Klingenstahl und -oberfläche, Griffschalen sowie die Scheide individuell zusammenstellen. Die Griffschalen sind mit der Klinge verschraubt, zum Wechsel wird nur ein Torx-T 8-Schlüssel benötigt. Wir wählten für das RWJ-Testmesser 2025 den Klingenstahl D 2, mit einer Stonewashed-Oberfläche, braunen Holz-Griffschalen und brauner Lederscheide.
D 2-Stahl
Diese besonders in den USA beliebte Stahl-sorte hat die deutsche DIN-Bezeichnung X155CrVM0121 mit Anteilen an Chrom von 12, Mangan 0,7 und Vanadium 1 %. Als rostfrei gilt ein Stahl aber erst ab einem Chromanteil von mindestens 13 %, somit ist D 2 mit 12 % nicht völlig rostfrei und verlangt etwas Pflege. Dafür ist seine Schnitthaltigkeit sehr gut und D 2-Stahl lässt sich mit herkömmlichem Schleifgerät auch sehr einfach schärfen.
4,5 mm-Klingenstärke
Die Klinge des Lupus ist 11,5 cm lang und durchgehend 4,5 mm dick, was für enorme Stabilität sorgt. Das 24,2 cm lange Messer bringt damit 290 g auf die Waage. Sein Rücken verjüngt sich zur Spitze hin und ist heruntergezogen. Vor den Griff-schalen sind Querrillen als Daumenauflage eingefräst. Die Schalen sind ballig und füllen so die Hand sehr gut aus. Die leicht angerauten Schalen sind auch bei Nässe rutschsicher. Eine Fingeraussparung vorn verhindert das Abrutschen der Hand in die Klinge. Am Griffende sind die Schalen oben ausgespart, dort findet sich eine Bohrung zur Montage eines Fangriemens.
Köcherscheide aus Leder
Neben einer Kydex-Scheide, an der auch ein Feuerstarter angebracht ist, steht eine schwarze und braune Lederscheide zur Wahl. Für den RWJ-Test wählten wir die braune Lederscheide. Sie umschließt einen Teil des Griffs, sodass das Lupus darin fest sitzt – eine zusätzliche Sicherung ist so überflüssig. Die Befestigungsschlaufe ist auch für breite Gürtel geeignet.
In der Praxis
Die Klinge ist von Haus aus sehr scharf geschliffen – und diese Schärfe bleibt auch eine gute Zeit lang erhalten. Erst nach vier Sauen und drei Rehen mussten wir nachschärfen, was mit einem Keramikschärfer in fünf Minuten erledigt war. Die Stonewashed-Oberfläche der Klinge erwies sich als recht kratzfest, auch das Aufbrechen eines Schlosses hinterließ an der Klinge keine Spuren. Das Lupus ist gut ausbalanciert und erlaubt entspanntes Arbeiten. Dazu ist es so robust und massiv, dass man keine Angst haben muss, es zu beschädigen, wenn es mal etwas rauer zugeht – eine verklemmte Kanzeltür damit aufzuhebeln, war kein Problem, der 4,5 mm-Stahl wirkt wie ein Brecheisen.
Resümee: Das Lupus ist nahezu unkaputtbar und für harte Einsätze geeignet. Das mittelgroße Jagdmesser ist auch für starkes Hochwild völlig ausreichend und fällt mit einer Klingenlänge von unter 12 cm auch nicht unter das Trageverbot nach § 42 a Waffengesetz.
Auch dieses Modell hat uns so gut gefallen, dass wir erneut eine limitierte Auflage geordert haben, die auf der JAGD & HUND in Dortmund am RWJ-Stand zum Preis von 89,90 € zu bekommen ist – solange der Vorrat reicht! Norbert Klups