Test: Hawke LRF 600 Hunter

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Test: Hawke LRF 600 Hunter

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Viele Jäger wollen mit einem Knopfdruck die Entfernung messen, nicht viel Geld ausgeben und das Gerät sollte in die Hemdtasche passen. Genau das bietet die englische Firma Hawke. Norbert Klups hat ausprobiert, was der LRF 600 Hunter kann.

Laser-Entfernungsmesser gehören heute bei vielen Jägern zur Stan­dard-Ausrüstung. Anspruchsvolle Modelle können wesentlich mehr als nur Entfernungen messen. Sie haben verschiedene Messmodi, Scanfunktion, Winkelmessung oder gar Ballistikrechner zur Haltepunktkorrektur an Bord.

All das kostet natürlich, vergrößert die Abmessungen und man muss sich mit dem Gerät schon intensiv auseinandersetzen, um seine Möglichkeiten auch nutzen zu können.
Wer dagegen auf jedes Gramm achtet und in Stresssituationen nicht groß nachdenken will, welches Knöpfchen in welcher Reihenfolge gedrückt werden muss, wird nach einem möglichst kleinen, leichten und einfach zu bedienenden Gerät suchen. Wie denen von Hawke.

Neben dem LRF 600 gibts noch einen 400er, er misst im Gegensatz zum 600er nur bis 400 m. Der Preisunterschied (10 €) ist so gering, dass es sich kaum lohnt, das schwächere Modell zu wählen.

Mit 141 g ist der Hawke ein Leichtgewicht und passt mit 9,6 x 7,7 x 4,2 cm (L/B/H) einfach in jede Hemdtasche. Hawke liefert ein kleines Täschchen mit, das neben einer Gürtelschlaufe mit einem Karabinerhaken sogar leicht an einem Rucksack befestigt werden kann.

Hawke LRF 600 Tasche
Der LRF 600 Jagd wird mit einer Gürteltasche geliefert.

 

Die Optik mit 6fach-Vergrößerung erlaubt gutes Anvisieren auch kleinerer Ziele, die Qualität ist zur reinen Entfernungsmessung völlig ausreichend. Das Okular hat eine Dioptrienverstellung, allerdings ist es kein Brillenträgerokular.

Auf 1 000 m liefert die Optik ein Sehfeld von 140 m. Das Gehäuse ist wasserdicht und stickstoffgefüllt.

Leichte Bedienung
Falsch machen kann man bei der Bedienung kaum etwas, denn viel einstellen lässt sich nicht. Der erste Knopfdruck schaltet das Gerät ein, das Absehen erscheint. Der nächste Knopfdruck löst die Messung aus und die Distanz zum Ziel wird eingespiegelt.

Hält man den Knopf gedrückt, werden Serienmessungen ausgelöst und die Distanz ständig aktualisiert – praktisch bei sich bewegenden Zielen. Im Display zeigt das bekannte dreigeteilte Symbol an, wie viel Saft die CR 2-Batterie noch enthält.

Mit dem zweiten Knopf (MODE) bestimmt man die Anzeige in Meter oder Yard und wählt einen Betriebsmodus:

- Standard misst einfach die Entfernung in gerader Linie bis zum nächsten Objekt, das der Laserstrahl trifft,
- der Regen-Modus ignoriert Tropfen.

Richtig interessant ist der Jagd-Modus: Bei dieser im Display durch einen kleinen Kreis mit Hirschgeweih angezeigten Betriebsart ignoriert der Entfernungsmesser jede Störung etwa durch langes Gras oder Unterholz.

Hawke LRF 600
Der Hawke ist monokular, die zweite Linse ist für den Laser.

 

Das soll es ermöglichen, Wild anzumessen, das sich durch hohes Gras oder Unterholz bewegt – eine nicht ganz einfache Technik, die eigentlich nur möglich ist, wenn man mehrere Laserstrahlen als gefächertes Bündel aus­sendet und das Ergebnis die weiteste Distanz angibt – eine echte Innovation.

In der Praxis
Zum Vergleich der Messgenauigkeit diente ein Leica Rangemaster 1200. Wie zu erwarten, misst der kleine Hawke auf jagdlich relevante Distanzen äußerst präzise. Die Differenzen bei den normalen jagdlichen Messdistanzen von 250 - 350 m lagen bei weniger als zwei Metern.

Der Hunter lässt sich einhändig gut bedienen und ist sehr schnell einsatzbereit. Das Gerät liegt gut in der Hand, der Bedienknopf auf der Oberseite ist problem­los erreichbar. Es ist allerdings nicht einfach, das leichte Gerät ruhig zu halten, bei größeren Distanzen kommt es daher schnell zu Fehlmessungen.

Dann ist es besser, das Gerät beidhändig zu halten oder die Arme aufzustützen, wenn Zeit genug ist. Soll es schnell gehen, empfiehlt es sich, den Knopf gedrückt zu halten (Serienmessung). Dann liegt eine sichere Distanzmessung relativ schnell vor.

Hawke LRF 600
Die beiden Bedienknöpfe liegen auf der Oberseite.

 

Wild von der Größe eines Rehs ließ sich bis 350 m sicher anmessen, Rotwild wurde auch auf 500 m noch gut gemessen. Dabei kommt es hauptsächlich darauf an, wie ruhig das Gerät zum Zeitpunkt der Messung gehalten wird.

Dazu ist es weitaus einfacher, ein größeres Objekt in der Nähe des Ziels anzumessen, in der Praxis spielen Abweichungen von einigen Metern keine Rolle. Der Jagdmodus funktioniert ganz gut. Ein Reh ließ sich auch durch lichtes Gehölz hindurch anmessen, obwohl es gut 80 m dahinter stand.

Manchmal sind mehrere Messungen erforderlich, bevor ein Ergebnis kommt.

Fazit
Hawkes LRF 600 Hunter ist ein extrem kleiner, leichter Laser-Entfernungs­messer, der mit dem Jagdmodus eine interessante Zusatzfunktion hat. Das Gerät arbeitet zuverlässig und ist auch in Stress-Situationen idiotensicher bedienbar.

Die optische Qualität genügt den Ansprüchen zum Messen der Distanz, kann aber natürlich ein Fernglas nicht ersetzen. Das Gehäuse ist spritzwassergeschützt und macht einen ausreichend robusten Eindruck.

Dazu ist der Winzling mit 209 € einer der günstigsten Laser-Entfernungsmesser auf dem Markt.

Technische Daten Hawke