Wolf doch ins Jagdrecht?

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Wolf doch ins Jagdrecht?

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Niedersachsens Landesregierung hält an der Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht fest. Eine geplante diesbezügliche Änderung könnte bereits zum 1. Januar 2022 in Kraft treten.

Wo keine anderen Maßnahmen zielführend seien, seien Abschüsse die einzig richtige Antwort auf die zunehmende Bedrohung, begründete der Vorsitzende der CDU-Landtags-fraktion, Dirk Toepffer, den neuerlichen Vorstoß gegenüber Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Denn, so Toepffer, gegenüber dem Blatt: "Wenn sein Fortbestand nicht länger gefährdet ist, gehört der Wolf wie jedes andere Wildtier auch ins Jagdrecht aufgenommen."

Der entscheidende Satz im Entwurf zu einem neuen Landesjagdgesetz lautet daher: "Liegt eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung vor, kann die Jagdbehörde durch Verfügung für einen oder mehrere Jagdbezirke eine Jagdzeit für die Erlegung eines oder mehrerer Wölfe festlegen." Genau darauf bezieht sich auch die Kritik von Naturschützern und den Grünen, die die angestrebte Gesetzesänderung für reine Symbolpolitik halten, die den Weidetierhaltern uneinlösbare Versprechungen mache. Denn wegen des hohen Schutzstatus, den der Anhang IV der FFH-Richtlinie für Canis Lupus in den meisten europäischen Ländern festlegt, wäre auch im kommenden Jahr zunächst weiterhin eine Ausnahmegenehmigung für Wolfsabschüsse nötig, wie auch Landesumweltminister Olaf Lies (SPD) einräumt. Allerdings hatte er  in der Vergangenheit bereits mehrfach solche Ausnahmegenehmigungen erteilt.

Abhängig ist der strenge Schutz vom guten Erhaltungszustand einer Art - der, je nach Auffassung, so in Niedersachsen nicht längst erreicht, zumindest doch unmittelbar bevorsteht. Aus Sicht der Landesjägerschaft ist die angestrebte Gesetzesnovellierung daher eine notwendige Vorbereitung auf die weiterhin zu erwartende Zunahme nieder-sächsischer Wolfsbestände. Die sind mit 350 bis 400 Tieren Expertenschätzungen zufolge derzeit ohnehin schon hoch. Auch die Zahl der Wolfsübergriffe auf Nutztierbestände habe dramatisch zugenommen, so das Landesumweltministerium: von acht Fällen 2012 auf 230 in diesem Jahr.

Frank Martini