Was soll das Geheule?

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Was soll das Geheule?

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Unter dem Motto "Mehr als drei Jahre Wolfsgebiet Schermbeck – was soll das Geheule?" lud das Gahlener Bürgerforum Ende April zu einer Online-Podiumsdiskussion.

In den letzten Jahren ist der Wolf in Nordrhein-Westfalen wieder sehr heimisch geworden und mehrere Individuen sowie Rudel haben sich angesiedelt. Auf Grund der kürzlich beschlossenen Wolfsverordnung, dem Rücktritt der Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und eines aktuellen Lageberichtes wurde die Podiumsdiskussion ins Leben gerufen.  Teilhaber dieser Diskussion waren neben der Kreisbauernschaft, dem Schafzucht- und Deichverband NRW, dem Kreispferdezuchtverein Wesel und der Kreisjägerschaft Wesel auch die umweltpolitischen Sprecher für NRW.

Man habe in den Jahren der Wiederansiedlung viel von den Wölfen gelernt, das sie äußerst anpassungsfähig sind und außerdem höher springen können, wie manch einer annimmt. Dr. Stefan Steinkühler vom Bürgerforum: "Wir sind noch nicht am Ende unserer Lernkurve und wir erwarten mehr von der Politik".
Die neue Wolfsverordnung sei zwar ein Anfang, aber noch nicht die optimale Lösung.

Uneinigkeit

Hauptthematik des Abends waren deshalb der weitere Schutz von Weidetieren und die individualisierte Betrachtung von Problemwölfen. Die geförderten Wolfsschutzzäune seien nicht hoch genug und Großpferdehalter ständen immer noch vor einem riesigen finanziellen Problem. Pferdezüchter Tobias Schult mahnte, dass es auch weiterhin keine Förderung zum Schutz von Großpferden gäbe: „Was soll ich machen? Warum werden wir nicht unterstützen? Wir wollen den Wolf nicht, aber wir wollen uns schützen“.

Entnahme

Des Weiteren gab es bei der Podiumsdiskussion auch ein eher ernstes Thema. In der neuen Wolfsverordnung ist der Abschuss auffälliger Wölfe klar geregelt. War der Antrag auf Entnahme von Wölfin Gloria erst noch abgelehnt worden, haben sich der Großteil der anwesenden Parteisprecher und die Landtagskandidatinnen für den Abschuss des Tieres ausgesprochen. Selbst Elke Langenbrink (Bündnis 90/Die Grünen) positioniert sich ganz klar für eine Entnahme: "Mir ist es ganz wichtig das Fauna und Habitat geschützt werden. Anfänglich haben wir gedacht, super, so eine tolle Landschaft, schön, dass sich solche Tiere wieder ansiedeln. Ich bin oder war für die schwedische Lösung mit wolfsfreien Zonen, was aber nicht mit dem EU-Recht vereinbar ist. Wir haben auch noch andere Tiere und deshalb bin ich dafür, dass Problemwölfe entnommen werden müssen, um andere Tiere zu schützen."

Zukunft

Wie es mit dem Wolf in Nordrhein-Westfalen weitergeht bleibt also nicht ganz geklärt. Klar ist jedoch, dass sich die Tiere weiter vermehren und immer größere Gebiete besiedeln. 
Vor allem das Schermbecker-Rudel bleibt weiterhin im Gespräch. Erst kürzlich wurde auf der A2 bei Bottrop ein wolfsähnliches Tier überfahren. Ob es sich bei der Fähe tatsächlich um einen Wolf handelt und dieser aus dem Schermbecker-Rudel stand, muss erst noch geklärt werden. Die genetischen Untersuchungen stehen noch aus.