In den letzten Monaten kam es immer wieder zu schweren Unfällen bei der (sachgerechten !) Anwendung jagdlicher Schalldämpfer. So explodierte das abgebildete Modell explodiierte Anfang Oktober auf einem Schießstand – der eigentliche Dämpfer verblieb am Gewinde vor der Laufmündung, die scharfkantige Hülle steckte nach dem Schuss zentimetertief in der Decke – nicht auszudenken, wenn sie bei der Explosion eine Person getroffen hätte ... Was war passiert? Der Schalldämpfer war einige Jahre alt und gehörte einem Jäger, der damit nicht regelmäßig oder auch nur öfter am Schieß-stand gewesen war. Durch den Dämpfer waren insgesamt weniger als 100 Schuss abgefeuert worden. Durch unsachgemäße Lagerung und nicht ausreichende Trocknung/Heizung war es jedoch im Inneren des Dämpfers über die Jahre zur gefürchteten Korossionsbildung gekommen. Ein solcher Prozess, den man gemeinhin als Rosten bezeichnet, ist völlig normal – und deshalb auch so gefährlich. Von Außen nahezu unsichtbar bildet sich zwischen der Dämpferhülle und den darunter liegenden Lamellen Rost (s. Foto) – der durch den hohen Gasdruck innerhalb des Dämpfers irgendwann zu unkontrollierten Explosion führen kann! 100prozentig vermeiden lässt sich so etwas überhaupt nicht, doch vorbeugen kann und sollte man auf jeden Fall – und zwar so:
Zur Bildung von Kondenswasser, das besonders in Kombination mit Pulverrückständen schnell eine korrosive Mischung bilden kann, kommt es v. a. bei Temperatur-Unterschieden im Herbst und Winter: Daher sollte man Schalldämpfer nach der Jagd (völlig unabhängig davon, ob man überhaupt geschossen hat !)
- sofort von der Mündung schrauben,
- trocknen oder beheizen (Achtung: nur unter ständiger Kontrolle von Berechtigten – Waffengesetz beachten !)
- anschließend im Waffentresor einzeln und NIE auf der Waffe lagern.
- Wo dies bauartbedingt möglich ist (zerlegbare Modelle), sollte man das Innenleben von Schalldämpfern regelmäßig auf Korrosion kontrollieren. Matthias Kruse